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Holocaust-Überlebende, Kiffer und Schwule

Rane

Hajde!
Holocaust-Überlebende, Kiffer und Schwule

Ungewöhnlicher könnte diese Koalition kaum sein: Holocaust-Überlebende und Aktivisten für die Legalisierung von Cannabis haben sich in einer gemeinsamen Liste für die israelischen Wahlen zusammengeschlossen.


Die neue Partei wurde Ende Januar in einem unterirdischen Nachtclub im Süden von Tel Aviv aus der Taufe gehoben. Sie hofft nun, die relativ niedrige Zwei-Prozent-Hürde für den Einzug in die Knesset überwinden zu können.

Obskure Koalitionen hat es bei israelischen Wahlen schon immer gegeben. Da gibt es Parteien für die Rechte von Vätern, von Behinderten oder von Homosexuellen, für die Errichtung eines nationalen Kasinos oder für die Abschaffung von Bankgebühren. Mitunter tauchen solche Verbindungen plötzlich auf und verschwinden dann genau so schnell wieder von der politischen Bildfläche. Bei der Wahl im März 2006 konnte die Partei der Rentner mit sieben Abgeordneten in die Knesset und sogar in die Regierungskoalition einziehen. Ob ihr das diesmal wieder gelingt, bleibt abzuwarten.

Die Partei Grünes Blatt (Ale Jarok) ist schon drei Mal angetreten, um die Freigabe von Haschisch und Marihuana sowie mehr Rechte für Homosexuelle einzufordern. Ins Parlament schaffte sie es bislang nicht. Nach der letzten Wahl spaltete sich die Partei, und die Splittergruppe erweiterte ihr Programm jetzt um die Forderung nach grösserer finanzieller Unterstützung für Holocaust-Überlebende. Diese Gruppe alter Menschen lebt häufig in Armut und ist stets aufs Neue um eine Lobby für ihre Interessen bemüht.

Cannabis als Medikament angepriesen

Die neue Vereinigung nennt sich Erwachsenes Grünes Blatt (Green Leef Graduates), um ihre generationsübergreifende Position zu verdeutlichen. Der 74-jährige Jaakov Kfir, der als Kind in Jugoslawien den Holocaust überlebte, begrüsst die Bereitschaft der meist jungen Parteimitglieder, sich für die Belange seiner rund 350'000 Leidensgenossen einzusetzen. Cannabis hat er selbst noch nicht geraucht, sagt Kfir, der auf Platz zwei der Kandidatenliste steht. Er wolle es aber unbedingt mal ausprobieren - «aber erst, wenn es legal ist».

Der 29-jährige Parteichef und Listenerste Ohad Schem-Tov verweist auf die medizinischen Qualitäten von Cannabis, das schon manchem Krebspatienten das Leben erleichtert habe. Dies schaffe eine Verbindung zu den Holocaust-Überlebenden, die zumeist alt und krank seien. Und noch etwas ist für den Haschisch-Raucher entscheidend: «Sie wissen, was für ein Gefühl das ist, wenn man ohne jeglichen Grund verfolgt wird. Deshalb können sie sich mit uns identifizieren.»

Parteichef ist bekannter Komiker

Distanziert hat sich die Partei von der Werbekampagne ihrer einstigen Mutterorganisation Grünes Blatt. Deren Parteichef Gil Kopatsch, ein bekannter Komiker, liess sich filmen, wie er auf dem Grab von David Ben-Gurion einen Joint drehte und rauchte. Das fanden sowohl die Erben des israelischen Staatsgründers als auch das Erwachsene Grüne Blatt geschmacklos.

Man wolle sich den Wählern als ernstzunehmende Partei präsentieren, betont Michelle Levine, Nummer drei auf der Kandidatenliste: «Natürlich ist die Legalisierungsfrage für uns äusserst wichtig, aber die Belange der Holocaust-Überlebenden sind zurzeit noch dringlicher.»


Holocaust-Überlebende, Kiffer und Schwule - News Ausland: Naher Osten & Afrika - tagesanzeiger.ch





hahaha... geile mischung. :D
 
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