skenderbegi
Ultra-Poster
Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner.
von Martin Beglinger
Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner - Das Magazin.
kurze einleitung zum thema bevor hier ein "tobowabowo" der gegenseitigen freundlichkeiten losgeht.....
werde mich von daher etwas zurückhalten bezw. auf bestimmte reaktionen dann nicht eingehen und diese nicht kommentieren.
es ist aufjedenfall wichtig das ein artikel erschienen ist der sich grundsätzlich mit der integrationsfrage befasst und die menschen eine stimme bekommen die aus verschiedenen sozialen&gesellschaftlichen -schichten stammen....
ein artikel welcher sich auch mit den "motivationsgründen" der integration auseinandersetzt....
"motivationsgründe" im sinne von aussichten auf die gestaltung des lebens welche sich im gastland entwickeln können.
diese bedarf natürlich eine sicherheit und wissen sich für die zeit des aufenthaltes in dem gastland mit diesem eine "beziehung" aufzubauen...
auch die kritische betrachtung bezw. hinterfragung gefällt mir und die verbundenen antworten oder anders gesagt die möglichen davon.....
und ganz besonders mag ich das die frauen viel zu diesem bericht beigetragen und eine plattform bekommen haben um eine wichtige rolle einzunehmen die unbedingt nötig ist....
hier einige "zwischenzeilen" ;
Warum es nur wenige in der Schweiz schaffen. Und viele nicht.
Fragt man in der Schweiz nach Erfolg und seinen Ursachen, dann kommt sehr rasch eine Gegenfrage: Was heisst schon Erfolg? Sicher, es gibt depressive Professoren und zufriedene Coiffeusen, und es muss auch nicht zwingend erfolglos sein, wer nicht erfolgreich ist. Doch man kann den Begriff auch endlos zerreden, um gar nicht über Erfolg – und Misserfolg – reden zu müssen.
«Spielt der Pass eine Rolle?», fragt der Ökonom Markus Schneider in seinem brillanten Buch «Klassenwechsel. Aufsteigen und Reichwerden in der Schweiz: Wie Kinder es weiterbringen als ihre Eltern» (Echtzeit-Verlag). Die Antwort heisst: ja. «Aber die Trennlinie verläuft nicht zwischen Inländern und Ausländern, sondern je nach Nationalität.» Für Italiener, Franzosen, Spanier und Deutsche bietet die Schweiz «beste Chancen», zunehmend auch für Inder und Chinesen, so Markus Schneiders Fazit. Doch für Serben, Türken und Albaner sieht es deutlich weniger gut aus.
«Erfolg und Misserfolg der Einwanderer hängt weniger davon ab, wie man auf sie im Gastland reagiert, sondern davon, wie sie auf das neue Land reagieren, wie sie dort agieren. Und das hängt wesentlich von ihrer Kultur ab.»*
Doch was meinen die Einwanderer selber dazu?
Für niemand scheinen derzeit die Zeichen schlechter zu stehen als für die zweihunderttausend Kosovo-Albaner, die nach den Italienern (zweihundertneunzigtausend Personen) mittlerweile die zweitgrösste Migrantengruppe in der Schweiz sind. Ist von ihnen in der Öffentlichkeit die Rede, dann fast immer schlecht, nämlich in der Regel in den Polizeinachrichten. Die üblichen Ausnahmen sind die beiden (eingebürgerten) Nationalfussballer Valon Behrami und Blerim Dzemaili.
Doch es gibt sie, die erfolgreichen Kosovo-Albaner in der Schweiz, und nicht nur dort, wo sie unter sich geschäften, zum Beispiel in der blühenden Reisebranche. Fündig sind wir schnell geworden, und getroffen haben wir schliesslich eine Ökonomin, zwei Ärzte, einen Juristen, zwei Studentinnen und einen Gastronomen/Informatiker.
Die sieben kennen sich nicht oder bestenfalls flüchtig. Alle sind sie froh, dass es hier für einmal nicht um albanische Raser, albanische Dealer, albanische Mörder geht, und trotzdem hat sich niemand von ihnen um Publizität gerissen. Denn die sieben mögen nicht als Muster-Albaner im Schaufenster stehen, die alles besser wissen und alles besser machen und sich über den Rest ihrer zweihunderttausend Landsleute stellen. Wenn sie eines in der Schweiz sehr rasch verinnerlicht haben, dann die Tugend der Bescheidenheit.
5. Die Abnabelung
In jedem der sieben Gespräche steht man irgendwann vor der Frage: Fühlen sich diese erfolgreichen Albaner überhaupt noch als Albaner? Oder haben sie sich angepasst? Ist Assimilation der Preis für Erfolg in der Schweiz? Rasch wird eines aus den Antworten klar: Assimilation ist auch unter den Erfolgreichen ein ungeliebter Begriff, weil er für alle eine Opferung der eigenen Kultur bedeutet, ein Kappen der Wurzeln, im Grund eine Kapitulation. Und deshalb will es niemand so nennen, auch wenn real genau dies passiert: eine Annäherung an die Mehrheitsgesellschaft und zugleich eine gewisse Distanzierung vom eigenen Milieu. Diese ist allerdings weder einseitig noch erzwungen. Den Erfolgreichen ist der Ausbruch aus dem Gehäuse des Traditionalismus gelungen. Sie haben die neue Gesellschaft und Kultur schätzen gelernt, ohne die alte unbedingt zu verdammen.
Eine Nagelprobe dafür ist die Partnerwahl. Muss der Ehemann oder die Ehefrau Albaner sein? Für alle sieben ist klar: Er oder sie muss nicht. Jeder soll frei entscheiden, Zwang darf es keinen geben. Das sagen nicht nur die erfolgreichen Jungen, sondern auch deren Eltern, obschon die Vorstellung von Schweizer Schwiegertöchtern und -söhnen längst nicht allen leicht fällt. Aber sie akzeptieren die Möglichkeit.
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ring -frei
von Martin Beglinger
Ich bin jung, ich bin erfolgreich, ich bin Albaner - Das Magazin.
kurze einleitung zum thema bevor hier ein "tobowabowo" der gegenseitigen freundlichkeiten losgeht.....
werde mich von daher etwas zurückhalten bezw. auf bestimmte reaktionen dann nicht eingehen und diese nicht kommentieren.
es ist aufjedenfall wichtig das ein artikel erschienen ist der sich grundsätzlich mit der integrationsfrage befasst und die menschen eine stimme bekommen die aus verschiedenen sozialen&gesellschaftlichen -schichten stammen....
ein artikel welcher sich auch mit den "motivationsgründen" der integration auseinandersetzt....
"motivationsgründe" im sinne von aussichten auf die gestaltung des lebens welche sich im gastland entwickeln können.
diese bedarf natürlich eine sicherheit und wissen sich für die zeit des aufenthaltes in dem gastland mit diesem eine "beziehung" aufzubauen...
auch die kritische betrachtung bezw. hinterfragung gefällt mir und die verbundenen antworten oder anders gesagt die möglichen davon.....
und ganz besonders mag ich das die frauen viel zu diesem bericht beigetragen und eine plattform bekommen haben um eine wichtige rolle einzunehmen die unbedingt nötig ist....
hier einige "zwischenzeilen" ;
Warum es nur wenige in der Schweiz schaffen. Und viele nicht.
Fragt man in der Schweiz nach Erfolg und seinen Ursachen, dann kommt sehr rasch eine Gegenfrage: Was heisst schon Erfolg? Sicher, es gibt depressive Professoren und zufriedene Coiffeusen, und es muss auch nicht zwingend erfolglos sein, wer nicht erfolgreich ist. Doch man kann den Begriff auch endlos zerreden, um gar nicht über Erfolg – und Misserfolg – reden zu müssen.
«Spielt der Pass eine Rolle?», fragt der Ökonom Markus Schneider in seinem brillanten Buch «Klassenwechsel. Aufsteigen und Reichwerden in der Schweiz: Wie Kinder es weiterbringen als ihre Eltern» (Echtzeit-Verlag). Die Antwort heisst: ja. «Aber die Trennlinie verläuft nicht zwischen Inländern und Ausländern, sondern je nach Nationalität.» Für Italiener, Franzosen, Spanier und Deutsche bietet die Schweiz «beste Chancen», zunehmend auch für Inder und Chinesen, so Markus Schneiders Fazit. Doch für Serben, Türken und Albaner sieht es deutlich weniger gut aus.
«Erfolg und Misserfolg der Einwanderer hängt weniger davon ab, wie man auf sie im Gastland reagiert, sondern davon, wie sie auf das neue Land reagieren, wie sie dort agieren. Und das hängt wesentlich von ihrer Kultur ab.»*
Doch was meinen die Einwanderer selber dazu?
Für niemand scheinen derzeit die Zeichen schlechter zu stehen als für die zweihunderttausend Kosovo-Albaner, die nach den Italienern (zweihundertneunzigtausend Personen) mittlerweile die zweitgrösste Migrantengruppe in der Schweiz sind. Ist von ihnen in der Öffentlichkeit die Rede, dann fast immer schlecht, nämlich in der Regel in den Polizeinachrichten. Die üblichen Ausnahmen sind die beiden (eingebürgerten) Nationalfussballer Valon Behrami und Blerim Dzemaili.
Doch es gibt sie, die erfolgreichen Kosovo-Albaner in der Schweiz, und nicht nur dort, wo sie unter sich geschäften, zum Beispiel in der blühenden Reisebranche. Fündig sind wir schnell geworden, und getroffen haben wir schliesslich eine Ökonomin, zwei Ärzte, einen Juristen, zwei Studentinnen und einen Gastronomen/Informatiker.
Die sieben kennen sich nicht oder bestenfalls flüchtig. Alle sind sie froh, dass es hier für einmal nicht um albanische Raser, albanische Dealer, albanische Mörder geht, und trotzdem hat sich niemand von ihnen um Publizität gerissen. Denn die sieben mögen nicht als Muster-Albaner im Schaufenster stehen, die alles besser wissen und alles besser machen und sich über den Rest ihrer zweihunderttausend Landsleute stellen. Wenn sie eines in der Schweiz sehr rasch verinnerlicht haben, dann die Tugend der Bescheidenheit.
5. Die Abnabelung
In jedem der sieben Gespräche steht man irgendwann vor der Frage: Fühlen sich diese erfolgreichen Albaner überhaupt noch als Albaner? Oder haben sie sich angepasst? Ist Assimilation der Preis für Erfolg in der Schweiz? Rasch wird eines aus den Antworten klar: Assimilation ist auch unter den Erfolgreichen ein ungeliebter Begriff, weil er für alle eine Opferung der eigenen Kultur bedeutet, ein Kappen der Wurzeln, im Grund eine Kapitulation. Und deshalb will es niemand so nennen, auch wenn real genau dies passiert: eine Annäherung an die Mehrheitsgesellschaft und zugleich eine gewisse Distanzierung vom eigenen Milieu. Diese ist allerdings weder einseitig noch erzwungen. Den Erfolgreichen ist der Ausbruch aus dem Gehäuse des Traditionalismus gelungen. Sie haben die neue Gesellschaft und Kultur schätzen gelernt, ohne die alte unbedingt zu verdammen.
Eine Nagelprobe dafür ist die Partnerwahl. Muss der Ehemann oder die Ehefrau Albaner sein? Für alle sieben ist klar: Er oder sie muss nicht. Jeder soll frei entscheiden, Zwang darf es keinen geben. Das sagen nicht nur die erfolgreichen Jungen, sondern auch deren Eltern, obschon die Vorstellung von Schweizer Schwiegertöchtern und -söhnen längst nicht allen leicht fällt. Aber sie akzeptieren die Möglichkeit.
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ring -frei