Bambi
Schwiegermütterschreck
Burak Bekdil lebt als freier Journalist in Ankara und ist der meistgelesene Kolumnist der englischsprachigen Hürriyet Daily News. In seinen Texten polemisiert er gegen die türkische Politik, besonders gegen den antiisraelischen Kurs der AKP-Regierung. Wegen »Beleidigung der Justiz« wurde er zu 20 Monaten Haft verurteilt, die – anders als bei zahlreichen anderen Journalisten – zur Bewährung ausgesetzt wurden. Mit der Jungle World sprach er in Berlin unter anderem über die Eskalation des Konflikts mit den Kurden, die Chancen für einen »türkischen Frühling« und darüber, wie Israel Erdogan in die Falle ging.
jungle-world.com - Archiv - 43/2011 - Interview - Gespräch mit Burak Bekdil über die Chancen für einen »türkischen Frühling«
Muss man sich von der überkommenen Vorstellung eines bestimmenden Konfliktes zwischen Militär und Islamisten in der Türkei verabschieden?
Ja, die Islamisten haben gewonnen. Das Traurige war, dass die Türken mit zwei schlechten Optionen konfrontiert waren. Die eine war die exzessive und undemokratische politische Intervention oder Herrschaft des Militärs, die andere war der Islamismus. Um eine Krankheit zu heilen, sollte man sich nicht mit einer anderen anstecken müssen, aber das ist das türkische Dilemma. Doch man muss nicht länger über den Einfluss des Militärs auf die Politik diskutieren, es gibt ihn nicht mehr.
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