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Jemen News

Separatisten rücken vor: Notstand im Jemen ausgerufen
Wegen des Vorrückens von Separatisten hat der Präsidialrat im Jemen den Notstand ausgerufen und den Sicherheitspakt mit den Vereinigten Arabischen Emiraten beendet. „Das Gemeinsame Verteidigungsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten ist hiermit aufgekündigt“, teilte der Präsidialrat heute mit.

In einem gesonderten Dekret ordnete er einen 90-tägigen Notstand an, zu dem auch eine 72-stündige Luft-, See- und Land-Blockade gehöre.

STC drang in ölreiche Gebiete vor
Zuvor hatte die separatistische Bewegung Südlicher Übergangsrat (STC), die formal selbst Teil der international anerkannten Regierung im Jemen ist, große Teile der ölreichen jemenitischen Region Hadramut sowie angrenzende Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht.

Dabei verdrängte der STC Truppen, die dem jemenitischen Regierungslager angehören und islamistischen Kräften nahestehen, die in der Vergangenheit von Saudi-Arabien unterstützt wurden.

Der Jemen ist seit mehr als einem Jahrzehnt faktisch gespalten in einen von der mit dem Iran verbündeten Huthi-Miliz kontrollierten Norden und den Süden, den das fragmentierte Regierungsbündnis kontrolliert.

 
Eskalation in Stellvertreterkrieg
Im Jemen, der geostrategisch besonders wichtigen Region am Eingang zum Roten Meer, ist es zu einer gefährlichen Eskalation gekommen. Längst ist der Bürgerkrieg zu einem komplexen Stellvertreterkrieg geworden: zwischen dem schiitischen Iran einerseits und den sunnitischen, eher prowestlichen Staaten Saudi-Arabien und Vereinigte Arabische Emirate (VAE) andererseits. Doch nun kämpfen im Jemen auch noch Saudis und VAE offen gegeneinander. Am Dienstag beschoss Riad aus der Luft ein Schiff mit emiratischer Militärausrüstung. Und der Vorsitzende des Präsidialrats forderte den sofortigen Abzug aller emiratischen Truppen.

Der Jemen ist seit Jahrzehnten ein Krisenherd und mittlerweile laut UNO einer der schwierigsten humanitären Katastrophenfälle. Die aktuelle Eskalation hat eine lange Vorgeschichte: Bis 1990 war der Jemen in zwei Staaten geteilt – im Norden die Jemenitische Arabische Republik mit Sanaa als Hauptstadt und im Süden die Demokratische Volksrepublik Jemen mit der Hauptstadt Aden. Der Vereinigung 1990 folgte aber nie ein Zusammenwachsen in der Gesellschaft, die von traditionellen Stammesstrukturen dominiert ist.

Korruption und Misswirtschaft waren verbreitet, im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 wurde der zusehends autoritäre Machthaber Ali Abdullah Salih zum Abgang gezwungen.

Gescheiterter Dialog, neuer Bürgerkrieg
Sein Stellvertreter Abd Rabbo Mansur Hadi leitete einen mehrjährigen politischen Dialogprozess ein, der 2014 abgeschlossen wurde. Allerdings waren nicht alle Seiten eingebunden bzw. einige mit dem Ergebnis unzufrieden. Die Kämpfe flammten daher wieder auf. Hadis Übergangsregierung wurde von der Ansar-Allah-Bewegung, besser bekannt als Huthi-Milizen, aus Sanaa vertrieben.

 
Vereinigte Arabische Emirate kündigen Abzug aus Jemen an
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben den Abzug ihrer verbliebenen Truppen aus dem Jemen angekündigt. Der Schritt erfolge „angesichts der jüngsten Entwicklungen“ im Land, teilte das emiratische Verteidigungsministerium der Staatsagentur WAM heute Nachmittag zufolge mit.

Zuvor war der Konflikt zwischen den beiden eigentlich alliierten Golfstaaten Saudi-Arabien und VAE eskaliert.

 
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