Ratko
Gesperrt
salko_dinamitaš;3603370 schrieb:... und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
FIN
Meinst du jetzt die Kroaten in BiH?
Der Versuch Grossserbien als reine Propaganda abzutun, hat einen entscheidenden Haken: Er setzt voraus, dass die Serben sich sowohl in Kroatien, als auch in Bosnien zu den jeweils neu -entsprechend der AVNOJ-Grenzen- entstandenen Staaten grundsätzlich bekannt haben. Dies ist in keinem der beiden Fälle erfolgt: Die Zugehörigkeit zum kroatischen Staat lehne man rundweg ab, in Bosnien wurden Bedingungen gestellt die einen Staat nicht funktionsfähig machen und prinzipiell auch von Carrington verworfen wurden. Die Devise war stets der Anschluß ans Reich, nicht die Integration in den neuen Staat im Sinne einer Autonomie o.ä. Im übrigen sprach Karadzic im März 1991 selbst von Grossserbien mit dem Zitat: "Je schwächer Jugoslawien, desto stärker ein grosses Serbien".
Das beste Beispiel liefert hier wohl die letzte Carrington-Runde irgendwann im Oktober 1991. Während alle anderen Republiken einem reformierten Jugoslawien zugestimmt haben, lehnte Milosevic dies ab. Und das trotz der erheblichen Zugeständnisse in Richtung Carrington bezgl. Autonomie und Status der Serben. Weniger bekannt ist, dass sich Milosevic während der Verhandlungen nach Sezessionsmöglichkeiten für die Serben informiert hat. Als diese abgelehnt wurden, scheiterten die faktisch letzte Jugoslawien Konferenz am Veto Milosevics. Letzterer kehrte nach Belgrad und initiierte dort den Verfassungsputsch in dem er 2 Republiken faktisch entrechtete. Die Klagen SR BiH´s und SR Mazedoniens wurden nicht einmal vor dem Verfassungsgericht behandelt. Jugoslawien war nun auch verfassungsmässig mausetot.
Das alles passierte zu einer Zeit, als der Wille die Nachfolgerepubliken anzuerkennen im Westen nicht ausgeprägt war. Mit Annahme der Lösung durch Serbien hätt man eine diplomatische Position erreicht, welche die Akzeptanz einer Sezession der anderen Republiken sehr schwierig gemacht hätte. Insbesondere Tudjman hätte die Arschkarte, denn er war vom Westen stärker abhängig als Milosevic. Dumm nur, dass Milosevics Verhalten Tudjman genau in die Karten spielte. Man kam den Serben weit entgegen, Carrington sogar bis zur Selbstaufopferung.....dennoch entschied sich Milosevic nicht für ein reformiertes Jugoslawien, sondern für ein Gross Serbien. Jeder andere Rückschluss ist da unzulässig und dieser Vorgang begründet glasklar, warum man mit Fug & Recht ein Vorhaben namens "Velika Srbija" hier unterstellen kann.
Warum genau sollten die Serben ein unabhängiges Kroatien oder BiH anerkennen wenn es sie um ihr Recht in Jugoslawien verbleiben zu dürfen betrog?
Klar lehnte man die Zugehörigkeit zu Tudjmans Kroatien ab schon alleine weil ihnen das konstituive Recht genommen wurde.
Das ist eine vollkommen natürliche Reaktion und kein Beweis für irgendwelche Grosserbien Phantasien.
Warum eine Kantonisierung BiHs den Staat funktionsunfähig gemacht hätte, bleibt ein Rätsel genau wie die Quelle aus dem du das Karadzic Zitat hervorgezaubert hast.
Im Oktober 1991 war der Krieg in Kroatien voll im Gange. Tudjman hatte da doch schon längst die Unabhängigkeit ausgerufen, den Serben den konstituiven Status genommen und seit seiner Wahl im Frühjahr 1990 alles daran gesetzt den Serben ein Leben in Kroatien unmöglich zu machen.
Häuser wurden gesprengt, Serben aus allen staatlichen Institutionen entlassen, es wurde die kroatische Sprache öffentlich von allem serbischen gereinigt, die Bewaffnung war im vollem Gange, JNA Soldaten wurden vom kroatischen MOB getötet. Wie konnte Milosevic diesem "Reformkurs" nur ein Veto entgegensetzen?
Und das soll Grosserbien belegen? Pa to bre vredja intelligenciju prosecnog coveka.
Ok gehen wir die Sache doch mal anders. Worin bestand denn die kroatische und bosniakische (Vor) Kriegspropaganda?
Oder gab es keine?