Poliorketes
Kellerkind
Die Kentum- und Satemsprachen sind eine Theorie der ersten Abspaltung der Indoeuropäischen Sprache in frühester Zeit in zwei große Gruppen.
"Schon in früher Zeit, als die Keimzellen der späteren indogermanischen Einzelsprachen einander noch verhältnismäßig ähnlich waren, wurde die Gesamtheit des Indogermanischen in zwei große Gruppen geschieden.
Kentumsprachen und Satemsprachen. Diese Unterscheidung beruht auf der Entwicklung der ursprünglichen palatalen Gaumenlaute (Tektale) *k̑, *g̑ und *g̑ʰ.
Die Satem-Sprachen stellen
Die Kentum-Sprachen umfassen
Kentumsprachen (blau) und Satemsprachen (rot) um 500 v. Chr.
Centum and satem languages - Wikipedia
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Kentumsprachen und Satemsprachen. Diese Unterscheidung beruht auf der Entwicklung der ursprünglichen palatalen Gaumenlaute (Tektale) *k̑, *g̑ und *g̑ʰ.
- Bei den Kentumsprachen fielen die Palatale mit den Velaren zusammen (*k, *k̑ → *k), während die Labiovelare erhalten blieben. So wurde im Latein *k̑m̥tóm zu centum (lat. <c> wird als /k/ ausgesprochen). Weitere Kentumsprachen sind das Griechische, die germanischen Sprachen, die keltischen Sprachen, das Hethitische und das Tocharische.
- In den Satemsprachen fielen dagegen labiovelare und velare Plosive zusammen (*k, *kʷ → *k) und das palatale *k̑ wurde allmählich zu einem Zischlaut /s/ bzw. /ʃ/. Dieser Lautwandel trat z. B. bei den indoiranischen Sprachen auf, zu denen Sanskrit, Persisch und Avestisch gehören. Im Avestischen wurde *k̑m̥tóm zu satəm. Auch in den frühen slawischen und baltischen Sprachensowie im Albanischen gab es diesen Vorgang.
Die Satem-Sprachen stellen
- das Indische (Altindisch = Vedisch und Sanskrit),
- das Iranische (Altiranisch = Avestisch und Altpersisch),
- das Armenische, das Thrakische und das Phrygische,
- das Albanische,
- das Baltische (Litauisch, Lettisch, Altpreußisch),
- das Slavische, d. h. Südslawisch (Bulgarisch, Serbo-Kroatisch, Slovenisch), Ostslavisch (Großrussisch, Ukrainisch oder Kleinrussisch, Weißrussisch) und Westslavisch (Polnisch, Tschechischund Slowakisch, Wendisch oder Sorbisch).
Die Kentum-Sprachen umfassen
- das Griechische (vom Altgriechisch = Ionisch-Attisch, Achäisch, Dorisch-Nordwestgriechisch),
- das Italische d. h. Latino-Faliskisch (mit dem Lateinischen und den daraus entstandenen romanischen Sprachen) und Oskisch-Umbrisch,
- das Keltische, d. h. das Goidelische (Irisch, Schottisch-Gälisch und Manx, die Sprache der Insel Man) und das Britannische (Kymrisch, Kornisch, Bretonisch), ferner das Altgallische,
- das Venetische (in Oberitalien),
- das Illyrische (wozu im alten Italien das Messapische),
- das Tocharische (noch im 7. Jahrhundert nach Christus in Turkistan gesprochen),
- das Hethitische (im 2. Jahrtausend vor Christus in Kleinasien, dazu das Luvische),
- das Germanische.[1]
Kentumsprachen (blau) und Satemsprachen (rot) um 500 v. Chr.