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Kirche ALbaniens

  • Ersteller Ersteller Karim-Benzema
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Karim-Benzema

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Autokephale orthodoxe Kirche von Albanien

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie


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Byzantinische Kirche auf dem Burgberg von Berat - Aufnahme 1993



Nach der Wende neu gebaute orthodoxe Kirche in Pogradec


Die Autokephale Orthodoxe Kirche von Albanien (albanisch Kisha Orthodhokse Autoqefale e Shqipërisë) umfasst die Metropolie (Erzbistum) Tirana-Durrës mit den Eparchien (Bistümern) Berat, Gjirokastra und Korça. Die orthodoxen Christen Albaniens leben hauptsächlich im Süden des Landes sowie in den Großstädten Tirana und Durrës. Liturgiesprache ist das Albanische. In der Gegend von Saranda im Süden des Landes finden auch Gottesdienste in griechischer Sprache statt.
Über die Zahl der Kirchenmitglieder liegen nur sehr unsichere Angaben vor. Sie schwanken zwischen 160.000 und 420.000. Vor dem Religionsverbot, das die albanischen Kommunisten 1967 erließen, waren etwa 20 Prozent der Bevölkerung orthodox. Oberhaupt der albanischen Orthodoxie ist seit 1992 der griechischstämmige Metropolit Anastasios Yannoulatos, Erzbischof von Durrës, Tirana und ganz Albanien.
Etwa 15.000 Albaner in den USA sind seit 1950 in zwei Diözesen organisiert, von denen eine direkt dem Ökumenischen Patriarchen untersteht, während die andere zur Orthodoxen Kirche in Amerika gehört.
Inhaltsverzeichnis

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Geschichte [Bearbeiten]


Antike und Mittelalter [Bearbeiten]

Das Christentum verbreitete sich früh im Gebiet des heutigen Albanien. Durrës (griech. Dyrrachion) gilt als einer der ältesten Bischofssitze der Welt. Nach der kirchlichen Tradition hat der Apostel Paulus das Christentum bis nach Illyrien gebracht[1] Der heilige Astios war an der Wende vom 1. zum 2. Jahrhundert Oberhirte von Dyrrachion und erlitt unter Kaiser Trajan (98-117) das Martyrium.

Frühchristliche Basilika in Butrint


Die albanischen Gebiete liegen an der Nahtstelle zwischen Ost- und Westrom und damit auch an der Grenze zwischen griechischer und lateinischer Kirche. Das Konzil von Nizäa unterstellte ganz Illyrien 325 dem römischen Patriarchat. 431 nahm Eucarius, der Erzbischof von Durrës, am Konzil von Ephesos teil. Durch die römische Reichsteilung kam der größere südliche Teil des Landes mehr und mehr in den Einflussbereich der oströmischen Kirchenpolitik, wiewohl die Metropole Durrës offiziell noch bis in das 8. Jahrhundert dem römischen Patriarchat unterstand. Die Liturgie im Illyrien jener Tage war byzantinisch geprägt. Nur in der nördlich gelegenen Praevalitana war der römische Einfluss größer; dieses Gebiet war später der lateinischen Kirchenprovinz von Bar zugeordnet.
Im Jahr 731 löste der ikonoklastisch gesinnte Kaiser Leo III. die Metropole Durrës von Rom und unterstellte sie dem Patriarchen von Konstantinopel. Während der Regierung Leos VI. (886 - 912) werden in byzantinischen Quellen 15 Bischofssitze für den Sprengel Durrës genannt.
927 musste das Byzantinische Reich das bulgarische Patriarchat anerkennen und die meisten Bistümer im Inneren Albaniens kamen unter dessen Kontrolle. Durrës wurde aber weiterhin vom Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel kontrolliert. 1018 endete diese Epoche mit der Zerschlagung des Bulgarischen Reiches durch die Byzantiner. Ein Teil der orthodoxen Bistümer im Süden des heutigen Albanien, so z.B. Butrint und Berat, wurden jedoch dem neuen autokephalen Erzbistum von Ohrid unterstellt.
Das große Schisma von 1054 wirkte sich erst nach und nach in Albanien aus. Die Einheit der Metropolie Durrës blieb vorerst erhalten. Die endgültige Trennung mit konkurrierenden Hierarchien erfolgte erst im Laufe des 13. Jahrhunderts.

Osmanische Zeit [Bearbeiten]


Christus-Ikone aus Labova e Kryqit (18. Jhdt.)


Nach der osmanischen Eroberung Albaniens kam der Islam als dritte Religion der Albaner hinzu. Die Muslime waren bald die Mehrheit unter den Albanern. Die Osmanen unterstellten die orthodoxen Diözesen Albaniens dem autokephalen Erzbistum von Ohrid, das von ihnen lange Zeit protegiert wurde. Aus Südalbanien wanderten wegen des türkischen Drucks im 15. und 16. Jahrhundert viele Christen nach Süditalien aus und gründeten dort italo-albanische Gemeinden. Im Land selbst machte sich aber im 17. Jahrhundert eine Renaissance der orthodoxen Kirche bemerkbar, die anders als die katholische Kirche nicht von den Türken verfolgt wurde. Viele Kirchenruinen wurden wiederhergestellt. Zuletzt wurde 1797 die Kathedrale von Berat neu aufgebaut.
Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Metropolie von Korça begründet, der die Bischöfe von Kolonia, Deabolis (Devoll) und Selasphoro (Sevdas) unterstanden. Damit wurde wohl dem Erstarken der orthodoxen Kirche in der Region um Korça und Voskopoja Rechnung getragen. Mit der Aufhebung der Autokephalie Ohrids durch den Sultan kehrten die orthodoxen Albaner 1766 unter die Jurisdiktion des ökumenischen Patriarchats zurück.
Die orthodoxen Christen auf dem Gebiet des heutigen albanischen Staats waren noch im 19. Jahrhundert eng mit der griechischen Kirche verbunden. Der Klerus war zum großen Teil griechischer Nationalität und im Gegensatz zu den Muslimen und Katholiken gab es unter den Orthodoxen viele Angehörige nationaler Minderheiten, in erster Linie Griechen, aber auch Aromunen und Mazedonier. Während die muslimischen und katholi­schen Albaner zeitweise in der albanischen Nationalbewegung Rilindja (dt: Wiedergeburt) zusammenarbeiteten, die 1912 die Unabhängigkeit Albaniens erreichte, wollte die Mehrheit des orthodoxen Klerus eine Vereinigung Südalbaniens mit Griechenland herbeiführen. Gleichwohl war es ein orthodoxer Christ, Kostandin Kristoforidhi (1827-1895), der als erster große Teile der Bibel ins Albanische übersetzte. Von ihm stammt die erste vollständige Übertragung des Neuen Testaments und der Psalmen.

20. Jahrhundert [Bearbeiten]

Erste Anfänge einer unabhängigen albanischen Kirchenorganisation entstanden in den USA unter den albanischen Einwanderern. Sie fühlten sich in den dortigen orthodoxen Gemeinden von den dominierenden Griechen unterdrückt. Im Jahr 1908 wurde der spätere Bischof von Korça, Fan Noli, von Platon, dem russisch-orthodoxen Erzbischof von New York City, zum Priester geweiht. Im selben Jahr feierte Fan Noli in Boston erstmals die Liturgie in albanischer Sprache. 1919 wurde Noli zum Bischof der Albanisch-Orthodoxen Kirche in Amerika ernannt, die eine eigenständige Diözese unter dem Ökumenischen Patriarchen bildete.

Kloster Ardenica


Erst nach dem Ersten Weltkrieg bekamen nationalalbanische Ansichten innerhalb der orthodoxen Kirche eine größere Bedeutung. Vorläufig verhinderten aber die Ökumenischen Patriarchen Gregorios VII. und Konstantin VI. die Entstehung einer autokephalen albanisch-orthodoxen Kirche, die auch der albanische Staat anstrebte. 1921 wurden die vier griechischstämmigen Bischöfe des Landes verwiesen. Vor allem die griechische Liturgiesprache wurde abgelehnt. Eine Versammlung von Klerikern und Laien in Berat führte im September 1922 Albanisch als Liturgiesprache ein. 1929 erklärte sich die albanisch-orthodoxe Kirche einseitig für autokephal und ernannte den Archi­mandriten Bessarion Juvani zu ihrem Metropoliten. Weitere griechische Priester und der Vertreter des Ökumenischen Patriarchen wurden ausgewiesen, nachdem Konstantinopel alle albanischen Bischöfe für ab­gesetzt erklärt hatte. Erst 1937 kam es zur offiziellen Anerkennung der albanischen Autokephalie durch Patriarch Benjamin. Im selben Jahr wurde ein Priesterseminar in Korça eingerichtet.
Die italienische Besatzungsmacht versuchte, die albanische Orthodoxie während des Zweiten Weltkriegs zum Anschluss an die katholische Kirche zu bewegen. Sie sollte sich mit den unierten Italo-Albanischen Bistümern vereinigen. Die Orthodoxen widerstanden diesem Zwang, bis die italienische Herrschaft in Albanien 1943 zusammenbrach. Zu dieser Zeit umfasste der albanische Klerus etwa 440 Gemeinde- und Ordenspriester.
Mit der Machtübernahme der Kommunisten unter Enver Hoxha 1944 wurde die Kirche erneut unterdrückt. Die Orthodoxen glaubten zu dieser Zeit noch, sich auf irgendeine Weise mit dem neuen Regime arrangieren zu können. Spätestens als die Kommunisten im Jahr 1949 Erzbischof Cristoforo Kissi absetzten, erwies sich diese Annahme als Illusion. Die albanische Regierung ließ dann Paisios Vodica zum neuen Oberhaupt der Kirche wählen. Das Patriarchat von Konstantinopel hat diesen Eingriff in die kirchliche Autonomie erst nach dem Tod Kissis 1958 anerkannt. Schon in den 1950er Jahren nahm der Druck des Regimes auf die orthodoxe Kirche immer mehr zu. Eine Kirche nach der anderen wurde durch die Behörden geschlossen, Gottesdienste und die Spendung der Sakramente immer häufiger verhindert, Priester ins Gefängnis geworfen. Der 1966 gewählte Erzbischof Damian Kokonesi wurde schon ein Jahr nach seinem Amtsantritt verhaftet und starb im November 1973 achtzigjährig im Gefängnis.
Als Albanien 1967 zum atheistischen Staat erklärt wurde, waren die kirchliche Hierarchie und die Institutionen der Orthodoxie praktisch schon zerschlagen. Nun wurden die verbliebenen Kirchen geschlossen, und die letzten noch in Freiheit lebenden Priester kamen ins Gefängnis. Viele saßen im Lager Borsh an der Küste des Ionischen Meeres ein.
Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes können seit dem Herbst 1990 wieder öffentliche orthodoxe Gottesdienste zelebriert werden.

Gegenwart [Bearbeiten]


Wiedererrichtung der Hierarchie [Bearbeiten]


Neu erbaute Kathedrale in Berat


Der institutionelle Neuanfang begann im Juli 1991 durch die Ankunft von Anastasios Yannoulatos, damals Bischof von Nairobi. Als Abgesandter des ökumenischen Patriarchats erkundete er, was von der albanischen Kirche übrig geblieben war. Von den 440 Priestern, die es 60 Jahre zuvor gegeben hatte, lebten noch 22. Alle waren alt und gebrechlich.
Bischof Anastasios berief im August 1991 eine Kirchenversammlung ein, auf der Priester und Laien aus allen albanischen Diözesen über den Wiederaufbau der Kirche berieten. Noch im gleichen Jahr wurde Yannoulatos vom ökumenischen Patriarchen und mit dem Einverständnis der Synode im Phanar sowie des Klerus der orthodoxen Bevölkerung Albaniens zum Erzbischof von ganz Albanien ernannt. Auch die Regierung akzeptierte die Ernennung. Im Juli 1992 trat der neue Metropolit sein Amt an. Die Wahl eines Griechen zum Metropoliten war eine Übergangslösung, da es nach den Verfolgungsjahren unter den Kommunisten keinen qualifizierten Albaner für das Amt gab.
Die geistliche Leitung der Kirche obliegt dem Erzbischof gemeinsam mit der Bischofssynode. Daneben gibt es den gemischten Kirchenrat, der aus Geistlichen und Laien besteht und für ökonomische und administrative Fragen zuständig ist. Rechtliche Grundlage für die kirchlichen Gremien ist das Statut von 1950, das 1993 von der zweiten allgemeinen Kirchenversammlung ergänzt und den modernen Erfordernissen angepasst wurde.[2]
1997/98 gab es innerhalb der Kirche Unstimmigkeiten, weil damals noch alle albanischen Bistümer durch vom Patriarchen eingesetzte griechischstämmige Bischöfe geleitet wurden und Albaner im Episkopat überhaupt nicht vertreten waren. Auch die Regierung unterstützte die Forderung, einheimische Bischöfe zu ernennen. Im Juli 1998 kam man zu einer Lösung: Mit Zustimmung des Patriarchats von Konstantinopel verzichteten zwei der griechischen Bischöfe auf ihr Amt, einer der beiden, Ignatios, bekam stattdessen die Eparchie Berat verliehen. Zwei Albaner wurden zu Bischöfen geweiht: Archimandrit John Pelushi wurde Metropolit von Korça, Kosma Qirjo erhielt den Titel eines Bischofs von Apollonia. Gemeinsam mit Erzbischof Anastasios Yannoulatos bildeten diese drei Hierarchen nun den Heiligen Synod der albanischen Kirche.
Im November 1998 kam der Ökumenische Patriarch Bartholomäus zum ersten Mal nach Albanien und besuchte alle Diözesen des Landes.
2006 wurden drei neue Bischöfe geweiht: Dhimitri Sinaiti für Gjirokastra, Nikolla Hyka folgte dem 2000 verstorbenen Kosma Qirjo als Titularbischof von Apollonia und Andon Merdani erhielt den Titel eines Bischofs von Kruja. Seitdem hat der Heilige Synod der albanischen Kirche sechs Mitglieder. Im November des gleichen Jahres hat der Synod ein neues Statut angenommen. Am 12. April 2007 beging die Kirche den 70. Jahrestag der Verleihung der Autokephalie in Tirana mit einem feierlichen Gottesdienst.

Verbreitung der Orthodoxen [Bearbeiten]

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebten die orthodoxen Christen Albaniens zum größten Teil in der südlichen Hälfte des Landes. Das Einzugsgebiet der orthodoxen Kirche begann im Norden etwa am Fluss Shkumbin. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Das heißt, die orthodoxen Albaner sind fast alle Tosken. Das schlug sich auch in der Liturgie nieder, deren Texte im toskischen Dialekt verfasst wurden. Durch die Binnenmigration der letzten Jahrzehnte hat vor allem in Tirana die orthodoxe Gemeinde starken Zuwachs erfahren. In einigen größeren Städten Nordalbaniens wie Kruja, Laç und Lezha entstanden ebenfalls Gemeinden.
Selbst in ihren angestammten Gebieten sind die Orthodoxen schon seit dem 17. Jahrhundert fast überall in der Minderheit. Die Mehrheit der Albaner sind Muslime. Nur in einigen meist recht abgelegenen Orten dominiert die orthodoxe Bevölkerung, so z.B. in Himara, Saranda, Labova e Kryqit oder Voskopoja.
Die in Südalbanien beheimateten ethnischen Minderheiten - die Griechen in der Gegend von Saranda, die Mazedonier am Prespasse und die verstreut siedelnden Aromunen - sind alle orthodox. (Angehörige dieser Ethnien, die in früheren Jahrhunderten zum Islam konvertierten, haben sich schnell sprachlich assimiliert.) Die Mazedonier haben eine eigene Kirche in Liqenas, die Aromunen eine in Korça. Kirchenpolitisch von Bedeutung ist nur die griechische Minderheit, zu der im Gebiet zwischen den Städten Gjirokastra, Himara und Saranda etwa 60.000 Menschen gehören. In manchen Gemeinden dieser Region wird die Liturgie auf Griechisch zelebriert. Wo die Gemeinden sprachlich gemischt sind, hat es in den vergangenen Jahren vereinzelt Streitigkeiten wegen der Liturgiesprache gegeben.

Kirchenbau [Bearbeiten]


Bau einer neuen Kirche in Tepelena (2006)


Zwischen 1991 und 2001 hat die orthodoxe Kirche fast 300 Gotteshäuser eröffnet. Nur rund 70 Kirchen waren als Gebäude noch vorhanden und schnell wieder nutzbar. 80 neue Kirchen wurden gebaut und bei 140 weiteren größere Reparaturen durchgeführt, was oft sogar den Bau der Zugangswege einschloss. Durch diese Arbeiten mit einem Budget von fünf Millionen US-Dollar jährlich wurde die orthodoxe Kirche in vielen Gegenden zu einem wesentlichen Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung. In den ländlichen Regionen Südalbaniens gibt es aber auch noch zahlreiche verfallene Kirchen, darunter einige kulturhistorisch wertvolle Bauten. Aber selbst in den nutzbaren Kirchen gelingt es den Orthodoxen nicht überall, regelmäßige Gottesdienste abzuhalten, zum einen weil es noch immer an Priestern fehlt, zum anderen weil in manchen Orten keine nennenswerten Gemeinden existieren.
Die demographischen Verschiebungen in Albanien haben in den vergangenen Jahren auch zu einem Zuzug tausender Orthodoxer nach Tirana geführt. Deshalb baut die Kirche derzeit im Zentrum der Hauptstadt eine neue Kathedrale, die der Auferstehung Christi (alb. Ringjallja e Krishtit) geweiht wird. Neben der Kathedrale entsteht auch ein Verwaltungsgebäude für den Heiligen Synod.[3]

Bildung, Medien, Sozialwerke [Bearbeiten]

1992 wurde eine theologische Hochschule eingerichtet, die auch Frauen offensteht. Seit 1996 hat diese Akademie ihren Standort in einem neuen Gebäudekomplex beim Kloster Shën Vlash nahe Durrës. In den Jahren von 1996 bis 2001 gab es 120 Priesterweihen. Fünf albanische Klöster wurden wieder aktiviert, ein Gymnasium gegründet und eine Druckerei eingerichtet. Die Kirche gibt eine Monatsschrift (Ngjallja), eine Zeitschrift für Kinder (Gëzohu) und eine für Studenten (Fjala) sowie ein englischsprachiges Nachrichtenblatt (News from Orthodoxy in Albania) heraus. Sie betreibt eine eigene Radiostation und unterhält auch einen holzverarbeitenden Betrieb sowie eine Manufaktur zur Herstellung von Kerzen.
Die orthodoxe Kirche in Albanien beschäftigt sich mit zahlreichen karitativen Aktivitäten. Die meisten davon werden vom kirchlichen Hilfswerk Diaconia Agapes organisiert und unterhalten. Die Kirche unterhält Spitäler, Polikliniken, eine mobile Zahnklinik, Schulen sowie Kindergärten, ist in der Gefängnisseelsorge aktiv und organisiert Hilfe für Obdachlose. Die Verkündigungs-Klinik der orthodoxen Kirche in Tirana gehört zu den besten Krankenhäusern Albaniens. Die diakonischen Aktivitäten der Kirche sind für alle da, ob orthodoxe Christen, katholische Christen, Moslems oder Atheisten. In der Krise von 1997 bot die Kirche 25.000 Leuten Nothilfe, und 1999 versorgte sie über 50.000 Flüchtlinge aus dem Kosovo, wobei für einige Zeit das Priesterseminar geschlossen wurde, damit die Studenten an der Flüchtlingsarbeit teilnehmen konnten.

Liturgie [Bearbeiten]

In der albanischen Kirche wird der Gottesdienst wie in allen orthodoxen Kirchen im Byzantinischen Ritus gefeiert. An den Sonn- und Werktagen wird die Chrysostomos-Liturgie verwendet, an einigen hohen Festen die Basilius-Liturgie. Liturgiesprache ist das moderne Albanisch. Alle für den Gottesdienst notwendigen Texte wurden in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts von Fan Noli aus dem Griechischen übertragen. Derzeit ist eine überarbeitete Übersetzung der Chrysostomos-Liturgie aus dem Jahr 1995 in Gebrauch. In den USA werden heute auch Gottesdienste in englischer Sprache gefeiert.

Ökumene [Bearbeiten]

Die orthodoxe Kirche Albaniens ist als einzige des Landes Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen. Insofern ist diese Mitgliedschaft für die ökumenischen Beziehungen in Albanien selbst nicht von Bedeutung. Kontakte zwischen den orthodoxen und katholischen Bischöfen finden regelmäßig statt, vor allem besucht man sich an den Feiertagen und tauscht Grußbotschaften aus. Im alltäglichen Leben der christlichen Ortsgemeinden gibt es dagegen kaum Kontakte über die Grenzen der Konfessionen hinweg.
Die evangelischen Kirchen Deutschlands unterstützen die Arbeit des orthodoxen Hilfswerks Diaconia Agapes finanziell.[4]

Erzbischöfe [Bearbeiten]


Kanzel (Labova e Kryqit)




Römisch-katholische Kirche in Albanien

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Jesuitenkirche in Tirana



Neue Kirche in Elbasan



Katholische Kirche in Vlora


Die Katholische Kirche in Albanien ist eine Diasporakirche mit alter Tradition. Sie besteht aus zwei Kirchenprovinzen mit insgesamt sechs eigenständigen Jurisdiktionsbezirken. Über die Zahl der Gläubigen gibt es kaum zuverlässige Angaben. Die Zahlen schwanken zwischen 250.000 bis zu einer halben Million albanischer Katholiken.
Albanien und der Apostolische Stuhl unterhalten diplomatische Beziehungen und der Nuntius für Albanien hat seinen Sitz in Tirana.
Seit der Wiederzulassung der Religionsgemeinschaften nach dem Ende des Kommunismus (1990) ist Albanien für die katholische Kirche ein Missionsland. Der größte Teil der im Land tätigen Priester und Ordensleute stammt heute noch (2006) aus dem Ausland. Dasselbe gilt für die Bischöfe. Mit Hilfe aus Rom und von anderen Teilkirchen konnten mittlerweile funktionsfähige Strukturen (Ordinariate, das Pfarrnetz, kirchliche Schulen, ein Priesterseminar usw.) geschaffen werden.
Für die sozialen Aktivitäten wurde bereits 1990 die albanische Caritas gegründet und vom Staat 1993 als NGO offiziell anerkannt. Inzwischen existiert in jedem Bistum ein eigener Diözesanverband.
Der bedeutendste Wallfahrtsort der albanischen Katholiken ist eine dem hl. Antonius von Padua (gegisch: Shën Ndo) geweihte Grotte bei Laç. Diese Wallfahrtsstätte wird jedoch nicht nur von Katholiken, sondern auch von Angehörigen der anderen traditionell in Albanien vertretenen Religionen aufgesucht.
Inhaltsverzeichnis

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Geschichte [Bearbeiten]


Von der Antike bis zum großen Schisma von 1054 [Bearbeiten]

Albanien liegt an der Nahtstelle von katholischer und orthodoxer Christenheit. Dies hat die Kirchengeschichte des Landes entscheidend mitgeprägt.

Frühchristliches Mosaik in der Basilika von Dyrrachium


Der Tradition nach entstand die erste christliche Gemeinde Illyriens durch die Mission des Apostels Paulus in Dyrrachium.[1] Aber erst für das 4. Jahrhundert gibt es einige sichere Nachrichten über die Ausbreitung des Christentums im Gebiet des heutigen Albanien. In jener Zeit war der christliche Glaube schon römische Staatsreligion. Die staatlichen Provinzen waren mit den Sprengeln der Erzbischöfe weitgehend deckungsgleich. Für das südliche Illyrien waren die Metropoliten von Nikopolis (Epirus Vetus), Dyrrachium (Epirus Nova) und Scodra (Praevalitana) zuständig. Alle drei unterstanden dem römischen Patriarchat. Politisch gehörten sie seit der Reichsteilung von 395 aber zum Oströmischen Reich. Dadurch kam es um die Herrschaft über die illyrischen Kirchen wiederholt zu Auseinandersetzungen zwischen den oströmischen Kaisern und den Päpsten.
Kaiser Justinian gründete 535 mit Justiniana Prima im Jahr 535 sogar eine eigene Erzdiözese, welcher er auch die Provinz Praevalitana mit dem Bischofssitz in Scodra unterstellte. Die illyrischen Diözesen hielten aber treu zum römischen Patriarchat und der Verlust vieler Balkanprovinzen durch die Slaweneinfälle tat ein übriges, dass der Streit zwischen Rom und Konstantinopel vorerst unentschieden blieb. Im Jahr 731 aber löste der ikonoklastisch gesinnte Kaiser Leo III. die Metropole Durrës von Rom und unterstellte sie dem Patriarchen von Konstantinopel. Aus dem Norden fehlen für diese Zeit Nachrichten über die kirchliche Situation. Womöglich ist der Bischofssitz Scodra im Zuge der Eroberung durch die heidnischen Slawen untergegangen.
Im Norden des heutigen Albanien entstanden im 9. und 10. Jahrhundert die kleinen Bistümer Sarda, Pult und Sapa. Auch Shkodra hatte in dieser Zeit wieder einen Bischof. Im Jahr 1034 wurden diese Bistümer der vom Papst zur Metropole erhobenen Diözese Bar unterstellt.

Im Mittelalter [Bearbeiten]

Das große Schisma von 1054 wirkte sich erst allmählich in Albanien aus. Noch längere Zeit wechselten Kirchen und Bistümer die Obödienz je nach der politischen Lage, ohne dass es in ein und der selben Region konkurrierende Hierarchien der Ost- und der Westkirche gab. Im Norden verfestigte sich seit dem 12. Jahrhundert aber der römische Einfluss, wozu die im Bereich der Metropole Bar gegründeten Benediktinerklöster erheblich beitrugen. Die Einheit des Erzbistums Durrës blieb vorerst erhalten, hier blieb der byzantinische Einfluss maßgebend. Die endgültige Trennung mit parallelen Hierarchien erfolgte erst im Laufe des 13. Jahrhunderts. Im Süden blieb die östliche Kirche unangefochten. Nur in Butrint gab es infolge der Zugehörigkeit zum Königreich Neapel und später zur Republik Venedig lateinische Kleriker.
Der Franziskanerorden errichtete 1240 in Lezha sein erstes albanisches Kloster. Im Jahr 1278 gründeten die Dominikaner in Durrës ihr erstes Kloster auf albanischem Boden; 1345 bzw. 1450 ließen sie sich auch in Shkodra und Lezha nieder. Die erste schriftliche Nachricht über die bedeutende Abtei des hl. Alexander (alb. Shën Llezhdër) in Orosh (Mirdita) stammt aus dem Jahr 1319. Wahrscheinlich ist das Benediktinerkloster aber viel älter. In der Mirdita gab es auch ein katholisches Bistum der Arbër. Einzelne Bischöfe sind seit dem 12. Jahrhundert belegt. Arbër ist eine altertümliche Bezeichnung für Albaner. Sie bezeichnete im Mittelalter die Bewohner von Arbanon, einem kleinen Fürstentum, das Ende des 12. Jahrhunderts rings um die Burg von Kruja entstanden war. Vermutlich entstand das katholische Bistum durch Abspaltung von der Diözese Kruja, die sich zur orthodoxen Kirche hielt.
Der Katholizismus überdauerte die kurzlebige Herrschaft des serbischen Zaren Stefan Dušan über den Norden Albaniens (1342-1355) unbeschadet. Als mit dem Tod des Zaren das serbische Reich zerfiel, eroberten Angehörige der Adelsfamilie Ballsha die Macht in der Zeta und Nordalbanien. Die Ballsha traten 1368 von der Orthodoxie zur römisch-katholischen Kirche über. In jene Zeit fällt auch die Gründung des Bistums Lezha.
Im 15. Jahrhundert pflegte der Hl. Stuhl enge Beziehungen mit der albanischen Kirche und dem katholischen Adel. Es verband das gemeinsame Interesse, die muslimischen Türken am weiteren Vordringen auf dem Balkan zu hindern. Kardinal Pal Engjëlli, der Erzbischof von Durrës, bemühte sich auf mehreren diplomatischen Missionen, in Italien militärische und finanzielle Unterstützung für Fürst Skanderbeg zu erlangen. Kulturell waren die albanischen Katholiken jener Zeit ebenfalls stark vom italienischen Vorbild geprägt. Erste Anklänge des Humanismus fanden in Albanien durch die osmanische Eroberung ein jähes Ende. So schuf Marin Barleti seine bedeutenden historiographischen Werke im italienischen Exil.

Unter islamischer Vorherrschaft [Bearbeiten]

Nach dem Tod Skanderbegs dauerte es kaum ein Jahrzehnt, bis die Osmanen den katholischen Norden Albaniens erobert hatten. 1479 schloss die Republik Venedig Frieden mit dem Sultan und trat Shkodra und Lezha an das Osmanische Reich ab. 1501 wurde auch der Erzbischofssitz Durrës türkisch. Die meisten katholischen Albaner lebten nun nominell unter muslimischer Herrschaft. Die Türken konnten ihre Herrschaft zunächst nur in den Städten an der Küste wirklich durchsetzen. Die Stammesgebiete Mirdita, Dukagjin und Malësia e Madhe blieben ihnen weitgehend unzugänglich. Dort war der Katholizismus unangefochten von muslimischer Missionierung. In jenen Regionen formierten sich Ende des 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch mehrere große christliche Aufstände gegen die Osmanen.
Die erfolgreiche Selbstbehauptung im gebirgigen Hinterland war freilich nur die eine Seite der Geschichte des albanischen Katholizismus während der Türkenzeit. Sie war auch gekennzeichnet vom schleichenden Verfall der kirchlichen Institutionen und dem kulturellen Niedergang des katholisch gebliebenen Bevölkerungsteils. Eine der wichtigsten Ursachen dafür war die stete Abwanderung von Katholiken nach Italien und ins venezianische Dalmatien. Nach jedem erfolglosen Aufstand gab es eine besonders starke christliche Auswanderungswelle. Die Venezianer und auch die Könige von Neapel nahmen die kampferprobten Albaner als so genannte Stratioten gern in ihre Dienste. Auch von den jungen Männern, die zum Theologiestudium nach Italien gesandt wurden (in Albanien gab es kein Seminar), kehrten nur wenige zurück. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde der Mangel an gut ausgebildeten Priestern, die allein die Bildungselite der Katholiken darstellten, immer gravierender. Zur selben Zeit wurden auch die Kontakte zwischen den albanischen Bischöfen zur italienischen Kirche und zum Hl. Stuhl immer schwieriger und seltener. Dies alles führte dazu, dass der albanische Katholizismus kaum von den Reformen des Trienter Konzils und auch sonst kaum vom damaligen europäischen Geistesleben berührt wurde. Als mit Bar 1571 der letzte albanische Bischofssitz von den Türken erobert wurde, verschärfte sich diese Isolation vom Westen noch.
In den Städten, die fest in den Händen der osmanischen Verwaltung waren, setzte die schrittweise Islamisierung bereits zu Beginn des 16. Jahrhunderts ein. Die wichtigsten Kirchen wurden in Moscheen umgewandelt und dienten den zunächst kleinen Gruppen muslimischer Einwanderer (Soldaten, Beamte, Kaufleute und nicht zu vergessen die Timarioten der umliegenden Ländereien) als Gebetsstätten. So wurde zum Beispiel mit den Kathedralen in Shkodra und in Bar verfahren. Ein Teil der alten Eliten (Kaufleute, große Grundbesitzer) trat schnell zum Islam über, um ihre gesellschaftliche Position zu sichern. Begünstigt wurde die Islamisierung der Städte auch durch die enormen demographischen Verwerfungen, die in den Kriegen des 15. Jahrhunderts ihre Ursache hatte. In Shkodra, Lezha, Durrës oder Bar war nach der türkischen Eroberung nur mehr ein Bruchteil der alteingesessenen christlichen Bevölkerung verblieben. Die Wiederbesiedlung erfolgte vor allem durch Muslime. Gleichwohl gab es während der gesamten Türkenzeit nennenswerte christliche Gemeinden in den Städten.
Anders als für die Stämme im Gebirge, die oft im Kleinkrieg mit den türkischen Autoritäten lagen, höchstens aber einen Tribut an den Sandschak-Bey entrichteten, war es für die Christen in den Städten von großer Bedeutung, welchen Rechtsstatus sie unter den Muslimen hatten. Grundsätzlich wurden Christen zwar als Dhimmi (Schutzbefohlene minderen Rechts) innerhalb der muslimischen Rechtsordnung toleriert, die Katholiken aber waren vom Millet-System des Osmanischen Reiches, das den Nichtmuslimen beschränkte Autonomie gewährte, ausgeschlossen. Damit hatten die katholischen Albaner kaum legale Möglichkeiten der Selbstorganisation und ihre rechtliche Lage blieb deshalb stets unsicherer als die der Orthodoxen oder der Juden. Nur die Franziskaner genossen unter den Osmanen eine gewisse Anerkennung, weshalb dieser schon seit Jahrhunderten auf dem Balkan tätige Orden in Albanien ebenso wie in Bosnien die wichtigste Stütze des Katholizismus war und einen großen Teil der Seelsorger stellte.
Beginnend mit dem Jahr 1569 schlossen verschiedene christliche Mächte so genannte Kapitulationen mit dem Sultan ab (zuerst Frankreich, später auch die Habsburger). Durch diese Übereinkünfte, die in erster Linie die Handelsbeziehungen betrafen, wurden auch für die Katholiken unter osmanischer Herrschaft einige Verbesserungen erzielt. So durften z.B. katholische Priester aus dem Westen ins Land kommen. Die Kapitulationen wurden vom Sultan einseitig wieder aufgehoben, wenn sich die Beziehungen zur betreffenden christlichen Macht verschlechterten und oft wurden sie von den lokalen muslimischen Autoritäten überhaupt missachtet, so dass die albanischen Katholiken nur begrenzten Nutzen daraus zogen. Immerhin aber konnten dank der Kapitulationen einige für albanische Diözesen ernannte Bischöfe in ihr Bistum kommen.
Gleichwohl war es kaum möglich, eine geordnete Diözesanverwaltung zu unterhalten. Wegen der Restriktionen seitens der osmanischen Verwaltung konnten viele Bischöfe ihr Amt nicht öffentlich ausüben. Auswärtige, die die Päpste zum Oberhirten einer albanischen Diözese ernannt hatten, konnten ihre Bistümer oft nur kurz besuchen oder gelangten gar nicht erst ins Land. Die kleinen Bistümer Sarda, Deja, Ulqin und Arbër sind im 16. oder 17. Jahrhundert untergegangen. Manche Bischofssitze, so die von Lezha und Pult blieben über Jahrzehnte unbesetzt. Die bischöfliche Residenz der Diözese Lezha war aus der muslimisch dominierten Stadt in ein katholisch gebliebenes Dorf verlegt worden.
Um der geistlichen Not ihrer katholischen Landsleute abzuhelfen und den einfachen Priestern die Arbeit zu erleichtern, schufen einige albanische Kleriker Übersetzungen von damals bekannten geistlichen Werken. Alle diese Geistlichen waren in Italien ausgebildet worden. Ihre Werke sind die frühesten Zeugnisse der albanischen Literatur. Der erste dieser Autoren war der in der Nähe Venedigs wirkende Priester Gjon Buzuku. Zu Zeiten des Konzils von Trient (1542-1563) übersetzte er das römische Missale in seine Muttersprache. Durch die geänderte Politik der Kurie, die muttersprachlichen liturgischen Texten misstrauisch gegenüberstand, und die deshalb überall das Lateinische als alleinige Gottesdienstsprache durchsetzte fand das albanische Messbuch keine Verbreitung und verschwand in den Bibliotheken. Heute ist nur mehr ein gedrucktes Exemplar überliefert.
Es dauerte mehr als fünf Jahrzehnte, ehe 1618 Pjetër Budi seine Doktrina e Kërshtenë (dt. Christliche Lehre) in Rom drucken ließ. Das Buch war die Übersetzung des populären Katechismus Christianae doctrinae explicatio von Robert Bellarmin. Budi fügte dem Buch noch 50 Seiten mit religiöser Poesie hinzu, zum Teil waren dies Übersetzungen lateinischer Verse, zum Teil albanische Dichtungen. Frang Bardhi, Bischof von Sapa, schuf das erste lateinisch-albanische Wörterbuch (Originaltitel: Dictionarium latino-epiroticum). Es wurde 1635 gedruckt und sollte albanischen Klerikern beim Lateinstudium helfen.
Bardhis Wirken als Autor und als Bischof wurde schon von der 1622 gegründeten päpstlichen Kongregation De Propaganda Fide unterstützt. Die Behörde sollte weltweit die katholische Mission fördern. In Albanien fand sie ein interessantes Betätigungsfeld, denn in der osmanischen Randprovinz gab es ja schon eine katholische Bevölkerungsgruppe, die Unterstützung aus Rom gern annahm und - so waren jedenfalls die strategischen Planungen - zum Ausgangspunkt weitergehender Missionsbemühungen im türkisch-muslimischen Machtbereich werden konnte. Die Propagandakongregation versuchte Missionare ins Land zu bringen, sie sammelte Informationen über die Lage der Christen und die politische Situation in Albanien und sie finanzierte jungen albanischen Männern das Theologiestudium in Italien. Die meisten besuchten das Illyrische Seminar in Loreto bei Ancona, wo auch viele dalmatinische und bosnische Kleriker ausgebildet wurden.
Im Jahr 1703 wurde eine Provinzialsynode der Kirchenprovinz Bar abgehalten, an der alle albanischen Bischöfe und zahlreiche Geistliche teilnahmen. Sie wird deshalb in der Historiographie auch als albanisches Nationalkonzil bezeichnet. Die Kirchenversammlung fand zu einer Zeit statt, als die Islamisierung der Albaner ihren Höhepunkt erreichte. Die katholischen Kräfte im Land selbst aber auch die römische Kurie verstärkten nun ihre Bemühungen, die albanische Kirche zu konsolidieren. Dabei war man, wie die Visitationsberichte aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts ausweisen, recht erfolgreich. Nur ganz vereinzelt traten noch ganze Dörfer zum Islam über, und in den Diözesen Shkodra, Lezha und Sappa wurden neue Pfarreien eingerichtet, um die wachsende katholische Bevölkerung[2] seelsorglich besser betreuen zu können.

19. und 20. Jahrhundert [Bearbeiten]

Als im 19. Jahrhundert die Macht des Osmanischen Reiches zusehends verfiel und die europäischen Großmächte mehr und mehr Einfluss auf die Innenpolitik der Hohen Pforte nahmen, verbesserte sich langsam auch die Situation der Katholiken in Albanien. Wie der russische Zar sich als Schutzherr der orthodoxen Christen auf dem Balkan sah, so beanspruchte der Kaiser von Österreich das Protektorat über die Katholiken. Wie zu Zeiten der venezianischen Herrschaft über Dalmatien ließ man albanische Priesteramtskandidaten in den bischöflichen Seminaren in Split und anderswo studieren.
1841 konnten die Jesuiten ihre erste albanische Niederlassung in Shkodra eröffnen.
Das Erzbistum Shkodra wurde 1867 errichtet. Damit entstand eine vornehmlich von Albanern bewohnte Kirchenprovinz. Das Erzbistum Durrës wurde 1922 in Durrës-Tirana umbenannt und die Katholiken begannen eine Präsenz in der schnell wachsenden neuen Landeshauptstadt zu errichten.

Madonna von Vlora. Im Hohlraum der Statue, die sich in der Wohnung dreier Ordensschwestern befand, wurden während des Religionsverbots die im Geheimen konsekriertenHostien versteckt. 1991 wurde das Allerheiligste feierlich in den Tabernakel der wiedereröffneten katholischen Kirche von Vlora transferiert, wo auch die Marienfigur aufgestellt ist.


In kommunistischer Zeit hatte die katholische Kirche besonders unter der Verfolgung der Religionsgemeinschaften zu leiden, weil man ihren Angehörigen unterstellte, sie seien Agenten des Papstes und damit des westlichen Imperialismus. Die bei der katholischen Kirche üblichen grenzüberschreitenden hierarchischen Strukturen (bis zum Hl. Stuhl in Rom) waren den isolationistischen Kommunisten Albaniens besonders verhasst. Als 1967 das totale Religionsverbot erlassen wurde, steckten die Kommunisten sämtliche Priester und Ordensleute in Gefängnisse und Arbeitslager. Die meisten Geistlichen starben in Haft, nur wenige wurden bereits vor dem Sturz des Regimes freigelassen. Zur Wende im Jahr 1990 hatten kaum zwei Dutzend Priester den albanischen Kommunismus überlebt.
Weil der albanische Katholizismus nach 1945 von der Weltkirche völlig isoliert war, konnten die Reformen des 2. Vatikanischen Konzils nicht rezipiert werden. Daher hängen viele Katholiken an vorkonziliaren Traditionen und Anschauungen, die zu Zeiten des totalen Religionsverbots teilweise in den Familien bewahrt und weitergegeben wurden.
1993 besuchte PapstJohannes Paul II. zum ersten Mal Albanien. 1996 wurden die kirchlichen Strukturen des Landes verändert. Die Bistumsgrenzen wurden neu gezogen und die neue Diözese Rrëshen im Norden errichtet. Wie Lezha und Sapa untersteht sie dem Erzbischof von Shkodra. Es ist fraglich, ob die heutigen Diözesen den modernen pastoralen Erfordernissen entsprechen. Vermutlich wurden die kleinen Diözesen im Norden vor allem aus Respekt vor der Tradition beibehalten. Es fehlt dort sowohl an Geld als auch an qualifizierten Geistlichen und Laien, die funktionierende Diözesanverwaltungen aufbauen könnten. Nach der Vereinigung von Pult mit dem Erzbistum Shkodra, haben sich der Hl. Stuhl und der albanische Episkopat jedoch für den Fortbestand der übrigen kleinen Bistümer entschieden. Ende 2005 ernannte Papst Benedikt XVI. neue Bischöfe für Rrëshen und Sapa.

Liste der Bistümer nach Kirchenprovinz [Bearbeiten]

 
unsere orthodoxen brüder auf dem balkan,überschätzen den wert und nutzen dieser gotteshäuser massiv.


gibts den auf dem balkan nichts anderes als kirchen klöster und moscheen auf die wir stolz sein können??:rolleyes:
 
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