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Kleinkind soll abgeschoben werden

B

Bloody

Guest
Ehepaar aus dem Kosovo wird seit Jahren Hoffnung auf Bleiberecht gemacht. Sie zahlte Tausende Euro und ging durch alle Instanzen. Jetzt bekam der einjährige Sohn Polizei-Besuch.

Domenik ist erst 18 Monate alt, aber er hat schon mehr erlebt, als so mancher Erwachsener verkraften würde. Mit fünf Monaten bekam er die erste Abschiebung zugestellt. Am Freitag tauchte ein Polizist bei ihm zu Hause auf. Der Bub müsse so schnell wie möglich nach Hause in den Kosovo. Der Vater war gerade außer Haus, die Mutter fiel aus allen Wolken, der Bub weinte.


"Daheim" ist für Domenik ein relativer Begriff. Er wurde in Österreich geboren, hat den Kosovo noch nie in seinem Leben gesehen. Seine Eltern - der 32-jährige gelernte Kellner Bekim Marjakaj und seine Frau Gjulieta (28) - sind Asylwerber, deren Antragsverfahren seit drei Jahren durch alle Instanzen gehen. Sie leben in Graz in einer von der Caritas zur Verfügung gestellten Wohnung. Und von Anfang an geht alles Geld für Verfahrens- und Rechtsanwaltskosten drauf. Mehrere tausend Euro sind es mittlerweile.


Unmenschliches Verhalten. Und genau dort liegt die Ungerechtigkeit. "Ich bitte die Behörden", wettert Herr Marjakaj in perfektem Deutsch, "um eine Entscheidung. Ich habe die Sprache gelernt, ich bin Kellner und kann arbeiten, und jetzt will ich für meine Familie sorgen und Steuern zahlen. Wie jeder Bürger dieses Landes. Ich will keine Almosen." Nachsatz: "Stattdessen will man meinen Sohn abschieben. Ich meine, meinen Sohn, der noch ein Kind ist. Es war unmenschlich ihn und meine Frau so zu erschrecken."


Auch der Orden der Schulschwestern, der die Familie betreut, ist empört. Schwester Margaretha: "Vor drei Jahren kam die Familie nach Traiskirchen, da hat die Frau wegen des Stresses das erste Kind verloren. Und jetzt das. Ich finde das Verhalten unserer Behörden unfair und ungerecht. Wenn man jemanden nicht haben will, dann soll man das gleich sagen und nicht mit den Menschen spielen. . ."

Die Grazer Polizei rechtfertigt sich. Man habe den Bescheid des Bundesasylgerichtshofes, II. Instanz, lediglich persönlich überbracht. "Das muss so sein bei einem Bescheid", erklärt ein Journalbeamter.

"Auseinander gerissen". Inzwischen ist auch die Politik involviert. Die Grazer Gemeinderätin Sissy Potzinger schaltete das Bürgermeisteramt ein, die Caritas ist informiert. In den Abendstunden bekräftigte die Grazer Fremdenpolizei: "In Österreich wird keine Familie auseinander gerissen.

Verständigungsproblem. Die Eltern des Buben haben alles ausjudiziert, es besteht nur noch das Berufungsrecht im Fall des Sohnes." Potzinger befürchtet nun, dass die Familie Marjakaj weiter kämpfen wird, obwohl sie keine Chance mehr hat. Ein Verständigungsproblem werde schamlos ausgenützt.
 
In 10 Jahren ist Kosovo wirtschaftlich so stark wie der Westen es während den 90er Jahren war. Dann wird die Auswanderung stark schrumpfen und solche idiotischen Asyl-Verweigerungen wird es nicht mehr geben.
 
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