Das Gift der Kobras ist ein starkes
Neurotoxin und wirkt direkt auf das
zentrale Nervensystem, wo es das Atemzentrum lähmt und
Herzstillstand verursacht. Durch den Biss kann das Opfer gelähmt oder getötet werden.
Einige Arten sind in der Lage, ihr
Gift über kurze Entfernung einem Angreifer zielsicher in die Augen zu spritzen, was stark brennende Schmerzen und Schwellungen erzeugt und zu
Blindheit führen kann. Besonders trifft diese Art der Verteidigung auf die afrikanischen Speikobras zu, die fähig sind, ihr Gift bis zu vier Meter weit zu spritzen. Das Gift dieser Arten hat, für Giftnattern untypisch, einen hohen Anteil gewebezerstörender Substanzen. Bisse, die den im gleichen Gebiet vorkommenden
Puffottern zugeschrieben werden, sind zum Teil durch diese Kobras verursacht worden.
Das Kobragift ist für die medizinische Forschung von Bedeutung, da das
Enzym Lecithinase wirksam gegen
Viren eingesetzt werden kann. Inzwischen gibt es viele wirkungsvolle
Seren, wodurch die Todesfälle durch Schlangenbisse zurückgegangen sind.