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Knabenlese

Als Knabenlese (türkisch devşirme - sammeln, griechisch παιδομάζωμα, bulgarisch кръвен данък, serbisch krvni danak - der Blutzoll) bezeichnet man die vom Osmanischen Reich praktizierte Zwangsrekrutierung, bei welcher es in den christlichen Provinzen vorwiegend männliche Jugendliche aus ihren Familien entführte und zwangs-islamisierte, um sie für seine eigenen Dienste einzusetzen.

Basis dafür war Sure 8, Vers 41 im Koran. In der Übersetzung von Rudi Paret heisst es :
Und ihr müßt wissen: Wenn ihr irgendwelche Beute macht, gehört der fünfte Teil davon Allah und dem Gesandten und den Verwandten, den Waisen, den Armen und dem, der unterwegs ist.


Daraus ergibt sich der Anspruch auf jeden fünften Knaben. Anfang des 16. Jahrhunderts gab es auch Empfehlungen wonach von 40 Knaben einer entführt werden solle.
Die Knaben wurden dann, nachdem sie in Bauernfamilien die osmanische Sprache gelernt hatten, nach den Regeln des Islam erzogen und in der osmanische Armee (Janitscharen) oder in der Verwaltung eingesetzt. Wegen ihrer Herkunft - sie hatten anders als etwa die Gruppe der Sipahis keine vom Sultan abweichenden Loyalitäten - konnten manche von ihnen dort Karriere machen und stiegen teilweise sogar in die höchsten Ämter des Staates auf.

Die Knabenlese wurde hauptsächlich auf dem Balkan, anfangs ausschließlich bei Serben, im 14. bis zum 18. Jahrhundert durchgeführt und führte zu schweren Konflikten, weil sie Söhne von ihren Eltern entriss und damit dem betreffenden Gebiet auch ein Teil seiner potentiellen Elite entzogen wurde. Die Knabenlese wurde später allerdings auch für islamische Familien interessant, weil sie für Jungen aus den unteren Schichten oft die einzige Aufstiegsmöglichkeit war. So schmuggelten ab dem 17. Jahrhundert auch immer mehr reiche Osmanen ihre Kinder unter die Janitscharen.

Die Knabenlese wurde unter den christlichen Völkern des Balkans auch als „Türken-Blutzoll“ bezeichnet
 
Ich nehme schonmal die Ausage der Freunde des Osmanischen Reiches vorweg. " Ja die konnten Karriere machen das Osmanische Reich wollte keinem was böses."

So da wir nun den Kindergartenteil im Thread abgehackt haben können wir loslegen.
Das es sowas gab wusste ich, aber das es solch ein Ausmaß hatte war mir nicht klar. Was mich allerdings interessiert warum überwiegend in Serbien?
Und wieso nicht in z.B. Albanien, gab es damals schon ein Albanien ?
Ich mein die Albaner waren doch bevor das osm. Reich kam auch Christen ?
 
kein wunder das jeder 4 türke ausschaut wie ein Serbe,bulgare oder Sonst ne nation , aber nicht wie ein türke blod grüne augen hell usw
 
Manu schrieb:
Ich nehme schonmal die Ausage der Freunde des Osmanischen Reiches vorweg. " Ja die konnten Karriere machen das Osmanische Reich wollte keinem was böses."

So da wir nun den Kindergartenteil im Thread abgehackt haben können wir loslegen.
Das es sowas gab wusste ich, aber das es solch ein Ausmaß hatte war mir nicht klar. Was mich allerdings interessiert warum überwiegend in Serbien?
Und wieso nicht in z.B. Albanien, gab es damals schon ein Albanien ?
Ich mein die Albaner waren doch bevor das osm. Reich kam auch Christen ?

Albaner erreichten sehr viel im osmanischen Reich!

- Der Architekt des indischen Taj Mahal


- Unser Nationalheld Skenderbeu war ein Opfer der Knabenlese, vergass seine Wurzeln jedoch nie und kehrte nach Albanien zurück und besiegte die Osmanen in 25 Schlachten.

- Zahlreiche Grosswesire

- Der erste Präsident des neuen Ägyptens war Albaner(Enkel von Ali Pascha)

etc. etc.
 
Taulant schrieb:
Manu schrieb:
Ich nehme schonmal die Ausage der Freunde des Osmanischen Reiches vorweg. " Ja die konnten Karriere machen das Osmanische Reich wollte keinem was böses."

So da wir nun den Kindergartenteil im Thread abgehackt haben können wir loslegen.
Das es sowas gab wusste ich, aber das es solch ein Ausmaß hatte war mir nicht klar. Was mich allerdings interessiert warum überwiegend in Serbien?
Und wieso nicht in z.B. Albanien, gab es damals schon ein Albanien ?
Ich mein die Albaner waren doch bevor das osm. Reich kam auch Christen ?

Albaner erreichten sehr viel im osmanischen Reich!

- Der Architekt des indischen Taj Mahal


- Unser Nationalheld Skenderbeu war ein Opfer der Knabenlese, vergass seine Wurzeln jedoch nie und kehrte nach Albanien zurück und besiegte die Osmanen in 25 Schlachten.

- Zahlreiche Grosswesire

- Der erste Präsident des neuen Ägyptens war Albaner(Enkel von Ali Pascha)

etc. etc.
Und wie stark war die "Knabenlese" unter der Albanischen Bevölkerung ? Genauso stark wie bei den anderen Balkanländern oder nahm sie ab als die Albaner langsam zum Islam wechselten ?
 
Manu schrieb:
Taulant schrieb:
Manu schrieb:
Ich nehme schonmal die Ausage der Freunde des Osmanischen Reiches vorweg. " Ja die konnten Karriere machen das Osmanische Reich wollte keinem was böses."

So da wir nun den Kindergartenteil im Thread abgehackt haben können wir loslegen.
Das es sowas gab wusste ich, aber das es solch ein Ausmaß hatte war mir nicht klar. Was mich allerdings interessiert warum überwiegend in Serbien?
Und wieso nicht in z.B. Albanien, gab es damals schon ein Albanien ?
Ich mein die Albaner waren doch bevor das osm. Reich kam auch Christen ?

Albaner erreichten sehr viel im osmanischen Reich!

- Der Architekt des indischen Taj Mahal


- Unser Nationalheld Skenderbeu war ein Opfer der Knabenlese, vergass seine Wurzeln jedoch nie und kehrte nach Albanien zurück und besiegte die Osmanen in 25 Schlachten.

- Zahlreiche Grosswesire

- Der erste Präsident des neuen Ägyptens war Albaner(Enkel von Ali Pascha)

etc. etc.
Und wie stark war die "Knabenlese" unter der Albanischen Bevölkerung ? Genauso stark wie bei den anderen Balkanländern oder nahm sie ab als die Albaner langsam zum Islam wechselten ?

Die Albaner waren sehr beliebt, die ganze Zeit über. Die Leibgarde des Sulaten bestand praktisch immer aus "Arnavuts"(türk. Bezeichnung für Albaner)

Zahlreiche Albaner (türk. ›arnaut‹, durch Lautverschiebung und Metathese aus griech. ›arvanites‹) wurden dabei fern ihrer Heimat eingesetzt; ganze Einheiten im Nahen Osten bestanden aus ›Arnauten‹. In Damaskus waren sie nach Mays Angaben stark vertreten und nahmen an den Kämpfen gegen die christlichen Maroniten teil;(37) sogar zur nordsudanesischen Mischbevölkerung trugen sie bei.(38) Während manche andere Autoren ›Albaner‹ und ›Arnauten‹ als Namen unterschiedlicher Völker mißverstanden haben, behandelt May beide meist als Synonyme (vgl. z.B. die Wiedergabe des deutschen Namens Martin Albani als Madi Arnaut durch Türken und Makedonier);(39) allerdings gibt es auch Abweichungen.(40)

In dem frühen Kolportageroman ›Scepter und Hammer‹ (1879/80) sind die Sicherheitstruppen des ägyptischen Vizekönigs entweder Janitscharen oder Arnauten,(41) – eine falsche Alternative, da die Albaner erhebliche Teile des Janitscharenkorps stellten.

Eine längere, in Kairo spielende Episode des Kolportageromans ›Deutsche Herzen, deutsche Helden‹ (1885/87) stellt die Auseinandersetzung der Helden mit arnautischen Soldaten, den Nachfolgern der Mamelucken, in Kairo dar. Der Arnaut ist nicht nur tapfer, sondern tollkühn und muthig bis zur größten Verwegenheit. Ein Menschenleben gilt ihm keinen Pfifferling; er wagt auch das seinige, ohne nur mit der Wimper zu zucken. Dabei ist er treulos, hinterlistig und von einer Rohheit, die gradezu ihres Gleichen sucht. Messer und Pistole sitzen bei ihm locker. Er sticht und schießt bei der geringsten Veranlassung, und er weiß, daß er das mit ziemlicher Sicherheit thun kann, da selbst der Richter ihn nicht gern verurtheilt, weil er befürchten muß, wenn nicht noch während der Gerichtssitzung so doch später niedergestochen zu werden. Darum ist der Arnaute gefürchtet und gemieden. Er darf ungestraft thun, was hundert Andere nicht wagen würden.(42) Diese Leute belästigen die Beduinin Hiluja, die durch das mutige Eingreifen Hilals, der sie – in self-fulfilling prophecy – als seine Braut ausgibt, gerettet wird. Nur die sichere Aussicht auf Bestrafung hält die Arnauten von einem Mord zurück. Auch Hilals Sieg im Duell wollen sie nicht anerkennen
 
Knabenlese gab es überall! Hochintelligente Knaben wurden in den Enderun Schulen, Harvard des Mittelalters, in Istanbul ausgebildet und hatten die Chance hochaufzusteigen, bis zur Spitze zum Großwesir, dem zweiten Mann im Staat nach dem Sultan.


Beispiel Mimar Sinan:

Sinan machte Karierre und zog mit seiner gesamten Familie nach Istanbul. Die Gesamte Familie konvertierte zum Islam !

Sogar jeder einfache Bauer konnte Karriere machen, dies war in Europa unmöglich
 
Die Albaner hatten während in der osmanischen Reichsgeschichte , wirklich die höchsten Führungspositionen.

Mehmed Köprülü , war ein besonderes Beispiel ,er stammte aus Albanien, der mit eisener Faust als Grosswesir , Recht und Ordnung wieder im Reich wiederherstellte , aber er war niemals ein Kul (Sklave-Janitschar ), seine Vorfahren waren bereits zum Islam konvertiert.

Er liess korrupte Paschas köpfen und enteignete deren Besitz um die Kasse wieder zu füllen

Er liess die Janitscharen nicht müde werden und schickte diese in Feldzügen nach östlichen Mitteleuropa um denen Beutegut zu ermöglichen , damit diese nicht nach der Kasse bereichern

Als dieser Mann starb , wurde das osmanische Reich wieder zur eine großen und gefurchtenen Macht und 7 weitere stammten aus der Köprülü-Dynastie von Grosswesiren

Sein Sohn Achmed Köprülü ein, wie auch sein Schwiegersohn Kara Mustafa , waren diejenigen die , die osmanischen Armeen gegen Wien kommandierten , aber scheiterten.....
 
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