Lech mich am Walesa!
Veröffentlicht am März 2, 2013 by tapferimnirgendwo
Der frühere polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat vorgeschlagen, dass schwule und lesbische Abgeordnete in der letzten Reihe des Parlaments oder sogar außerhalb des Parlaments sitzen sollen. Der Platz für homosexuelle Abgeordnete sei „nahe der Mauer oder sogar hinter der Mauer“.
„Wir respektieren die Mehrheit, wir respektieren die Demokratie“, sagte der frühere Gewerkschaftsführer, aber er beklagte auch, es gäbe „eine Minderheit, die auf uns herumtrampelt (…) Ich will nicht, dass diese Minderheit – mit der ich nicht einverstanden bin, die ich aber toleriere und verstehe – auf der Straße demonstriert und meinen Kindern und Enkeln den Kopf verdreht.“
Lech Walesa steuert mit dieser Aussage geradezu auf Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin zu. Im März 2012 bezeichnete Guido Westerwelle Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko als „letzten Diktator Europas“. Daraufhin erwiderte Lukaschenko: „Es ist besser, ein Diktator zu sein als schwul.“ Im gleichen Jahr verschickte ein Gericht in St. Petersburg eine Vorladung an Madonna mit dem Vorwurf, sie habe bei ihrem Konzertauftritt im vergangenen August in St. Petersburg “Schwulenpropaganda” betrieben. Die Kläger forderten deshalb 8,3 Millionen Euro Schadensersatz von der Sängerin. Ihr Vergehen: Am 9. August 2012 hat sie bei einem Auftritt in St. Petersburg zur Toleranz gegenüber Homosexuellen aufgerufen. Als Zeichen dafür ließ sie rosafarbene Armbänder verteilen und forderte auf der Bühne “Respekt, Toleranz und Liebe” für Homosexuelle in St. Petersburg. In den Augen der Vereinigung Gewerkschaft der Bürger Russlands ist das “homosexuelle Propaganda”, die in St. Petersburg gegen gültiges Gesetz verstößt. Die Vereinigung behauptet ernsthaft Madonna habe mit ihren Aussagen “kolossale moralische Schäden” verursacht. Im April 2013 wurden sogar zwei Männer in St. Petersburg verhaftet, weil sie ein Schild hochgehalten hatten, auf dem zu lesen war: “Homosexualität ist normal!”.
Weißrussland, Russland, Polen. Niemals würde ich meine Wahlentscheidung vom Geschlecht oder von der sexuellen Orientierung einer kandidierenden Person abhängig machen, es sind schließlich nur Oberflächlichkeiten, aber in einer Zeit, da in Europa schwulenfeindliche Diktatoren und Halbdiktatoren wie Lukaschenko und Putin an der Macht sind und jetzt sogar Walesa in den Chor der Schwulenfeinde einstimmt, kann ich nur heulen vor Freude über die Oberflächlichkeit und eigentlich vollkommen belanglose Tatsache, einen schwulen Außenminister zu haben.
Lech mich am Walesa! | Tapfer im Nirgendwo
Veröffentlicht am März 2, 2013 by tapferimnirgendwo
Der frühere polnische Präsident und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa hat vorgeschlagen, dass schwule und lesbische Abgeordnete in der letzten Reihe des Parlaments oder sogar außerhalb des Parlaments sitzen sollen. Der Platz für homosexuelle Abgeordnete sei „nahe der Mauer oder sogar hinter der Mauer“.
„Wir respektieren die Mehrheit, wir respektieren die Demokratie“, sagte der frühere Gewerkschaftsführer, aber er beklagte auch, es gäbe „eine Minderheit, die auf uns herumtrampelt (…) Ich will nicht, dass diese Minderheit – mit der ich nicht einverstanden bin, die ich aber toleriere und verstehe – auf der Straße demonstriert und meinen Kindern und Enkeln den Kopf verdreht.“
Lech Walesa steuert mit dieser Aussage geradezu auf Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin zu. Im März 2012 bezeichnete Guido Westerwelle Weißrusslands Staatschef Alexander Lukaschenko als „letzten Diktator Europas“. Daraufhin erwiderte Lukaschenko: „Es ist besser, ein Diktator zu sein als schwul.“ Im gleichen Jahr verschickte ein Gericht in St. Petersburg eine Vorladung an Madonna mit dem Vorwurf, sie habe bei ihrem Konzertauftritt im vergangenen August in St. Petersburg “Schwulenpropaganda” betrieben. Die Kläger forderten deshalb 8,3 Millionen Euro Schadensersatz von der Sängerin. Ihr Vergehen: Am 9. August 2012 hat sie bei einem Auftritt in St. Petersburg zur Toleranz gegenüber Homosexuellen aufgerufen. Als Zeichen dafür ließ sie rosafarbene Armbänder verteilen und forderte auf der Bühne “Respekt, Toleranz und Liebe” für Homosexuelle in St. Petersburg. In den Augen der Vereinigung Gewerkschaft der Bürger Russlands ist das “homosexuelle Propaganda”, die in St. Petersburg gegen gültiges Gesetz verstößt. Die Vereinigung behauptet ernsthaft Madonna habe mit ihren Aussagen “kolossale moralische Schäden” verursacht. Im April 2013 wurden sogar zwei Männer in St. Petersburg verhaftet, weil sie ein Schild hochgehalten hatten, auf dem zu lesen war: “Homosexualität ist normal!”.
Weißrussland, Russland, Polen. Niemals würde ich meine Wahlentscheidung vom Geschlecht oder von der sexuellen Orientierung einer kandidierenden Person abhängig machen, es sind schließlich nur Oberflächlichkeiten, aber in einer Zeit, da in Europa schwulenfeindliche Diktatoren und Halbdiktatoren wie Lukaschenko und Putin an der Macht sind und jetzt sogar Walesa in den Chor der Schwulenfeinde einstimmt, kann ich nur heulen vor Freude über die Oberflächlichkeit und eigentlich vollkommen belanglose Tatsache, einen schwulen Außenminister zu haben.
Lech mich am Walesa! | Tapfer im Nirgendwo