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Friedrichshafen - Kulturufer-Matinee am Sonntag mit der Gypsy-Blaskapelle Naat Veliovs Original Kocani Orkestar
Naat Veliov (vorne) ist der Chef der Blaskapelle – und ein Talent als Entertainer. Bild: Schall
In Ost-Makedonien war es am Sonntagmorgen noch einen Tick heißer als am Kulturufer. Dennoch waren auch die Mitglieder des „King“ Naat Veliovs Original Kocani Orkestar froh über die Sonnenschirme, ebenso wie die zahlenden Gäste, die sich weit weg vom Podium in den Schatten gedrängt hatten.
Es ist bekannt schon seit dem weltweiten Erfolg des Spielfilms „Time of the Gypsies“ (1989), an dessen Filmmusik Naat Veliov und sein Orkestar wesentlich beteiligt war. Ob Combo, Gypsy-Blaskapelle oder Balkan-Brass – die sieben Musiker waren, sind und bleiben (ohne politisch unkorrekt werden zu wollen) eine Sinti und Roma-Kapelle, wie sie überall auf dem Balkan bei Beerdigungen wie Hochzeiten wie sonstigen Familienfesten zu hören sind. Anders als beispielsweise in Rumänien sind in den Regionen des ehemaligen Jugoslawiens immer nur Blechbläser beteiligt, allenfalls noch ein Akkordeon oder heute ein Keyboard. In Friedrichshafen stand jedenfalls auf der Bühne ein Drummer, vor dem Bauch eine große zweifellige Rahmentrommel, auf die ein Becken montiert war. Mit dem groben Schlägel in der rechten Hand lieferte er den Grundrhythmus, eine peitschenähnliche Rute ließ links variantenreiche wilde Rhythmen entstehen.
Die Tradition dieser Spielweise reicht in die osmanische Janitscharenzeit zurück. Der zweite Perkussionist ließ seine Finger über eine – ursprünglich marokkanische – Darbouka wirbeln.
Eine große und eine kleinere Tuba (ein um den Bauch herum reichendes Helikon) sorgten für das Bass-Fundament.
Hellere bis allerhellste Töne erzeugten der Saxophonist und die beiden Trompeter, von denen der Kornettspieler der Boss Naat Veliov war. Nicht nur sein Leibesumfang, auch sein entertainerisches Charisma war das größte. Soli und Tutti wechselten bei den allermeist rasant gespielten Stücken.
Füße wippten, Beine zitterten, Finger trommelten und jeder hätte gern tanzen können, denn all ihre Musik war zum Kolo/Horo-Tanzen geeignet. Doch ausgerechnet bei ihrer Version des Zillertaler Hochzeitsmarschs (!) traute sich eine Handvoll folkloretanzerfahrener Frauen von den Stühlen.
Bernays Propaganda aus Skopje, Makedonien starten ihre zweite Europatournee in diesem Jahr!
Dabei stellen sie ihr neues Werk "Zabraneta Planeta" (verbotener Planet) vor.
Den Auftakt machen die Indie-Rocker in Sofia-Bulgarien am 5.September, der Abschluss ist am 19.10.2013 in Kraljevo, Serbien geplant.
In Deutschland spielen Bernays Propaganda 13 Shows, ab den 25.September beginnend in Dresden.
BERNAYS PROPAGANDA continue with the promotion of their last album ZABRANETA PLANETA. After the 70-days long tour in March/April/May this year and the frequent performances on festivals this summer, they are going on European tour again from 5th of September till 19th of October.