Ein typisches Beispiel dafür, wie man sich hinter einer Religion verstecken kann.
Menschen neigen dazu, die Verbrechen der Mitglieder der eigenen Gruppe zu verharmlosen.
Würden Protestantische Priester katholische Kinder missbrauchen, wäre der Aufschrei unter den Katholiken rießig. Es würde vielleicht sogar zum Krieg kommen im Sinne von "Die scheiss Protestanten missbrauchen unsere Kinder!"....etc.
Aber hier misshandeln katholische Priester katholische Kinder, weshalb die moralischen Maßstäbe plöztlich andere sind. Da wird eher verschwiegen. Man weiß, dass es nicht glatt läuft, aber man will auch nicht gegen die eigene Gruppe vorgehen.
Würden katholische Priester protestantische Kinder missbrauchen, würde man hingegen von Inszenierung, Verleumdung, Falschbehauptung usw. sprechen.
Der Mensch ist ein Gruppenwesen. Jedoch ist er nicht in der Lage einheitliche moralische Maßsstäbe zu setzen. Er handelt immer erst im Sinne eigener Interessen. Somit ist er auch an der Stabilität der eigenen Gruppe interessiert (er ist schließlich Teil davon). Dadurch wägt er Moral und Eigennutz so ab, dass er sich eher für den Eigennutz (Erhaltung der eigenen Gruppe), als für eine universale Moral entscheidet.
In diesem Fall sind die Taten zwar moralisch verwerflich. Jedoch überwiegt das Interesse an einer intakten Gruppe. Somit sind die Kinder zwei mal Opfer. Einmal Opfer der Tat. Und zum zweiten mal Opfer für die "gesamte Sache".
Der Mensch...im Prinzip ein einfaches, primitives Wesen....