Perun
Keyboard Turner
30.09.2011
Model in arabischer Zeitschrift
Bikini als Tabubruch
AFP
Ein Model. Im Bikini. Auf dem Titelblatt. Was in Deutschland an jedem Bahnhofskiosk zu finden ist, erregt im arabischen Raum Aufsehen. Die Zeitschrift "Lilac" hat eine Frau im Zweiteiler auf dem Cover - eine gezielte Provokation.
Jerusalem - Das Corpus Delicti ist schwarz, relativ klein und mit Pailletten besetzt. Der Bikini ziert das Model Huda Naccache aus Haifa; und die 22-Jährige ziert das Titelblatt der September-Ausgabe der Zeitschrift "Lilac". Die erscheint in arabischen Ländern, und das macht den Fall so ungewöhnlich.
"Huda rockt die Erde", lautet die Schlagzeile - ein Tabubruch in der arabischen Welt, in der so viel nackte Haut in der Öffentlichkeit sonst nicht zu sehen ist. "Lilac"-Chefredakteurin Yara Mashour will gesellschaftliche Gewohnheiten überwinden - ein wenig nackte Haut und ein Zweiteiler sind dafür besser geeignet als jede Demonstration. "Seit ich 'Lilac' vor zehn Jahren in Nazareth gegründet habe, wollte ich gesellschaftliche Tabus für Frauen brechen", sagte sie. Sie erwarte, dass die Ausgabe Diskussionen auslöse, aber kein "Erdbeben", sagte sie nach Erscheinen der Zeitschrift Mitte September.
Naccache sagte damals der "Daily Mail", sie sei sehr stolz, Teil des Wandels in der Region zu sein. "Ich bin ein professionelles Model und das sollte normal sein", sagte sie über ihre Bikini-Fotos. "Ich habe keine Angst, das Mädchen zu sein, das den ersten Schritt macht, für andere arabische Models neue Möglichkeiten auftut und liberale und unabhängige, junge arabische Frauen repräsentiert."
Sie habe für das Fotoshooting die Zustimmung ihrer Eltern gehabt - nach anfänglichen Bedenken. "Zunächst hatte ich Zweifel wegen unserer gesellschaftlichen Normen." Die stellen nun offenbar kein Hindernis mehr dar. Im Dezember nimmt das Model für Israel an der Miss-Earth-Wahl in Thailand teil - Bikini-Wettbewerb inklusive.
Ihr Auftritt auf dem "Lilac"-Cover ist nicht das erste Mal, dass eine Zeitschrift mit freizügigen Fotos in der arabischen Welt die Grenzen testet. 2009 gründete die Journalistin Joumana Haddad die Zeitschrift "Jasad" (Arabisch für "Körper"). Darin geht es um Homosexualität, erste Liebe, erotische Filme und Kunst. Zum Start ihrer Zeitschrift kündigten religiöse Würdenträger - christliche wie muslimische - Klagen an. Vergeblich: Die Zeitschrift erscheint weiterhin.
Model in arabischer Zeitschrift
Bikini als Tabubruch
AFP
Ein Model. Im Bikini. Auf dem Titelblatt. Was in Deutschland an jedem Bahnhofskiosk zu finden ist, erregt im arabischen Raum Aufsehen. Die Zeitschrift "Lilac" hat eine Frau im Zweiteiler auf dem Cover - eine gezielte Provokation.
Jerusalem - Das Corpus Delicti ist schwarz, relativ klein und mit Pailletten besetzt. Der Bikini ziert das Model Huda Naccache aus Haifa; und die 22-Jährige ziert das Titelblatt der September-Ausgabe der Zeitschrift "Lilac". Die erscheint in arabischen Ländern, und das macht den Fall so ungewöhnlich.
"Huda rockt die Erde", lautet die Schlagzeile - ein Tabubruch in der arabischen Welt, in der so viel nackte Haut in der Öffentlichkeit sonst nicht zu sehen ist. "Lilac"-Chefredakteurin Yara Mashour will gesellschaftliche Gewohnheiten überwinden - ein wenig nackte Haut und ein Zweiteiler sind dafür besser geeignet als jede Demonstration. "Seit ich 'Lilac' vor zehn Jahren in Nazareth gegründet habe, wollte ich gesellschaftliche Tabus für Frauen brechen", sagte sie. Sie erwarte, dass die Ausgabe Diskussionen auslöse, aber kein "Erdbeben", sagte sie nach Erscheinen der Zeitschrift Mitte September.
Naccache sagte damals der "Daily Mail", sie sei sehr stolz, Teil des Wandels in der Region zu sein. "Ich bin ein professionelles Model und das sollte normal sein", sagte sie über ihre Bikini-Fotos. "Ich habe keine Angst, das Mädchen zu sein, das den ersten Schritt macht, für andere arabische Models neue Möglichkeiten auftut und liberale und unabhängige, junge arabische Frauen repräsentiert."
Sie habe für das Fotoshooting die Zustimmung ihrer Eltern gehabt - nach anfänglichen Bedenken. "Zunächst hatte ich Zweifel wegen unserer gesellschaftlichen Normen." Die stellen nun offenbar kein Hindernis mehr dar. Im Dezember nimmt das Model für Israel an der Miss-Earth-Wahl in Thailand teil - Bikini-Wettbewerb inklusive.
Ihr Auftritt auf dem "Lilac"-Cover ist nicht das erste Mal, dass eine Zeitschrift mit freizügigen Fotos in der arabischen Welt die Grenzen testet. 2009 gründete die Journalistin Joumana Haddad die Zeitschrift "Jasad" (Arabisch für "Körper"). Darin geht es um Homosexualität, erste Liebe, erotische Filme und Kunst. Zum Start ihrer Zeitschrift kündigten religiöse Würdenträger - christliche wie muslimische - Klagen an. Vergeblich: Die Zeitschrift erscheint weiterhin.