Muslime begrüßen Vorstoß zur Islampolitik der Bundesregierung – Islamischer Religionsunterricht soll auch angepackt werden
Merkel lädt im Juli zu Integrationsgipfel - Später Islam-Konferenz
Berlin - Mit zwei breit angelegten Konferenzprojekten will die Bundesregierung das Thema Integration anpacken und verbindliche Grundlagen für das Zusammenleben der Bevölkerungsgruppen erarbeiten. Der geplante Integrationsgipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel beginnt Mitte Juli. Im September startet Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (beide CDU) eine «Deutsche Islam Konferenz». Beide Projekte sind längerfristig angelegt.
Schäuble will die Muslime in Deutschland per Gesellschaftsvertrag auf demokratische Werte verpflichten. Die «Deutschen Islam Konferenz» solle einen solchen Vertrag als «Dokument des gegenseitigen Verständnisses» erarbeiten, sagte Schäuble der «Welt am Sonntag». Der Staat müsse darauf dringen, dass sich die Muslime in Deutschland mit der Verfassung identifizieren. Zu den Chancen der Konferenz und des Vertrags sagte Schäuble: «Es ist ja ein offener Prozess, der sich wahrscheinlich über Jahre hinziehen wird. Wer sich verweigert, schließt sich aus.»
Die muslimischen Organisationen in Deutschland haben den Vorschlag von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) begrüßt, der im Herbst eine "Islamische Konferenz" ins Leben rufen will. Der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime, Aiman A. Mazyek, begrüßte in einem Gespräch mit den Tagesspiegel, dass die Bundesregierung "langsam abrückt von der Ankündigungspolitik und zur Sachpolitik kommt." Es habe in den letzten Monaten schon "vielversprechende Signale" gegeben, sagte Mazyek, "aber wir haben immer gesagt: Wir würden gerne - auch durch Aktionen - überzeugt werden. Das scheint angekommen zu sein. Dieses Angebot von Innenminister Schäuble sieht handfest aus." Er zeigte sich auch einverstanden mit der Einbeziehung von Milli Görres: "Wir haben immer den Standpunkt vertreten, dass mit allen muslimischen Organisationen gesprochen werden muss, wenn es um die Zukunft des Islam in Deutschland geht."
Ali Kizilkaya, der Vorsitzende des Islamrats, jenes Dachverbands, dem auch Milli Görüs angeschlossen ist, zeigte sich im Gespräch mit dem Tagesspiegel erfreut, dass nun "endlich einmal mit den Betroffenen selbst gesprochen wird. Schäubles Angebot sei "ein wichtiger Schritt in die Normalität."
Nach Ansicht von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) könnte die im Herbst beginnende "Deutsche Islamkonferenz" alle Interessengruppen vereinen. Dort möchte Schäuble auch seine Pläne für einen flächendeckenden Islamunterricht mit den muslimischen Organisationen erörtern. Geplant ist ein Unterricht unter staatlicher Aufsicht, erteilt durch hier ausgebildete Religionslehrer in deutscher Sprache. Auch Imame, religiöse Lehrer der Muslime, sollen Deutsch lernen.
Die Kultusministerkonferenz (KMK) begrüßt zwar den Vorstoß, beharrt aber auch auf ihrer Zuständigkeit. "Ich lade Herrn Schäuble zu uns ein, um die Frage zu besprechen. Das ist ureigene Sache der Länder", sagte Jürgen Schreier (CDU), KMK-Vizepräsident und saarländischer Bildungsminister, der taz.
Dennoch begrüßen Islamrat und der Zentralrat der Muslime auch diesen Vorstoß Schäubles. "Der islamische Religionsunterricht ist längst überfällig", sagt Ali Kizilkaya, Vorsitzender des Islamrats. Muslimische Kinder hätten laut Grundgesetz ein Anrecht darauf. Der Einwand, es gebe auf islamischer Seite keine Ansprechpartner, treffe nicht zu. Die beiden Dachverbände hätten längst eine gemeinsame Kommission für den Religionsunterricht gebildet. "Eine einheitliche Organisation ist nicht die Grundvoraussetzung. Auch die Christen sprechen nicht mit einer Stimme", sagt Aiman Mazyek, Generalsekretär des Zentralrats der Muslime. Muslime und Politiker sollten sich endlich an einen Tisch setzen, um eine Perspektive für den Unterricht zu entwickeln. (Quellen: dpa, Tagesspiegel, TAZ)
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Ich wollt auch schon immer islamischen Religionsunterricht haben, und jetzt wird es sogar eingeführt 8) man man ich fang an die Deutschen wirklich zu lieben
löl