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Nachrichten aus der Republik Kosovo / Kosova

Gazmend Muhaxheri ist schon einige Male positiv aufgefallen, scheint sich ehrlich für ein Zusammenleben stark zu machen.


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GOLLAK, 18-22 April 1999

Vom 18. bis 22. April 1999 töteten serbisch-jugoslawische Polizei- und Militäreinheiten in den Dörfern der Region Gollak insgesamt 209 albanische Zivilisten. Davon waren 178 Männer und 31 Frauen; 16 der Opfer waren unter 18 Jahre alt – das jüngste war Agron Tahiri, einjährig –, während 33 über 65 Jahre alt waren, darunter die älteste, Emine Visoka, 99 Jahre alt.

Die OSZE schreibt in ihrem Bericht „Kosovo/Kosova – As Seen As Told“, dass während dieser Offensive die Angriffe auf Zivilisten, bei denen Panzer, Mörser, Granaten und Maschinengewehre eingesetzt wurden, besonders brutal gewesen seien. Sie wurden von Angehörigen der Polizei, Armee und paramilitärischen Einheiten verübt, die Tarnuniformen, rote Binden, bemalte Gesichter, Bärte und Abzeichen paramilitärischer Formationen trugen. Diese Einheiten standen unter der Führung von Željko Ražnatović, bekannt als Arkan, oder von Vojislav Šešelj.

Einige Wochen nach Ende des Krieges in Kosovo veröffentlichte die „Los Angeles Times“ einen Artikel über die Verbrechen in Gollak, in dem es heißt:

„In jedem Haus fanden die Rückkehrer Beweise, die sich nicht ignorieren ließen. Da ist ein Wohnzimmer mit einem Haufen Asche in der Form eines Körpers – der Ort, an dem ein Mensch in eine Decke gewickelt, mit Benzin übergossen und lebendig verbrannt wurde. Da ist eine Wand voller Einschusslöcher; serbische Polizisten sollen dort mehrere kniende Männer exekutiert haben. Und da ist ein Haus, das vermutlich von Serben als Vergewaltigungslager benutzt wurde. Flüchtlinge, die vor wenigen Tagen dorthin zurückkehrten, fanden Dutzende ausgerissene Knöpfe von Kleidungsstücken, blutige Decken und Frauenunterwäsche.“

Für dieses Massaker ist bis heute niemand verurteilt oder auch nur angeklagt worden.

Foto: Der britische Fotograf Tom Stoddart neben von serbisch-jugoslawischen Truppen verbrannten Autos im Dorf Koliq bei Pristina.

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(LAGJJA E KOVAÇËVE), Mitrovica, 14. April 1999

Am 14. April 1999 töteten serbische Polizeikräfte im Kovaç-Viertel (Lagjja e Kovaçëve) in Mitrovica 30 unbewaffnete albanische Zivilisten.

Der serbische Schriftsteller Nikola Pačariz, geboren 1959 in Pristina und seit dem Krieg wohnhaft in Mitrovica, beschreibt dieses Massaker in seinem Roman Na Ibru Ćuprija (Die Brücke über den Ibar), der im Jahr 2000 in Belgrad veröffentlicht wurde. Dort gibt er die Erzählung von Danilo Perić wieder, der damals als kommissarischer Direktor einer Schule in Mitrovica fungierte:

„Ströme roten menschlichen Blutes flossen auf der linken Straßenseite, der Geruch von Leichen lag in der Luft, und eine Sekunde später sah er die ersten Toten. Sie lagen auf der linken Seite der Straße, neben der Blechwerkstatt und einem Fernseh-Reparaturdienst. Er zählte sie nicht, aber er merkte sich ihre erstarrten Blicke. Einige lagen mit dem Rücken zum Gehweg, andere auf der Seite. Mitarbeiter des kommunalen Unternehmens ‘Standard’ und Angehörige des Zivilschutzes legten die Leichen auf provisorische Tragen und brachten sie zu den dort parkenden Lastwagen. Die Leichen lagen entlang der ganzen Straße bis zur Kurve, die nach links zwischen kleinen Häusern zur Schule führt. Danilo war von diesem Anblick so schockiert, dass er kaum wusste, wie er überhaupt zur Schule gekommen war. Es handelte sich überwiegend um Männerleichen. Nachdem er sich einigermaßen gefasst hatte, erfuhr er das Ausmaß dieser Nacht durch die Soldaten in der Schule. Inzwischen hatte dort ein Truppenwechsel stattgefunden. Letzte Nacht waren neue Soldaten gekommen, eine neue Einheit aus Kruševac. Nach dem ersten Schock erfuhr er, dass die sogenannten ‘Frenkisten’ gestern Abend in diesen Stadtteil gekommen waren und gegen zwei Uhr nachts alle Bewohner aufforderten, ihre Wohnungen zu verlassen. Große Kolonnen von Frauen, Kindern und Alten verließen sofort das Gebiet – mit diesen schwarzen Masken war nicht zu spaßen. Gegen fünf Uhr morgens kamen die Soldaten zurück und überprüften, ob jemand in den Wohnungen geblieben war. Wer auch immer sich zu diesem Zeitpunkt noch in einem Haus oder einer Wohnung befand, wurde gnadenlos ermordet. Einige wurden auf die Straße gezerrt und dort erschossen. Allein in dieser Straße wurden etwa dreißig Männer getötet, überwiegend ältere. Die Zahl derjenigen, die in den Häusern getötet wurden, ließ sich nicht zählen, aber zwei Lastwagen waren vollständig mit Leichen beladen. Dieser Anblick war ein echter Schock für einen Pazifisten wie Danilo. Für solche Taten der ‘Frenkisten’ hatte er keinerlei Rechtfertigung, doch konnte er das nicht laut sagen, denn es waren unruhige Zeiten…“

Fragmente aus dem Buch „Masakrat në Kosovë 1998–1999“, Seiten 520–529
 
23 Nisan Kosova Türkleri Milli Bayramı Kutlu Olsun!

Die Bürgerinnen und Bürger der türkischen Gemeinschaft in Kosovo feiern heute ihren Nationalfeiertag, während in der Türkei der 23. April als Tag der Nationalen Souveränität und des Kindes gefeiert wird.

Dieser Tag ist ein besonderer Moment, um den Beitrag unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der türkischen Gemeinschaft in allen Lebensbereichen Kosovos zu würdigen – in Bildung, Gesundheitswesen, Institutionen, Kunst, Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Die türkische Gemeinschaft ist ein untrennbarer Bestandteil unseres multiethnischen Staates und eine bedeutende Brücke der Zusammenarbeit zwischen Kosovo und der Türkei. Das herzliche Zusammenleben und die Harmonie, die zwischen Albanern, Türken und anderen ethnischen Gruppen herrschen, sind ein wertvolles Gut, das uns als Gesellschaft stärker und reicher macht.

Unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern aus der türkischen Gemeinschaft wünsche ich viel Freude und Glück zu diesem doppelten Festtag! Lasst uns weiterhin mit Engagement für Entwicklung, Wohlstand und eine immer tiefere Freundschaft arbeiten.

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