Köstlich. Da wird über den Dayton-Vertrag diskutiert? Kurz die Fakten
Dayton-Abkommen (1995): Es beendete den Krieg in Bosnien-Herzegowina, schuf eine einheitliche Staatlichkeit mit zwei Entitäten (Föderation BiH und Republika Srpska) und garantierte territoriale Integrität.
Missverständnis der Nationalisten, viele RS-Hardliner tun so, als ob Dayton ihnen ein "Recht auf Sezession“ gegeben hätte. In Wahrheit steht im Vertrag genau das Gegenteil, keine Abspaltung, keine Eigenstaatlichkeit.
Krampfhafte Argumentation: Wer Dayton als "Gründungsurkunde für die Unabhängigkeit der RS“ verkauft, hat den Text entweder nie gelesen oder bewusst verdreht. Das ist politisches Nationaltheater, kein Rechtsverständnis
Für RS-Nationalisten ist das wie die Bibel auf Serbisch, sie zitieren Stellen, die gar nicht drinstehen, und ignorieren die Kapitel über Einheit. Am Ende klingt es wie: "Im Anfang schuf Dayton die Republika Srpska als ewigen Staat", nur leider steht das nicht im Text, sondern im Stammtisch.
Gut, ich habe mir das Video nicht angesehen, sondern nur de Text gelesen, vielleicht wird doch noch auf die Wahrheit und Fakten eigegangen.
Der Text:
Läuft die Geschichte in Bosnien und Herzegowina noch immer mit voller Geschwindigkeit? Welche der Briefe von Dayton haben die Serben nicht gelesen, und wie sehen die Wahlen aus, die in drei Tagen in der Republika Srpska stattfinden? Einer Anekdote zufolge bezog sich Dobrica Ćosić auf Fukuyama und dessen „Ende der Geschichte“, als er Radovan Karadžić zu einem Kurswechsel bewegen wollte. Karadžić soll ihm damals geantwortet haben: „Vergessen Sie diesen Fukuyama, Herr Präsident. Vielleicht gilt das für Amerika, hier rast die Geschichte mit voller Geschwindigkeit.“ Wer hatte Recht, Karadžić oder Ćosić? War das das Ende der Geschichte, oder raste sie in den 90er Jahren genauso schnell wie heute? Und ist das Abkommen von Dayton das Beste, was die Serben in dieser turbulenten Zeit erreichen konnten? Welche der Briefe von Dayton haben die Serben nicht gelesen, und warum sollten sich die Bosniaken eher an den Geist als an den Wortlaut dieses Abkommens halten? Dreißig Jahre nach dem Abkommen von Dayton und drei Tage vor den vorgezogenen Präsidentschaftswahlen der Republika Srpska fragen wir uns, was diese Wahlen heute bedeuten – die ersten außerordentlichen Wahlen seit 18 Jahren – und welches politische Schicksal Milorad Dodik nach dem Urteil von Sarajevo und der Aufhebung der US-Sanktionen erwartet. Gäste von Oka: Miloš Ković, Professor für Geschichte an der Philosophischen Fakultät in Belgrad und Gastprofessor an der Universität Ost-Sarajevo; Dimitrije Ćeranić, Professor an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Ost-Sarajevo.
Autor der Sendung: Gorislav Papić. Label und Copyright: RTS. Jegliche Vervielfältigung von Video- und/oder Audioaufnahmen und deren Veröffentlichung auf anderen Kanälen ist untersagt
Geht der Schwachsinn wieder los ?