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Nachrichten aus Griechenland

Deshalb lieber bei griechischen Quellen bleiben... wenn es deutsche Quellen sein müssen, dann aber doch nicht t-online. :D
 
Ellas to megaleio sou......

[h=2]Braindrain: Griechenlands beste Abiturientin geht nach Deutschland[/h] Aus Athen berichtet Georgios Christidis


Sie ist die Beste ihres Landes, der Stolz Griechenlands: Alexia Papaioannou könnte an jeder Uni in ihrer Heimat studieren. Doch die 17-Jährige sagt: Ich studiere in Deutschland. Manchem Griechen gilt sie damit als Verräterin.

Wer in Griechenland studieren möchte, kann sich in den Sommerwochen nicht entspannen. Die Bewerbungen für die Unis stehen an und mit ihnen die Aussicht auf Enttäuschung und Frust: Nur die wenigsten ergattern den Studienplatz ihrer Wahl, schon gar nicht an den angesehenen Jura- oder Medizinfakultäten. Und das, obwohl die jungen Leute wie die Löwen darum kämpfen.

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Alexia, 17, aus Athen hat diese Sorgen nicht - die beste Uni, das begehrteste Fach, sie könnte sich alles aussuchen. Bei den Uni-Aufnahmetests holte sie die meisten Punkte im ganzen Land, ein außergewöhnlich exzellentes Ergebnis. Aber Alexia hat andere Pläne: Sie will in Deutschland studieren, in Heidelberg oder in München. In Griechenland sorgt Alexias Entscheidung für einen Aufschrei. Zeitungen berichten über die junge Frau, Kommentatoren diskutieren über ihre Zukunftspläne. In der Wirtschaftsmisere verlassen die besten und klügsten Köpfe das Land und gehen ausgerechnet zu den allmächtigen Deutschen - so sieht es die Öffentlichkeit.
"Die letzte Bananenrepublik Europas"
"Die Beste der besten Studenten wandert aus", titelt "Kathimerini", die größte konservative Zeitung. Und im Artikel heißt es: "Alexias Entscheidung ist schmerzlich." Die Online-Ausgabe der größten Sonntagszeitung des Landes "Proto Thema" schreibt ebenfalls "Griechenlands beste Kandidatin in den Uni-Aufnahmetests wird nach Deutschland auswandern." Die Leser sind nicht minder aufgebracht: "Was kommt als Nächstes? Ein Job beim IWF (Internationalen Währungsfonds)?", kommentiert jemand. Andere zeigen Verständnis: "Sie hat die richtige Entscheidung getroffen. Es gibt keinen Grund, in der letzten Bananenrepublik Europas zu bleiben."
Der Stress und die Ergebnisse der Uni-Aufnahmetests sind jedes Mal aufs Neue ein Großereignis in Griechenland. Das wusste Alexia, die eine private griechische Schule mit Deutsch als Schwerpunkt besuchte. Auch, dass um die Besten immer ein Riesenhype gemacht wird. Dass aber ihre Entscheidung für so viel Furore sorgen, ihr Foto auf den Zeitungen prangen, sie für TV-Sendungen angefragt werden würde, damit hatte sie nicht gerechnet. "Um ehrlich zu sein, ich war total überrascht von der ganzen Medienaufmerksamkeit", sagt sie zu SPIEGEL ONLINE. "Meine Freunde machen sich schon lustig und überhäufen mich mit Anrufen, SMS und E-Mails." Sie kann aber auch über die ganze Aufregung lachen. "Ich muss einer Menge Leute eine Menge Drinks ausgeben", sagt sie.
In Deutschland will Alexia nun Jura studieren, ein Stipendium des DAAD hat sie bereits in der Tasche. Als Juristin möchte sie später allerdings nicht arbeiten: "Ich sehe mich nicht als Anwältin", sagt sie. "Ich möchte Journalistin werden." Ihre Entscheidung für ein Studium in Deutschland sei jedoch nicht nur den trostlosen Zukunftsaussichten für junge Menschen in ihrer Heimat geschuldet, deren Arbeitslosenrate bei 60 Prozent liegt.
Viele Griechen wandern aus - die Jungen fliehen geradezu
"Ich liebe Deutschland, ich habe viele Freunde dort", sagt sie. "Ich spreche schon Deutsch, ich habe eine private deutsche Schule besucht, und ich freue mich darauf, im Ausland zu leben und zu studieren." Trotzdem, gibt sie zu, habe die Wirtschaftskrise in ihrer Heimat auch zu ihrer Entscheidung beigetragen. "Bis zum vergangenen Jahr habe ich dazu tendiert, in Griechenland zu bleiben. Aber während des Abschlussjahres habe ich meine Entscheidung geändert. Wie die meisten Leute in meinem Alter sorge ich mich wegen der Krise und darüber, was sie für unsere Zukunft bedeutet."

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4 Bilder
Feuerprobe für griechische Schüler: "Ich mache mir keine Illusionen"
Alexia ist Einzelkind. Ihr Vater arbeitet im Bankensektor, ihre Mutter ist Lehrerin. Ihre Eltern hätten sie dazu ermutigt, auf ihr Gefühl und ihre Herzenswünsche zu hören, sagt sie. "Ich werde Griechenland und meine Eltern vermissen. Und natürlich werden sie mich vermissen. Aber ich will das auch nicht überdramatisieren. Ich werde häufig herkommen können, und Skype gibt es ja eh immer."
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Alexia wird sich also bald der Gruppe von Tausenden jungen griechischen Studenten anschließen, die ihr Land verlassen haben. 50.000 Griechen studieren laut OECD im Ausland - in Relation zur Bevölkerungsgröße stellen sie die größte Gruppe internationaler Studenten in der OECD. 7000 von ihnen, so eine Schätzung, sind an deutschen Unis eingeschrieben. Und Deutschkurse boomen in Griechenland - kein Wunder: 34.000 Griechen wanderten 2012 laut OECD nach Deutschland aus, das sind 70 Prozent mehr als im Vorjahr. Früher ging nur, wer es zu Hause nicht geschafft hatte
Vor der Krise gingen junge Menschen meist nur zum Studieren ins Ausland, wenn sie es an einer griechischen Uni nicht geschafft hatten. Jetzt sehen viele keine Möglichkeiten mehr zu Hause, ein Auslandsstudium wird zum Ticket in ein besseres Leben. Viele Eltern ermuntern ihre Kinder sogar dazu, das Land ganz zu verlassen. Doch Alexia will wiederkommen. "Ich bin nicht sicher wann, aber ich möchte zurückkehren und für mein Heimatland tun, was ich kann", sagt sie.
Jetzt fährt sie erst mal mit einer Gruppe von Freunden in den Urlaub. Inselhopping wollen sie machen. In Griechenland.
 
Und nach einem Jura-Studium in Deutschland wären alle Türen offen? Juristen gibt es hier wie Sand am Meer. Außerdem wäre es sinnvoller gleich Journalismus zu studieren.

PS: Ein Abischnitt sagt nicht viel aus, auch in Griechenland.
 
Hauptsache "Inselhopping" auf Mykonos, Kos und Rhodos. Bei solchen Leuten, und das Mädchen ist bei weitem keine Ausnahme, brauch man sich überhaupt nicht wundern, weshalb in dem Land nichts vorangeht.
 
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