FloKrass
Dvoglavi orao

Und du bist kein bisschen albanisch-nationalistisch? Fändest du es in anderen Fällen akzeptabel, wenn ein Nachbarstaat Politik in einem fremden Land betreiben möchte?
Welcher Staat betreibt eine solche Politik in Mazedonien? Albanien ist es jedenfalls nicht. Ich weß, du spielst auf die sogenannte "Tirana Platform" an. Die wurde aber weder in Tirana ausgearbeitet noch wurde sie von Tirana vorgeschlagen. Es gab Treffen zwischen dem albanischen Premieminister und albanischen Vertretern und die waren auch offen für die Medien, es hat sich alled im legitimen Rahmen bewegt, wie jedes Treffen zwischen Politikern von Nachbarstaaten. Und natürlich hat der albanische Premierminister dazu aufgeruen, dass die albanischen Parteien ihre Kräfte bündeln, um so die Interessen der dort lebenden Albaner in dem Nachbarstaat besser zu vertreten, ohne aber iwelche Modalitäten vorzugeben oder vorzuschlagen. Es ist das legitime Recht Albaniens sich um die Rechte der Albaner in Mazedonien zu interessieren, ohne sich dabei direkt einzumischen. Aber wie gesagt, das ist zu keinem Zeitpunkt geschehen.
Kurz nach diesem Treffen mit Rama haben sich die albanischen Vertreter tatsächlich zusammen gesetzt und eine Platform ausgearbeitet, weil sie eingesehen haben, dass sie zu viele Sitze verloren haben, als sie jeder für sich in die Wahlen gegangen sind. Und zwar nicht weniger als 9 Sitze von insgesamt 120. Mit einer solchen Plattform wollte man eine gemeinsame Grundlage schaffen, um auch dem albanischen Wähler eine Koalition zwischen den tief verhassten albanischen Parteien schmackhaft zu machen und so wieder Sitze bzw Stimmgewicht im Parlament wett zu machen, die sie vorher aus purer Ignoranz verloren haben.
Wenn man sich diese Plattform mal genauer anschaut, dann gibt sie auch nicht wirklich viel mehr her, als es die Europäische Charta für Menschenrechte oder Minderheitensprachen vorschreibt. Grundlegende Dinge, die das Leben der albanischen Bevölkerung in dem Land besser machen würden, wie bspw die Dezentralisierung des Steuersystems, die Erhöhung des Investitionsvolumens in Großgemeinden mit einer höheren Steuereintreibung, wodurch die albanischen Gemeiden direkt Vorteile haben würden, etc werden nicht in der Plattform angesprochen bzw thematisiert.
Diese Plattform ist eine populistische Plattform, die den Albanern formal mehr Rechte einbringen, der Staat als solcher dadurch jedoch nichts verlieren würde, er würde eher das Gegenteil bewirken, nämlich die Albaner noch für eine längere Zeit von den eigentlich wichtigen Forderungen wie die Genannten ablenken und für eine längere Zeit fern halten.
Stattdessen wird diese sogenannte Plattform von Gruevski und seinem Gefolge politisert, um so die SDSM von der Machtüberbahme fern zu halten, weil er Angst vor möglichen Gerichtsverfahren gegen ihn hat wegen Korruption und Amtsmissbrauch. Ihn würde das gleiche Schicksal wie Ivo Sanader erwarten. Und was würde sich aktuell besseres anbieten, als diese sogenannte Plattform, um viel Lärm um Nichts zu machen? Genau: nichts? Also schürt man Ängste, hetzt gegen Albaner, gegen verhasste Gegner und jeden, der es wagt Gruevski und Freunde zu kritisieren.
Es ist daher absurd auf ein solches vermeintliches Argument herein zu fallen, wo angeblich Nachbarstaaten die Politik in Mazedonien machten und man sich nur dagegen wehre. Das sind alles scheinheillige Argumente, um den Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Nichts weiter.