21 Mai - 159. Jahrestag des Völkermords an den Tscherkessen
Der tscherkessische Trauertag oder der Trauertag für die Opfer des tscherkessischen Völkermords wird jedes Jahr am 21. Mai zum Gedenken an die Opfer des russisch-tscherkessischen Krieges und des darauffolgenden tscherkessischen Völkermords durch Mitglieder der tscherkessischen Diaspora begangen.
Von 1763 bis 1864 kämpften die Tscherkessen im Russisch-Tscherkessischen Krieg gegen die Russen. Während des Krieges verfolgte das Russische Reich eine völkermörderische Strategie, bei der tscherkessische Zivilisten massakriert wurden. Nur ein kleiner Prozentsatz, der die Russifizierung und Umsiedlung innerhalb des Russischen Reiches akzeptierte, blieb verschont. Der Großteil der tscherkessischen Bevölkerung wurde vertrieben oder massenhaft ermordet. Tscherkessendörfer würden niedergebrannt, systematisch ausgehungert oder ihre gesamte Bevölkerung massakriert. Leo Tolstoi berichtet, dass russische Soldaten nachts Dörfer angriffen. Sir Pelgrave, ein britischer Diplomat, der die Ereignisse beobachtete, fügt hinzu, dass „ihr einziges Verbrechen darin bestand, kein Russe zu sein.“
Vor Kriegsende im Jahr 1864 wurde eine Massendeportation gegen die überlebende Bevölkerung eingeleitet, die 1867 größtenteils abgeschlossen war. Die Vertriebenen wurden vor allem im Osmanischen Reich angesiedelt.
Viele der Deportierten starben an Epidemien oder Hunger der und wurden Berichten zufolge nach ihrem Tod von Hunden gefressen. Andere kamen ums Leben, als die Schiffe während eines Sturms sanken.
Im Jahr 1914 feierte Nikolaus II. den 50. Jahrestag der Niederlage der Tscherkessen und bezeichnete diese als einen der größten Siege des Reiches.
Berechnungen, unter anderem unter Berücksichtigung der eigenen Archivzahlen der russischen Regierung, gehen von einem Verlust von 80-97 % der tscherkessischen Bevölkerung durch diesen Prozess aus.
Tote:
Historiker: 500.000 bis 750.000
Osmanische Archive: 500.000 Tote an der osmanischen Küste
Behauptung der russischen Regierung: 400.000
Opfer:
Wissenschaftliche Quellen: mindestens 800.000–1.500.000 ermordete oder vertriebene (mindestens 80–97 % der gesamten tscherkessischen Bevölkerung)
Auf dem Land der Tscherkessen siedelte die Regierung des zaristischen Russland russische Bauern und Kosaken an, die dieses Land vor anderen kaukasischen Stämmen schützen sollten
Jordanisch-tscherkessische Leibgarde Abdullahs II. beim Staatsempfang 2007
Nach offiziellen russischen Angaben starben von mehr als einer Million Tscherkessen mehr als 400.000 im Krieg, 497.000 wurden vertrieben und etwa 80.000 blieben in der historischen Heimat. So zum Beispiel einer der tscherkessischen Völker (der Ubychen) wurde, mit Ausnahme von 14 Dorfbewohnern, die nicht in das Osmanische Reich flohen vollständig vertrieben. Die Ubychen wurden zu Kriegsgefangenen erklärt und in verschiedene Dörfer der russischen Provinz Kostroma „verstreut“.
So beschreibt der russische Armeeoffizier Ivan Drozdov die Ereignisse von 1863-1864:
„Ende Februar zog unsere Kompanie an den Fluss Marte, um die Vertreibung der Kaukasier zu überwachen und sie gegebenenfalls mit Gewalt zu vertreiben ... Unterwegs bot sich unseren Augen ein eindrucksvoller Anblick: die verstreuten Leichen von Kindern, Frauen, alten Männern, in Stücke gerissen, von Hunden halb aufgefressen; Flüchtlinge, erschöpft von Hunger und Krankheit, kaum in der Lage, ihre Beine vor Schwäche zu heben, die vor Erschöpfung fielen und noch am Leben waren, wurden zur Beute hungriger Hunde.
Kaum die Hälfte derjenigen, die in die Türkei flohen, kam an. Selten ist die Menschheit von einer solchen Katastrophe und solchen Ausmaßes betroffen; doch nur mit Schrecken gelang es, gegen die kriegerischen Wilden vorzugehen und sie aus den uneinnehmbaren Bergschluchten zu vertreiben ...
In den Bergen der Kuban-Region (Westkaukasus) kann man heute einen Bären, einen Wolf, aber keinen Kaukasier treffen.
... Die gesamte Nordwestküste des Schwarzen Meeres war mit Leichen und Sterbenden übersät, darunter kleine Oasen der Halblebenden, die darauf warteten, in die Türkei geschickt zu werden.“
[I. Drosdow Der letzte Kampf mit den Kaukasiern im Westkaukasus // Kawkasskij sbornik. 1877. B.2. S.548]
“Черкесы нас ненавидят. Аулы разорены, племена уничтожены. Нет никакого способа их усмирить...”. Царський уряд вирішив повністю “зачистити” Західний Кавказ від корінного населення. Невідомий світу геноцид.
www.istpravda.com.ua
Generalfeldmarschall, russischer Gouverneur im Kaukasus O. I. Barjatinskij:
Unser Ziel ist es, die kaukasische Hochebene von der Bevölkerung zu befreien und dadurch schöne und fruchtbare Orte für Kosakensiedlungen zu schaffen... Wenn das Land von ihnen befreit ist, werden wir unsere Position für immer festigen...
Entweder wir oder sie, aber mit ihnen zusammen leben können wir nicht. Und wenn, dann sollen sie sterben, und wir weiter leben.
Русский архив. 1889, кн.2, с.284-285, Русский архив. 1890, кн.3, с.389 [Russisches Archiv. 1889, Buch 2, S. 284-285, Russisches Archiv. 1890, Buch 3, S. 389]
Am 21. Mai 1864 vereinigte sich die gesamte kaukasische Armee Russlands im Kbaade-Trakt, von wo aus der kaukasische Gouverneur und Oberbefehlshaber der kaukasischen Armee, Großfürst Michail Nikolajewitsch (Sohn von Kaiser Nikolaus I.), ein historisches Telegramm an Kaiser Alexander II. sandte:
Ich habe das Vergnügen, Ihrer Majestät zum Ende des glorreichen Kaukasuskrieges zu gratulieren. Von nun an gibt es keinen einzigen unbesiegten Stamm mehr.