die können mit der Landwirtschaft nicht umgehen.
unsere Pächter in Kroatien managt meine schwester aus Deutschland.
sonst wären sie längst unter gegangen.
Auto, sie können es einfach nicht.
das sind die Fakten.
Hier und da stellen die schon mal etwas auf die Beine.
Virtualna ?etnja - Stina Vino ? inspiracija iz kamena
Ich bin echt verwundert, was manche Winzer hier leisten. Nicht nur, dass sie verdammt guten Wein hinbekommen, sie machen ihn sogar aus autochthonen Rebsorten und entdecken sogar die guten Terroirs. Und das ohne die Vorarbeit der Römer oder Franzosen, wie bei den Deutschen. Wenn du dann die Winzer besuchst, merkst du auch, dass sie es mit einem eigenen Charakter machen und nicht nur bloß nachahmen, wie bei so vielen anderen Dingen. Natürlich läuft es wieder nicht alles 100 Prozent sauber ab und aus meiner Gegend könnte ich jetzt wieder Abtenteuergeschichten erzählen, aber die Leistung ist und bleibt gewaltig.
Balkan ist Balkan. Du kannst das nicht nach mitteleuropäischem Maßstab messen. Hier wird es nie so sein wie in Deutschland oder Mitteleuropa. Aber vielleicht muss es das ja nicht. Vielleicht muss man neu denken und andere, neue Wege suchen. Die Wirtschaft muss den Menschen entsprechen. Großunternehmen würden hier nicht wachsen können. Die Leute sind keine guten Arbeitnehmer und der Stolz aufs eigene Land kann ziemlich lähmend sein. Der deutsche Selbsthass ist mir sehr sympathisch, weil er hungrig macht und Arroganz verhindert. Aber die deutsche Wirtschaft ist auch deswegen so erfolgreich, weil sie an die deutsche Lebensrealität angepasst ist. Auf dem Balkan wird oft nur kopiert oder es kommt jemand von außen.
Ich war in Split in allen Buchläden. Wenn ich das mit Deutschland vergleiche, bin ich wirklich begeistert. Einmal welche Bücher übersetzt werden. Alles von Roberto Bolano, T. C. Boyle und weiter in diese Richtung. Dann die ersten Bücher die man sieht: Ante Tomic, Miljenko Jergovic. Viele weniger bekannte Schriftsteller sind auch vertreten und dann schau dir an über was sie schreiben. Ebenso bei den Geschichtsbüchern.. Das ist alles wenig interessant, wenn man sich nicht dafür interessiert. Aber jeder weiß, dass in JU nur eine Stadt wichtig war, wenn es um Kultur ging, und das war Belgrad, dort findet man wohl auch heute noch die besten Buchläden in unserem Sprachraum. Früher hieß es: Belgrad - Wien - Zagreb. Schau dir heute die kroatischen Theater an, Wissenschaftler, Philosophen, etc. Damit langweile ich jetzt natürlich, aber die Kultur ist immer schon ein Indikator für die Fortschrittlichkeit einer Gesellschaft gewesen.
Das Problem ist die Nachahmung. Das bedingungslose Grundeinkommen wäre in Deutschland eine Katastrophe und man würde schnell auf die Idee kommen, wozu Flüchtlinge gut sind. Die Gesellschaft wäre zwar reicher aber es würde nichts mehr passieren. Auf dem Balkan wäre das allerdings perfekt. Klar, der Westen würde durchdrehen, weil so etwas Freiheit bedeutet, viele würden wohl zu halben Selbstversorgern werden, wie es auch in Italien seit der Krise ein Trend ist. Große Unternehmen hätten wenig Chance und man könnte endlich diesen Teufelskreis im Niedriglohnsektor zerstören. Kleine Supermärkte, die von Familien geführt werden, müssten nicht mehr pleite machen, denn sie wären die Regel und eine gute Variante für kleinere Dörfer und eine wunderbare Symbiose aus Arbeit und Leben. Und so ist es mit Vielem. Neue Geschäftsideen entstehen auch leichter, sie werden nämlich nicht verhindert, weil keine Ideen da sind, sondern weil keine Kaufkraft da ist. So etwas bedeutet natürlich eine kleine Wirtschaft und man wird nie auf das Niveau Deutschlands kommen, aber das passt auch gar nicht zu den Leuten hier.
Ganz abgesehen davon, würden die Leute auch nicht ständig radikale Parteien wählen. Und dieses peinliche nachwRusslandschauen sein lassen. Seine uralten Werte kann dann jeder Pflegen, wie er will.
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Wo wird unsere Landwirtschaft zerstört und welche Arbeitsplätze werden vernichtet
woher bezogen früher Supermärkte Lebensmittel und woher heute. Was zahlt Lidl den Bauern und was wurde früher gezahlt. Selbst die alten Sorten sterben, Paprika sind jetzt bunt.