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Nagasaki gedenkt der Atombomben-Opfer
Bürgermeister Itcho Ito fordert nukleare Abrüstung
Zum 61. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki hat der Bürgermeister der japanischen Stadt die Bemühungen um nukleare Abrüstung als mangelhaft kritisiert. Die Atommächte dieser Welt seien nicht ernsthaft an Abrüstung interessiert, sagte Itcho Ito bei einer Gedenkveranstaltung, an der etwa 5000 Überlebende der Bombardierung sowie Politiker und Ehrengäste teilnahmen.
09.08.2006
Drei Tage nach Hiroschima war Nagasaki am 9. August 1945 das zweite Ziel einer amerikanischen Atombombe.
Atomare Aufrüstung nicht hinnehmen
Ito warf den USA vor, die atomare Aufrüstung Indiens stillschweigend zu billigen. Dies zeigten allein schon die Pläne für eine nukleare Zusammenarbeit. Nordkorea wiederum bedrohe mit seinem Atomwaffenprogramm den Frieden und die Stabilität in Japan und der restlichen Welt, sagte der Bürgermeister von Nagasaki.
Die Teilnehmer an der Gedenkveranstaltung, darunter auch Ministerpräsident Junichiro Koizumi, legten um 11.02 Uhr Ortszeit, dem Zeitpunkt des damaligen Atombombenabwurfs, eine Schweigeminute ein. Koizumi erklärte, Japan werde an seiner pazifistisch ausgerichteten Verfassung und am Prinzip der Nichtweiterverbreitung von Atomwaffen festhalten.
Gedenkfeier am Einschlagsort der Bombe
Die 82-jährige Kikuyo Nakamura überlebte damals die Bombe. Sie befürchtet, dass der Atombombenangriff bald vergessen sein werde. "Ich werde niemals vergessen, was vor 61 Jahren geschehen ist. Ich fühle mich verpflichtet, anderen zu sagen, wie dumm, erschreckend und grausam der Krieg war", erklärte sie.
Die Gedenkfeier fand in einem Park nur wenige hundert Meter vom Einschlagsort der Bombe entfernt statt. In Nagasaki wurden damals 60.000 bis 80.000 Menschen getötet. Drei Tage zuvor kamen in Hiroschima bereits 140.000 Menschen ums Leben. Jedes Jahr werden in die einschlägigen Listen weitere Personen aufgenommen, die an den Spätfolgen der radioaktiven Strahlung sterben. In diesem Jahr waren es allein in Nagasaki 2831, was die offizielle Gesamtzahl der dortigen Todesopfer auf 140.144 brachte.
Und wer wird jemals diese Kriegsverbrechen bestrafen? Wer?