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Neue Zeiten: Israelischer Jude im Fatah-Rat
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Ein israelischer Jude zieht in den Fatah-Rat ein
Von Michael Borgstede 17. August 2009, 04:00 Uhr
Jerusalem - Unter den 81 Mitgliedern des Revolutionsrats, die rund 2200 Fatah-Delegierte auf ihrem Generalkongress gewählt haben, sind elf Frauen und mindestens vier Christen. Mit Uri Davis zieht aber auch der erste Jude mit israelischem Pass in das Entscheidungsgremium der Fatah ein.
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Jerusalem - Unter den 81 Mitgliedern des Revolutionsrats, die rund 2200 Fatah-Delegierte auf ihrem Generalkongress gewählt haben, sind elf Frauen und mindestens vier Christen. Mit Uri Davis zieht aber auch der erste Jude mit israelischem Pass in das Entscheidungsgremium der Fatah ein.
Davis, der sich selbst als einen "antizionistischen palästinensischen Hebräer" bezeichnet, wurde 1943 in Jerusalem geboren. Seine Eltern waren acht Jahre zuvor aus der Tschechoslowakei und aus Großbritannien in das damalige Mandatsgebiet Palästina eingewandert. Mit dem Zionismus seiner Eltern aber will Davis nichts zu tun haben, er spricht von einer "rassistischen Ideologie". Seine zahlreichen Bücher tragen dann auch Titel wie "Israel: An Apartheid State" (Israel: Ein Apartheidsstaat) oder "Apartheid Israel: Possibilities for the Struggle Within". Davis, der perfekt Arabisch spricht, ist der einzige jüdische Bewohner der israelisch-arabischen Stadt Sachnin in Galiläa. Er lehrt "Jüdische Studien" an der Al-Quds-Universität und unterrichtete "Friedensstudien" an der Universität Bradford.
Seit 1984 gehört Davis der Fatah an. Auf der Suche nach seiner politischen Heimat seien die israelischen Linksparteien nicht infrage gekommen, weil sie letztlich alle "zionistische Parteien" seien, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur Maan Davis. Doch die marxistischen palästinensischen Bewegungen seien für ihn als überzeugten Sozialisten ebenfalls ausgeschlossen gewesen. Deshalb habe er sich der Fatah angeschlossen. Deren "liberaler Rahmen" erlaube es auch sich widersprechenden Ideologien, harmonisch ein Ganzes zu bilden. Mit dieser Sichtweise der inneren Streitkultur dürfte Davis in der Fatah ziemlich allein stehen.
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Quellenlink:
Ein israelischer Jude zieht in den Fatah-Rat ein - Nachrichten welt_print - Politik - WELT ONLINE
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Weitere Links zu diesem Thema:
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greenpeace magazin: Fatah-Parteitag vollzieht Generationswechsel
Nachrichten.ch - «Gestatten, Uri Davis, erster israelischer Jude der Fatah» - Die Nachrichten aus Schweiz und Ausland werden laufend aktualisiert. Exklusive Kolumne mit bissiger Note auf der Titelseite.
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Ein israelischer Jude zieht in den Fatah-Rat ein
Von Michael Borgstede 17. August 2009, 04:00 Uhr
Jerusalem - Unter den 81 Mitgliedern des Revolutionsrats, die rund 2200 Fatah-Delegierte auf ihrem Generalkongress gewählt haben, sind elf Frauen und mindestens vier Christen. Mit Uri Davis zieht aber auch der erste Jude mit israelischem Pass in das Entscheidungsgremium der Fatah ein.
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Jerusalem - Unter den 81 Mitgliedern des Revolutionsrats, die rund 2200 Fatah-Delegierte auf ihrem Generalkongress gewählt haben, sind elf Frauen und mindestens vier Christen. Mit Uri Davis zieht aber auch der erste Jude mit israelischem Pass in das Entscheidungsgremium der Fatah ein.
Davis, der sich selbst als einen "antizionistischen palästinensischen Hebräer" bezeichnet, wurde 1943 in Jerusalem geboren. Seine Eltern waren acht Jahre zuvor aus der Tschechoslowakei und aus Großbritannien in das damalige Mandatsgebiet Palästina eingewandert. Mit dem Zionismus seiner Eltern aber will Davis nichts zu tun haben, er spricht von einer "rassistischen Ideologie". Seine zahlreichen Bücher tragen dann auch Titel wie "Israel: An Apartheid State" (Israel: Ein Apartheidsstaat) oder "Apartheid Israel: Possibilities for the Struggle Within". Davis, der perfekt Arabisch spricht, ist der einzige jüdische Bewohner der israelisch-arabischen Stadt Sachnin in Galiläa. Er lehrt "Jüdische Studien" an der Al-Quds-Universität und unterrichtete "Friedensstudien" an der Universität Bradford.
Seit 1984 gehört Davis der Fatah an. Auf der Suche nach seiner politischen Heimat seien die israelischen Linksparteien nicht infrage gekommen, weil sie letztlich alle "zionistische Parteien" seien, zitiert die palästinensische Nachrichtenagentur Maan Davis. Doch die marxistischen palästinensischen Bewegungen seien für ihn als überzeugten Sozialisten ebenfalls ausgeschlossen gewesen. Deshalb habe er sich der Fatah angeschlossen. Deren "liberaler Rahmen" erlaube es auch sich widersprechenden Ideologien, harmonisch ein Ganzes zu bilden. Mit dieser Sichtweise der inneren Streitkultur dürfte Davis in der Fatah ziemlich allein stehen.
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Ein israelischer Jude zieht in den Fatah-Rat ein - Nachrichten welt_print - Politik - WELT ONLINE
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