Der Weg des Kosovos in die Unabhängigkeit
Der Konflikt zwischen Serben und Albanern um die Kontrolle über die Provinz Kosovo reicht bis ins Mittelalter zurück. Seit Dreißigtausend J.v.Chr. lebten in Kosovo nur Albaner, damals hieß es Dardania und es hatte die Fläche von Serbien, Kosovo und Nordwestmazedonien. Im 7.Jahrhundert überfielen die Slaven den Staat Illyrien, dieser streckte sich im gesamten Westbalkan und Ostitalien aus. Die Serben zerstörten, plünderten und eroberten Dardania und teilten es neu ein.
Die Provinz war im 14. Jahrhundert ein besetzes Land des serbischen Staates. Die Osmanen besiegten 1389 das serbische Heer und regierten dort, bis 1912 Serbien die mehrheitlich von Albanern bewohnte Region zurückeroberte.
1940: Kosovo als Teil Albaniens unter Verwaltung des Dritten Reichs
1945: Das Kosovo wird als Provinz Serbiens Teil der damaligen Föderativen Volksrepublik Jugoslawien.
1989: Serbien hebt weitgehende Autonomie- und Selbstverwaltungsrechte des Kosovos auf.
1998: Es flammen Guerillakämpfe auf, die die albanische Kosovo-Befreiungsarmee UCK führt. Serbien antwortet mit massiver Gewalt auch gegen die Zivilbevölkerung.
März 1999: Trotz wiederholter Nato-Drohungen mit einem militärischen Eingreifen setzen jugoslawische Truppen die Vertreibung der Kosovo-Albaner fort. Die Nato beginnt Luftangriffe auf militärische Ziele in der Bundesrepublik Jugoslawien. Über die Opfer des Krieges gibt es keine genauen Zahlen. Schätzungsweise geht die Zahl der ermordeten Zivilen Albaner über 30.000.
Juni 1999: Die UN-Resolution 1244 beendet die Intervention. Die serbische Polizei und die Armee ziehen ab. Die UN-Administration UNMIK übernimmt die Verwaltung und die von der Nato geführte Friedenstruppe KFOR beginnt ihren Einsatz. Völkerrechtlich gehört das Kosovo weiter zu Serbien.
Oktober 2000: Bei den ersten freien Wahlen im Kosovo siegt die Partei des moderaten Albaner-Führers Ibrahim Rugova.
März 2007: Der UN-Sonderbeauftragte Martti Ahtisaari legt dem Weltsicherheitsrat nahe, die Provinz für unabhängig zu erklären.
Februar 2008: Das Kosovo erklärt seine Unabhängigkeit. Zuvor waren die Vermittlungsbemühungen der UN zwischen Serbien und seiner abtrünnigen Provinz gescheitert. Zahlreiche Staaten, darunter Deutschland, erkennen die Republik völkerrechtlich an, die Souveränität bleibt jedoch zunächst eingeschränkt.
April 2008: Der Balkanstaat gibt sich eine Verfassung. Der neue Staat soll unter Aufsicht der EU aufgebaut werden.
Dezember 2010: Regierungschef Hashim Thaci gewinnt die erste Parlamentswahl seit der Unabhängigkeit.
Juli 2011: Die serbische Minderheit beginnt, mit Straßensperren das Durchkommen von Sicherheitskräften der Kosovo-Albaner zur Grenze zu verhindern. Es geht um die Kontrolle der Grenzübergänge zwischen Serbien und dem Kosovo.
September 2011: Serben und Albaner nehmen in Brüssel unter EU-Vermittlung neue Verhandlungen über den Kosovo-Konflikt auf. Erste Kompromisse werden erzielt.
November 2011: Die Kosovo-Serben lehnen alle Kompromisse ab, die zwischen Belgrad und Pristina unter EU-Vermittlung erzielt worden waren. Bei Zusammenstößen der internationalen Schutztruppe Kfor mit Serben im Nordkosovo werden Dutzende Menschen verletzt.
Februar 2012: Die Serben im Nordkosovo sprechen sich in einem Referendum klar für ihren Verbleib bei Serbien und gegen die kosovo-albanisch kontrollierte Regierung in Pristina aus. Regierungsvertreter aus Belgrad und Pristina vereinbaren in Brüssel, wie das Kosovo künftig bei internationalen Verhandlungen auftreten wird.
2. Juli 2012: Der Kosovo-Lenkungsausschuss beschließt das Ende der „beaufsichtigten Souveränität“ und die Entlassung des Kosovos in die uneingeschränkte Unabhängigkeit.
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