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Serbische Behörden fanden Aufzeichnungen bei Durchsuchung von Haus des Haager Angeklagten im Dezember 2008
Den Haag/Belgrad - Die Anklage des UNO-Tribunals für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien hat ein Notizheft des weiterhin flüchtigen ehemaligen Militärchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladic, aus dem Jahr 1995 erhalten. Gemäß Belgrader Medienberichten wurde das Heft bei einer Durchsuchung des Belgrader Familienhauses des Haager Angeklagten am 4. Dezember des Vorjahres gefunden und den Haager Ermittlern Ende Februar übermittelt.
Die Anklage beantragte nun vom UNO-Tribunalssenat im Fall des ehemaligen serbischen Geheimdienstchefs Jovica Stanisic und seines Stellvertreters Franko Simatovic "Frenki", das Notizheft zu den Beweisen aufzunehmen. Das Notizheft soll Angaben über Treffen Mladics vom 27. Jänner bis 5. September 1995 enthalten, denen auch Stanisic beiwohnte. Die Notizen würden die enge Zusammenarbeit im gemeinsamen verbrecherischen Vorhaben veranschaulichen, meint die Anklage.
Es handelt sich um die Zeit kurz vor der Militäraktion der bosnisch-serbischen Truppen, die die Einnahme der ostbosnischen muslimischen Enklave Srebrenica zum Ziel hatte. In der ostbosnischen Kleinstadt wurden nach der Einnahme am 12. Juli 19995 von den Truppen der bosnischen Serben rund 8.000 Einwohner ermordet. Das Regime von Slobodan Milosevic hatte die Verwicklung in das Srebrenica-Massaker immer bestritten.
Weitere Notizhefte sichergestellt
Bei der Durchsuchung des Familienhauses Mladic' wurden nach Angaben der Tribunalsanklage auch noch andere Notizhefte sichergestellt, die vermutlich dem Haager Angeklagten angehört hatten.
Das Verfahren gegen Stanisic und seinen Vize vor dem Haager Gericht soll nach der Unterbrechung vor genau einem Jahr wegen Gesundheitsproblemen des Ex-Geheimdienstchefs am 25. Mai wieder aufgenommen werden. Die Angeklagten, die sich auf freiem Fuß in Belgrad befinden, müssen am 4. Mai in das Tribunalsgefängnis zurückkehren. (APA)
derStandard.at
Den Haag/Belgrad - Die Anklage des UNO-Tribunals für Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien hat ein Notizheft des weiterhin flüchtigen ehemaligen Militärchefs der bosnischen Serben, Ratko Mladic, aus dem Jahr 1995 erhalten. Gemäß Belgrader Medienberichten wurde das Heft bei einer Durchsuchung des Belgrader Familienhauses des Haager Angeklagten am 4. Dezember des Vorjahres gefunden und den Haager Ermittlern Ende Februar übermittelt.
Die Anklage beantragte nun vom UNO-Tribunalssenat im Fall des ehemaligen serbischen Geheimdienstchefs Jovica Stanisic und seines Stellvertreters Franko Simatovic "Frenki", das Notizheft zu den Beweisen aufzunehmen. Das Notizheft soll Angaben über Treffen Mladics vom 27. Jänner bis 5. September 1995 enthalten, denen auch Stanisic beiwohnte. Die Notizen würden die enge Zusammenarbeit im gemeinsamen verbrecherischen Vorhaben veranschaulichen, meint die Anklage.
Es handelt sich um die Zeit kurz vor der Militäraktion der bosnisch-serbischen Truppen, die die Einnahme der ostbosnischen muslimischen Enklave Srebrenica zum Ziel hatte. In der ostbosnischen Kleinstadt wurden nach der Einnahme am 12. Juli 19995 von den Truppen der bosnischen Serben rund 8.000 Einwohner ermordet. Das Regime von Slobodan Milosevic hatte die Verwicklung in das Srebrenica-Massaker immer bestritten.
Weitere Notizhefte sichergestellt
Bei der Durchsuchung des Familienhauses Mladic' wurden nach Angaben der Tribunalsanklage auch noch andere Notizhefte sichergestellt, die vermutlich dem Haager Angeklagten angehört hatten.
Das Verfahren gegen Stanisic und seinen Vize vor dem Haager Gericht soll nach der Unterbrechung vor genau einem Jahr wegen Gesundheitsproblemen des Ex-Geheimdienstchefs am 25. Mai wieder aufgenommen werden. Die Angeklagten, die sich auf freiem Fuß in Belgrad befinden, müssen am 4. Mai in das Tribunalsgefängnis zurückkehren. (APA)
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