Partibrejker
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04. März 2005, 15:07
Fischer reserviert gegenüber möglicher Unabhängigkeit des Kosovo
Wäre "nicht ohne Nachteile" und hätte Auswirkungen auf gesamte Region - Plassnik: Österreich steht für Vermittlung "zur Verfügung"
Wien - Bundespräsident Heinz Fischer nimmt bezüglich einer möglichen Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo einen reservierten Standpunkt ein. Es wäre "nicht ohne Nachteile, wenn man ein unabhängiges Kosovo schafft und damit Grenzänderungen vornimmt, weil das Auswirkungen auf die gesamte Region hätte", sagte Fischer nach seinem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic heute, Freitag, in Wien. "Es wäre falsch zu denken, dass Österreich oder andere Institutionen für die Unabhängigkeit des Kosovo eintreten", betonte Fischer.
Europäische Haltung
Österreichs Haltung in der Kosovo-Frage sei "identisch mit jener in Europa und der EU". Prognosen oder Forderungen über den endgültigen Status der zwischen Albanern und Serben umstrittenen Provinz könne man derzeit aber nicht anstellen. "Österreich will an einer gemeinsamen Lösung mitarbeiten." Der Bundespräsident betonte zudem, dass sich Österreich um gute Kontakte zu allen führenden Persönlichkeiten in Südosteuropa und gute wirtschaftliche Beziehungen in der gesamten Region bemühe.
Fischer strich das "große Interesse Österreichs in der gesamten Region" hervor und machte darauf aufmerksam, dass man sich gezielt auf die EU-Präsidentschaft in der ersten Hälfte des kommenden Jahres vorbereite, weil gerade in dieser Phase wichtige Beratungen und Entscheidungen auf dem Balkan anstehen könnten. "Österreich muss vorbereitet sein."
Keine einseitge Abhängigkeit
Der serbische Präsident Tadic betonte, dass in der seit 1999 von der UNO verwalteten Provinz Kosovo eine "friedliche Lösung gefunden werden muss, die für alle Seiten annehmbar ist". Er wiederholte seinen Standpunkt, dass eine einseitige, von den Albanern ausgerufene Unabhängigkeit für Belgrad nicht in Frage komme. Zugleich dürfe es aber keinesfalls ein "Zurück zum Alten aus der Zeit von (Ex-Präsident Slobodan) Milosevic" geben, betonte der Präsident.
Tadic sprach sich erneut für die volle Kooperation mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag aus. Zudem lobte er den Einsatz österreichischer Soldaten im Rahmen aller internationalen Missionen und insbesondere im Kosovo. Die österreichischen Soldaten würden ihre Pflicht "sehr professionell" erfüllen.
Tadic lobte die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Wien und Belgrad. Auch wenn Österreich nicht an Serbien grenze, "betrachte ich Österreich als politischen und wirtschaftlichen Nachbarn". Sowohl Fischer als auch Tadic strichen die großen Investitionen Österreichs in Serbien hervor, die noch weiter ausgebaut werden könnten.
Vermittlerrolle zwischen Belgrad und Pristina
"Serbien ist ein wichtiger Partner Österreichs in Südosteuropa. Wie auch für die übrigen Länder der Region liegt die Zukunft von Serbien und Montenegro in der europäischen Perspektive," sagte Außenministerin Ursula Plassnik (V) am Freitag nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten. Sie sei "zuversichtlich", dass die Verhandlungen über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU unter österreichischer Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen werden können.
In Bezug auf die Statusverhandlungen des Kosovo sei eine Verbesserung der Situation der serbischen Volksgruppe von "zentraler Bedeutung", betonte Plassnik in einer Presseaussendung. Die Teilnahme der Kosovo-Serben am politischen Prozess sei ein wichtiger Faktor in der Entwicklung. Die Verhandlungen über den endgültigen Status des Kosovo könnten frühestens im Herbst 2005 beginnen. "Österreich ist weiterhin vermittelnd und unterstützend tätig - Wien steht als Ort des Dialogs zur Verfügung," bot die Außenministerin an.
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen seien "ausgezeichnet", fügte Plassnik hinzu. Österreich sei mit derzeit über 100 Firmenniederlassungen zweitgrößter Investor in Serbien.
(APA)
http://derstandard.at/?url=/?id=1972341
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So wie's aussieht, wird's wohl nichts mit der Unabhaengkeit.....
Die EU hat bedenken....und die jetztige Regierung der USA interessiert es nicht....
Fischer reserviert gegenüber möglicher Unabhängigkeit des Kosovo
Wäre "nicht ohne Nachteile" und hätte Auswirkungen auf gesamte Region - Plassnik: Österreich steht für Vermittlung "zur Verfügung"
Wien - Bundespräsident Heinz Fischer nimmt bezüglich einer möglichen Unabhängigkeit der südserbischen Provinz Kosovo einen reservierten Standpunkt ein. Es wäre "nicht ohne Nachteile, wenn man ein unabhängiges Kosovo schafft und damit Grenzänderungen vornimmt, weil das Auswirkungen auf die gesamte Region hätte", sagte Fischer nach seinem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Boris Tadic heute, Freitag, in Wien. "Es wäre falsch zu denken, dass Österreich oder andere Institutionen für die Unabhängigkeit des Kosovo eintreten", betonte Fischer.
Europäische Haltung
Österreichs Haltung in der Kosovo-Frage sei "identisch mit jener in Europa und der EU". Prognosen oder Forderungen über den endgültigen Status der zwischen Albanern und Serben umstrittenen Provinz könne man derzeit aber nicht anstellen. "Österreich will an einer gemeinsamen Lösung mitarbeiten." Der Bundespräsident betonte zudem, dass sich Österreich um gute Kontakte zu allen führenden Persönlichkeiten in Südosteuropa und gute wirtschaftliche Beziehungen in der gesamten Region bemühe.
Fischer strich das "große Interesse Österreichs in der gesamten Region" hervor und machte darauf aufmerksam, dass man sich gezielt auf die EU-Präsidentschaft in der ersten Hälfte des kommenden Jahres vorbereite, weil gerade in dieser Phase wichtige Beratungen und Entscheidungen auf dem Balkan anstehen könnten. "Österreich muss vorbereitet sein."
Keine einseitge Abhängigkeit
Der serbische Präsident Tadic betonte, dass in der seit 1999 von der UNO verwalteten Provinz Kosovo eine "friedliche Lösung gefunden werden muss, die für alle Seiten annehmbar ist". Er wiederholte seinen Standpunkt, dass eine einseitige, von den Albanern ausgerufene Unabhängigkeit für Belgrad nicht in Frage komme. Zugleich dürfe es aber keinesfalls ein "Zurück zum Alten aus der Zeit von (Ex-Präsident Slobodan) Milosevic" geben, betonte der Präsident.
Tadic sprach sich erneut für die volle Kooperation mit dem UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag aus. Zudem lobte er den Einsatz österreichischer Soldaten im Rahmen aller internationalen Missionen und insbesondere im Kosovo. Die österreichischen Soldaten würden ihre Pflicht "sehr professionell" erfüllen.
Tadic lobte die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Wien und Belgrad. Auch wenn Österreich nicht an Serbien grenze, "betrachte ich Österreich als politischen und wirtschaftlichen Nachbarn". Sowohl Fischer als auch Tadic strichen die großen Investitionen Österreichs in Serbien hervor, die noch weiter ausgebaut werden könnten.
Vermittlerrolle zwischen Belgrad und Pristina
"Serbien ist ein wichtiger Partner Österreichs in Südosteuropa. Wie auch für die übrigen Länder der Region liegt die Zukunft von Serbien und Montenegro in der europäischen Perspektive," sagte Außenministerin Ursula Plassnik (V) am Freitag nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten. Sie sei "zuversichtlich", dass die Verhandlungen über ein Stabilisierungs- und Assoziierungsabkommen mit der EU unter österreichischer Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2006 abgeschlossen werden können.
In Bezug auf die Statusverhandlungen des Kosovo sei eine Verbesserung der Situation der serbischen Volksgruppe von "zentraler Bedeutung", betonte Plassnik in einer Presseaussendung. Die Teilnahme der Kosovo-Serben am politischen Prozess sei ein wichtiger Faktor in der Entwicklung. Die Verhandlungen über den endgültigen Status des Kosovo könnten frühestens im Herbst 2005 beginnen. "Österreich ist weiterhin vermittelnd und unterstützend tätig - Wien steht als Ort des Dialogs zur Verfügung," bot die Außenministerin an.
Die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen seien "ausgezeichnet", fügte Plassnik hinzu. Österreich sei mit derzeit über 100 Firmenniederlassungen zweitgrößter Investor in Serbien.
(APA)
http://derstandard.at/?url=/?id=1972341
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So wie's aussieht, wird's wohl nichts mit der Unabhaengkeit.....
Die EU hat bedenken....und die jetztige Regierung der USA interessiert es nicht....