10Zeichen........Warum hat der heilige Märtyrer Avakum von Belgrad, während er zur Hinrichtungsstätte ging, dieses Lied gesungen: "Es gibt keinen schöneren Glauben als den christlichen, der Serbe gehört Christus - er erfreut sich des Todes!"?
Weil keiner der orthodoxen Christen sich vor dem Tode fürchtet. Sie glauben, dass Christus auferstanden ist und dass die Seele durch den Glauben unsterblich ist, so dass die Peiniger nur den Körper ermorden können, aber nicht die Seele. Wenn jemand für Christus und für den orthodoxen Glauben eines Heldentodes stirbt, wird seine Seele mit dem Märtyrerkranz im Himmlischen Reich gekrönt und bereitet auch für seinen Körper die Auferstehung und das ewige Leben vor. Einen solchen furchtlosen Glauben hatten auch der Erstmärtyrer Erzdiakon Stefan und der serbische König Lazar und seine Ritter in der Schlacht auf dem Kosovo sowie viele zahllose Helden des Glaubens überall in der Welt, bis zu den heutigen Tagen. Das Lied des Diakons Avakums ist das Lied aller wahren Christen aller Zeiten bis zum Ende der Zeit und der Welt. Es ist auch der Titel dieses Buches.
......................Was ist das Vermächtnis von Kosovo?
In der Schlacht auf dem Kosovo (Amselfeld) gegen die Türken im Jahre 1389 hat sich der Großmärtyrer König Lazar zusammen mit seinem christusliebenden Heer für das himmlische Reich anstelle des vergänglichen irdischen Reiches entschieden.
"Lasset uns mit Christus sterben, damit wir ewig leben können", ruft er er seine Kämpfer auf. Denn "das irdische Reich ist nur von kurzer Dauer und das Himmelreich für immerdar und ewig". Diese Entscheidung von Kosovo und dieses Vermächtnis ist eine Gemeinschaft, die das serbische Volk mit Gott geschlossen und die es mit seinem Märtyrerblut besiegelt hat. Auf dem Kosovo hat das serbische Volk mit seiner Seele zugunsten des Himmelreichs ja gesagt, und das war und ist seine einzig wahre Entscheidung geblieben. Seit diesen Zeiten sind alle Serben, die diesem Vermächtnis treu sind, Volk Gottes - das Volk Christi des Neuen Testaments geworden, das himmlische Serbien, ein Bestandteil des neuen, göttlichen Israels.
..........................Wann wurde das Serbische Patriarchat wiederhergestellt?
Es wurde im Jahre 1920 erneuert, als sich alle zerstückelten Gebiete der Serbischen Orthodoxen Kirche im Rahmen des neuen jugoslawischen Staates vereinigten. Der erste Patriarch des erneuerten Serbischen Patriarchats wurde der Metropolit von Serbien Dimitrije.
Ihm folgten Patriarch Varnava und Patriarch Gavrilo, den die Deutschen während des Krieges eingesperrt haben und der sich zum Ende des Krieges im berüchtigten Konzentrationslager Dachau zusammen mit Bischof Nikolaj befand. Patriarch Gavrilo wurde (im Jahre 1950) vom Patriarchen Vikentije gefolgt. Von 1958 bis 1990 stand an der Spitze der Serbischen Kirche Patriarch German.
Der heutige Patriarch ist Pavle (seit Dezember 1990). Der Titel des Serbischen Patriarchen lautet: Erzbischof von Pec, Metropolit von Beograd - Karlovci und Serbischer Patriarch. Er wird als Seine Heiligkeit aneesnrochen.
...................Was ist die orthodoxe Diaspora?
Das Wort "Diaspora" bedeutet "Zerstreuung". Die orthodoxe Diaspora besteht aus allen orthodoxen Gläubigen, die durch die ganze Welt verstreut und von ihren lokalen Mutterkirchen mehr oder weniger entfernt sind. Die zahlreichste orthodoxe Diaspora befindet sich heute auf dem amerikanischen Kontinent (sie hat etwa sechs Millionen orthodoxe Christen). Sehr zahlreich ist auch die Diaspora in den Ländern Westeuropas, dann in Kanada, in Afrika, in Asien und in Australien. Unter den orthodoxen Gläubigen in der Diaspora sind jene der russischen, der griechischen und der serbischen Abstammung die zahlreichsten.
Die serbische Kirche hat ihre Diözesen außerhalb der Grenzen unseres Landes, in Rumänien und in Ungarn, in Westeuropa, in Amerika und in Australien, sie hat je eine Gemeinde sogar in Afrika (Johannesburg) und in Neuseeland.
Die Anwesenheit der orthodoxen Diaspora beeinflusst auch die Völker wohltuend, unter denen und mit denen die orthodoxen Gläubigen zusammenleben. So gibt es heute viele Deutsche, Franzosen, Engländer, Amerikaner und andere, die den authentischen, ursprünglichen und den immer neuen Glauben ihrer Vorväter umarmt haben, denn auch sie waren einst orthodoxe Gläubige im Rahmen der Westkirche, bis zum 11. Jahrhundert. Auf diese Art und Weise, indem sie den orthodoxen Glauben annehmen, kehren sie eigentlich nur zurück zu sich selbst, zu ihrer tausend Jahre langen orthodoxen Vergangenheit, die später von nicht-orthodoxen Anschwemmungen verdunkelt wurde.
__________________________________Was ist das Gebet?
Das Gebet ist der Inhalt des Lebens und das ganze Leben aller heiligen Engel im Himmel und aller Heiligen, aller Gerechten und aller Christen überhaupt auf der Erde. Es ist das Herz aller Tugenden, vor allem des Glaubens. Ohne Gebete gibt es keine wahre Liebe für Gott wie auch keine wahre Liebe für die Menschen. Ohne Gebete gibt es keine wahre Gotteserkenntnis und kein Verständnis der heiligen Geheimnisse des orthodoxen Glaubens. Ohne Gebete gibt es auch keine wahre Erkenntnis der Welt, in der wir leben, oder der Menschen, mit denen wir kommunizieren.
Deshalb ist das ganze Leben der Kirche ein ununterbrochenes Gebet und ein ununterbrochener Gottesdienst. Alle Wahrheiten des Glaubens, die wir bisher erörtert haben, offenbaren sich nur vor einer betenden Vernunft und vor einem reinen Herzen.
Wer ohne Gebet an das Geheimnis Gottes, das Geheimnis dieser göttlichen Welt und das Geheimnis des Lebens herantritt, wird nichts verstehen können. Denn nur das Gebet öffnet die Augen der Vernunft und nur durch das Gebet erhält man von Gott das Licht der Gotteserkenntnis. Deshalb sendet uns der heilige Apostel Paulus diese Botschaft: "Betet ohne Unterlass*.".
____________________________________Welche Feiertage feiern die orthodoxen Christen?
Die orthodoxen Christen feiern die Feiertage, die den wahren Ereignissen aus der Geschichte der Erlösung gewidmet sind. Sie feiern die wunderbaren Ereignisse, die sich auf die Persönlichkeit und das Leben des Herrn Christi beziehen, sie gedenken der Erzengel und Engel, der allerheiligsten Gottesmutter und aller Heiligen, die mit ihren Taten und mit ihrem Leben den Gott verherrlicht haben. Daher gibt es die Feiertage des Herrn, der allerheiligsten Gottesmutter und der Heiligen.
___________________________________Was darf im Haus eines orthodoxen Christen überhaupt nicht fehlen?
Das orthodoxe Haus ist undenkbar ohne die Öllampe, die pflichtgemäß am Vorabend des Sonntags und eines jeden Feiertags brennen muss. Undenkbar ist das christliche Heim auch ohne die heiligen Ikonen. Ein Haus ohne Ikonen ist blind, ohne Fenster zum Himmel. Jedes Heim soll mindestens drei Ikonen haben: die Ikone von Christus dem Erlöser, die Ikone der allerheiligsten Gottesmutter und die Ikone des eigenen Hauspatronsfest.
Was darf ebenfalls überhaupt nicht in einem wahrlich orthodoxen Haus fehlen? Das Haus ist undenkbar ohne das allerheiligste Buch - die Heilige Schrift - und ohne das "Orthodoxe Gebetsbuch". Die Heilige Schrift ist die einzig wahre Grundlage aller christlichen Familien, weil sie das Wort Gottes ist und das Brot des Lebens. Deshalb soll man sie tagtäglich lesen und aus ihr den göttlichen Willen und die heiligen Tugenden lernen, die die Seelen und die Häuser mit dem Glauben, mit der Hoffnung und mit der gegenseitigen Liebe erfüllen.
_______________________________________GLAUBENSBEKENNTNIS
Ich glaube an einen Gott, den Vater, den allherrschenden Schöpfer des Himmels und der Erde, alles Sichtbaren und alles Unsichtbaren.
Und an einen Herrn Jesus Christus, den eingeborenen Sohn Gottes, der aus dem Vater vor Ewigkeit geboren ist, Licht vom Licht, wahrer Gott von wahrem Gott, geboren, nicht erschaffen, gleichen Wesens mit dem Vater, durch den alles geworden ist.
Der wegen uns Menschen und um unseres Heiles willen vom Himmel herabgestiegen ist und durch den Heiligen Geist aus Maria, der Jungfrau, Fleisch angenommen hat und Mensch geworden ist,
Der auch für uns unter Pontius Pilatus gekreuzigt worden ist, gelitten hat und begraben wurde,
Am dritten Tage aber von den Toten auferstanden ist gemäß der Schrift
Und gen Himmel aufgefahren und sitzet zur Rechten des Vaters.
Von dort er kommen wird in Herrlichkeit, zu richten die Lebendigen und die Toten. Sein Reich wird kein Ende haben.
Und an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender, der vom Vater ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht wird und der durch die Propheten geredet hat;
Die eine Heilige allumfassende Apostolische Kirche; Ich bekenne eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Ich erwarte die Auferstehung der Toten Und das künftige ewige Leben. Amen.
________________________________Was ist die Vergöttlichung des Menschen?
Die Vergöttlichung ist das Wachsen des Menschen in der Ebenbildlichkeit. Das ist die heilige Kommunion mit den ewigen Energien Gottes. Der heilige Athanasius von Alexandrien hat gesagt: "Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch Gott werden kann". Natürlich gibt es einen riesigen Unterschied zwischen Gott sein und Gott werden. Gott dem Wesen nach ist nur der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Das unerreichbare göttliche Wesen hat nur die heilige Dreifaltigkeit, und geschaffene Wesen können niemals wissen, was das Wesen Gottes selbst ist. Aber Gott wollte, dass jeder Mensch nach der Art des Seins und des Lebens Gott wird, was bedeutet Gott der Gnade nach (und nicht dem Wesen nach). Gott hat in sich ungeschaffene Energien: die göttliche Liebe, die Schönheit, die Weisheit, die Gerechtigkeit, die Wahrheit, die Heiligkeit...
Die Vergöttlichung des Menschen beginnt, wenn der Mensch in sein Herz wenigstens eine kleine Flamme vom ungeschaffenen Feuer der göttlichen Liebe aufnimmt, wenn er in seine Vernunft wenigstens ein Teilchen von der heiligen, göttlichen Schönheit aufnimmt, wenn er freiwillig in seinen Willen die göttlichen Befehle aufnimmt, wenn er in sein Gewissen die himmlische Musik der göttlichen Gnade und der göttlichen Gerechtigkeit aufnimmt, wenn er sein ganzes Wesen mit den heiligen Tugenden der göttlichen Wahrheit erfüllt.
Ein Mensch, der büßt, dem es gelingt, seine Begierden zu bewältigen und die Dämonen und ihre Gräueltaten zu besiegen -dieser Mensch hat begonnen, sich zu vergöttlichen. Er wird Gott ähnlich. Schon auf der Erde entwickelt er sich und wächst "aus einer Herrlichkeit in die andere" zum vollen Maß der Fülle Christi. Für einen solchen Menschen hat das Paradies schon hier auf der Erde begonnen, denn der Herr Christus sagte: "Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch".
Die Vergöttlichung beginnt hier auf der Erde und sie setzt sich in den Seelen der Heiligen bis zum Jüngsten Tag fort, aber sie hört nicht auf, sich auch nach dem Jüngsten Tag zu entwickeln. Denn nach den Worten des gottweisen Gregor von Nyssa hat die menschliche Vervollkommnung in Christus ein Ende - und zwar die Unendlichkeit.
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