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"Patriotischer Raub"

Kosovo kostet Serbien ein Milliardenvermögen
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Belgrad: „Patriotischer Raub“, heißt die mehrteilige Dokumentation des Belgrader TV-Senders B92, die in den vergangenen Wochen ausgestrahlt wurde. Es geht um den Verbleib von umgerechnet knapp drei Milliarden Euro, die Serbien in den vergangenen zwölf Jahren an seine Landsleute im Kosovo gezahlt hat. Von dem Geld sehen die schätzungsweise 200.000 serbischen Kosovo-Flüchtlinge praktisch nichts, wiesen die Journalisten nach. Den Schnitt machen nur wenige Privilegierte, die sich zu allem Überfluss auch noch von der verhassten Kosovo-Regierung in Pristina zusätzlich bezahlen lassen.

Der „patriotische Raub“ funktioniert einfach. Aus dem serbischen Haushalt werden alle Landsleute bezahlt, die auf dem Papier in staatlichen Betrieben, Schulen, Krankenhäusern, in der Justiz oder Kommunalverwaltungen arbeiten. Nur: Seitdem NATO-Bomben die serbischen Militärs und Paramilitärs 1999 aus dem Kosovo vertrieben hatten, gibt es fast nirgendwo mehr Serben. Geschweige denn Beschäftigte in serbischen Firmen und Verwaltungen. Doch die Zahlungen für die einstigen Angestellten, die das Kosovo längst verlassen haben und in Serbien leben, gingen trotzdem weiter.

So bezahlt die Regierung Monat für Monat zum Beispiel 359 Mitarbeiter im Krankenhaus der Kosovo-Stadt Prizren, obwohl in der gesamten Gemeinde praktisch kein Serbe mehr lebt. In der Hauptstadt Pristina stehen im Krankenhaus und in der örtlichen Apotheke sage und schreibe 647 Personen auf der staatlichen Gehaltsliste. Doch auch hier gibt es längst keine Serben mehr. Mehr noch: Die Regierung in Belgrad zahlte ihren Landsleuten Straßen und Gebäude, die nie gebaut wurden.

Im Nordkosovo, wo rund 40.000 Serben die örtliche Mehrheit bilden, treiben es 1300 Personen noch toller, fanden die Journalisten von B92 heraus. Die Beschäftigten in den vier serbischen Gemeinden, im örtlichen Kreisgericht, im Krankenhaus und in einigen Schulen erhalten nicht nur Monatsbezüge aus Belgrad, die von der Regierung mit Hinweis auf die armen Landsleute sogar großzügig verdoppelt werden. Darüber hinaus kommt ein drittes Gehalt von der albanisch kontrollierten Regierung in Pristina, die seit vielen Jahren von Serbien bekämpft und boykottiert wird.

Die Waren kommen auf Schleichwegen wieder zurück

Der staatliche serbische Stromversorger EPS hat knapp 5.000 Beschäftigte im Kosovo auf seinen Gehaltslisten, entdeckte die größte serbische Zeitung "Blic". Ihnen überwies der Stromgigant im vergangenen Jahr umgerechnet 44 Millionen Euro. Nur: 70 Prozent der einstigen Angestellten, die im Kohlebau, als Stromableser oder in der Verwaltung gearbeitet hatten, lebten schon lange nicht mehr im Kosovo.

Einige wenige machen auch ihren privaten Schnitt mit dem weit verbreiteten Schmuggel von Benzin, Zigaretten und Lebensmitteln, fand B92 heraus. Waren, die von Serbien ins Kosovo transportiert werden, sind von der Mehrwertsteuer befreit. Doch große Teile von ihnen gelangen auf Schleichwegen wieder nach Serben und kommen dann in den Handel - einschließlich Mehrwertsteuer. Weiter wird nachgewiesen, wie unter Assistenz der serbischen Polizei der illegale Handel über die grüne Grenze zwischen Serbien und dem Kosovo abgewickelt wird.

Diese Vergeudung staatlicher Gelder und der organisierte Schmuggel sind von führenden serbischen Politikern inzwischen bestätigt worden. Wenn die Milliarden statt in privaten Taschen zu landen zukunftsträchtig investiert worden wären, „wäre Kosovo heute eine der entwickeltsten Regionen Europas“, sagt etwa der frühere Kosovo-Minister in der serbischen Regierung, Goran Bogdanovic. Die aktuelle serbische Regierung hat vor einigen Tagen versprochen, den Missbrauch zu untersuchen und zu stoppen.

„Patriotischer Raub“: Kosovo kostet Serbien ein Milliardenvermögen - International - Politik - Handelsblatt

Zum Thema auf Serbisch

http://www.b92.net/insajder/aktuelno-vesti.php
 
Naja...B 92 ^^

Die Zahlen sind vermutlich übertrieben. Zudem ist das Ganze ziemlich widersprüchlich. Zum einen wird
behauptet, das die 200 000 aus dem Kosmet geflohenen Serben von dem Geld nichts gesehen haben,
zum anderen kassierten Serben, die bei staatlichen Unternehemen tätig wahren, weiter ihr Gehalt ^^
Das einigen Menschen, die ihre Heimat verloren haben, weiter ein Gehalt ausgezahlt wird, sehen viele
als nicht besonders verwerflich an. Die Leute standen vor dem Nichts und bei den niedrigen Gehältern
ist das wahrlich nix schlimmes....
Der Schmuggel ist eine andere Frage. Da profitieren tatsächlich nur Wenige - die Organisatoren. Ok
aber welche Konsequenz soll gezogen werden ? soll man die Unterstützung für die Serben im Kosmet
einstellen ? wohl kaum...das ist wieder einmal so eine typische B 92 Kampagne, Neid schüren...und
irgendwie trifft und verunglimpft man damit die ganze serbische Gemeinde im Kosmet.

Pozdrav
Baba
 
Zum einen wird
behauptet, das die 200 000 aus dem Kosmet geflohenen Serben von dem Geld nichts gesehen haben,
zum anderen kassierten Serben, die bei staatlichen Unternehemen tätig wahren, weiter ihr Gehalt ^^

nein, es steht das serbien weiter gezahlt hat obwohl die leute nicht mehr da waren... sprich ein anderer hat das geld kassiert
 
das hast du falsch verstanden ^^

Leute, die auf den Gehaltslisten standen, kassierten weiter, obwohl sie nicht mehr im Kosmet lebten.


Pozdrav
Baba

ich verstehe das anders:

So bezahlt die Regierung Monat für Monat zum Beispiel 359 Mitarbeiter im Krankenhaus der Kosovo-Stadt Prizren, obwohl in der gesamten Gemeinde praktisch kein Serbe mehr lebt. In der Hauptstadt Pristina stehen im Krankenhaus und in der örtlichen Apotheke sage und schreibe 647 Personen auf der staatlichen Gehaltsliste. Doch auch hier gibt es längst keine Serben mehr. Mehr noch: Die Regierung in Belgrad zahlte ihren Landsleuten Straßen und Gebäude, die nie gebaut wurden.
 
Nur nicht die Diskussion in Richtung B92 schieben, denn bisher wurde jede Affäre, die von ihnen aufgedeckt gerichtlich verfolgt und hat sich als wahr herausgestellt, dass es den "Patrioten" nicht schmeckt ist ne völlig andere Geschichte. Die serbische Regierung hat sich ja bereits bereit erklärt alle Missbräuche zu untersuchen.
 
John Wayne hat es richtig verstanden.

Heißt also, dass Serbien so gesehen einfach das Geld verschleudert obwohl man es wahrscheinlich selber besser gebrauchen könnte. Ziemlich heuchlerisch auch die Einstellung der Leute dort die gleich Geld vom Kosovo und Serbien beziehen und vor der Kamera gerne als super patriotische Hardcore CCCC-ler machen.
 
Kann beides sein, ist etwas relativ formuliert. Ich habe es wie John Wayne verstanden.
- - - Aktualisiert - - -

Was mich wundert: Wie konnte man solche Summen einfach vergessen?
 
ich verstehe das anders:


naja, so schwer ist das doch nicht ^^
Es geht um Gehälter/Löhne die an einzelne Personen ausgezahlt werden und
nicht um Zuschüsse und sonstige Staatliche Investitionen die verplemppert wurden.


es geht dem Sender u.A. um das Phänomen "doppelte Gehälter". Das kommt in dem Bericht
komischerweise gar nicht vor. Das sind diese Leute die weiter ihre Kosovogehälter kassiert haben
und zudem den Lohn für den neu Job in Serbien....

aber wie gesagt ist alles mit Vorsicht zu geniessen...B 92 ^^

Pozdrav
Baba
 
Solche Milliardenbeträge sind sowieso übertrieben, wie will man nach 10 Jahren Embargos und Slobos Hyperinflation solche Summen auftreiben? Ausser man hat Broz's Erbe kassiert ^^
 
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