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"Pille danach" rezeptfrei ?

Grizzly

Problembär
Der Expertenausschuss für Verschreibungspflicht fordert die rezeptfreie Abgabe der Pille danach. Die Politik will den Vorstoß verhindern. Das ist bedauerlich.

Deutschland ist eines der drei verbliebenen EU-Länder, neben Italien und Polen, das die Pille danach bis heute nicht rezeptfrei gemacht hat. Nun hat sich der Expertenausschuss für Verschreibungspflicht, ein 22-köpfiges Gremium aus Ärzten, Apothekern und Wissenschaftlern, für eine rezeptfreie Abgabe ausgesprochen. Die Begründung: Es gebe keine medizinischen Argumente, die dagegen sprächen. Nun muss das CDU-geführte Bundesgesundheitsministerium entscheiden, ob es der Empfehlung der Sachverständigen folgen will.

Das ist unwahrscheinlich. Und das ist wiederum bedauerlich. Denn Frauen den Zugang zur Pille danach zu erleichtern, muss nicht gleich heißen, jegliche Kontrollmöglichkeiten aus der Hand zu geben.

Zwar fiele bei einer rezeptfreien Abgabe das beratende Arztgespräch weg – es würde jedoch durch ein Apothekergespräch ersetzt werden. Dieser aufklärende Dialog über die Nebenwirkungen des Medikaments vor der Ladentheke wäre zwar nicht gerade intim, und ob er wirklich stattfindet, auch nicht kontrollierbar. Das ist die Qualität des derzeit vorgeschriebenen ärztlichen Beratungsgesprächs allerdings genauso wenig. Doch vor allem: Das beratende Gespräch vor dem Apothekertresen wäre immer noch besser als eine Abtreibung, die nötig wird, weil es die ungewollt Schwangere nicht rechtzeitig zum Arzt geschafft hat. ( ... )

Es ist wahr, dass nicht jedes Mädchen, das die Pille danach will, sie auch tatsächlich braucht. Es kann deshalb auch nicht um die Abschaffung einer Beratungspflicht, ob nun durch einen Arzt oder einen Apotheker, gehen. Es geht aber darum, dass dieses Gespräch innerhalb der ersten 72 Stunden nach dem ungeschützten Sex – denn nach dieser Zeitspanne wirkt Levonorgestrel nicht mehr – möglichst barrierefrei stattfinden kann.

Eine Rezeptfreiheit würde Frauen einiges an Zeit und Aufwand ersparen – und vielleicht am Ende, mangels rechtzeitigem Gang zum Arzt, auch eine Abtreibung, die sie eigentlich gar nicht wollten.
Rezeptfreie Pille danach: Erst reden, dann schlucken - taz.de

Grizzly sein Senf:
Ich seh das wie die TAZ und der Expertenausschuss. Zumal die "Pille danach" sicherheitshalber innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr genommen werden sollte, da kann das grad am Wochenende schnell eng werden. Und so hab ich mich während meiner Notdienstzeit regelmäßig geärgert, wenn ich aus dem Bett geklingelt wurde, weil irgendwo ein Kondom geplatzt ist.
Ob das Beratungsgespräch in der Arztpraxis oder in der Apotheke geführt wird, ist m.E. zweitrangig, Hauptsache es findet statt - und in die Apotheke müssen die Betroffenen auf jeden Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohhh man jetzt möchte man das die Leute noch Kopfloser rumvögeln.Gibt ja schließlich die Pille dannach :facepalm:
Blödsinn, guckst Du hier (Quelle wie oben)
In Frankreich ist die Pille danach mit dem Wirkstoff Levonorgestrel seit 1999 rezeptfrei erhältlich. In Deutschland jedoch befürchten vor allem die konservativen Stimmen durch eine Freigabe dieser Pille ein ausschweifendes Sexualleben der Jugendlichen, die sich dann in Massen die Pille danach holen. Das ist Unsinn. Die allerwenigsten Frauen gehen mit einer möglichen Schwangerschaft sorglos um. Außerdem würde dieses Argument voraussetzen, dass man von einer unaufgeklärten Gesellschaft ausgeht.
 
Was sagt der Papst dazu ??

Der Papst ist "nur" Chef der römisch katholischen Christen. Das sind in Europa 40 % der Bevölkerung, in Deutschland knapp 30 % und damit ziemlich genau gleich viel (wenig) wie evangelische und deutlich weniger als Konfesionslose und Andersgläubige.

Na was wird der Papst dazu sagen? "Et Domino non placuit!" Vielleicht auch "Nunca en la vida!"

Aber wie gesagt - die Meinung des Papstes ist nur für eine Minderheit relevant.
 
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