[h1]Weitere Oppositionsproteste in Podgorica untersagt[/h1]
[h2]Parteichef tritt in Hungerstreik[/h2]
Podgorica/Belgrad - Ein weiterer für Donnerstag in Podgorica angekündigter Oppositionsprotest ist von der Polizei untersagt worden, nachdem es am Montagabend zu Zwischenfällen bei einer Protestkundgebung vor dem Parlament gekommen war. Die proserbische Opposition forderte die Regierung auf, ihre Entscheidung über die Anerkennung des Kosovo bis Mittwoch 11.00 Uhr rückgängig zu machen. Kommt es nicht dazu, sollen weitere Proteste folgen.
Bei den Ausschreitungen am Montag wurden nach offiziellen Angaben über 30 Personen leicht verletzt, 28 Randalierer wurden festgenommen.
Hungerstreik
Andrija Mandic, Chef der Serbischen Liste, der größten Oppositionspartei, die zusammen mit drei weiteren Parteien den Protest veranstaltet hatte, trat nach den Zwischenfällen in Hungerstreik. Dem Parlamentsabgeordneten wurde es allerdings nicht genehmigt, seinen Protest im Parlamentsgebäude durchzuführen. Zu Krawallen bei der Kundgebung war es unmittelbar nach einer Rede Mandic' gekommen, in der er die Demonstranten aufforderte, "zur Regierung zu gehen".
In Pljevlja, der montenegrinischen Kleinstadt im Norden des Landes, stellte der Vizevorsitzende der Serbischen Volkspartei (SNS), Novica Stanic, bei einem dortigen Protest die Trennung der Kleinstadt von Montenegro in Aussicht. Pljevlja habe sich Montenegro im Jahre 1913 angeschlossen und könnte ihm den Rücken zuwenden, meinte Stanic. Pljevlja werde dem Verrat nicht folgen, erklärte der Oppositionspolitiker.
Der Spitzenfunktionär der regierenden Demokratischen Partei der Sozialisten, Miodrag Vukovic, warf den Veranstaltern des Protests in Podgorica vor, die Zwischenfälle nicht verhindert zu haben. Sie seien zu erwarten gewesen, sagte Vukovic. Mandic vermutet andererseits, dass die Zwischenfälle von der Polizei angestachelt worden seien. (APA)
derStandard.at