In den Kirchen sollen sie machen was sie wollen, aber eine Entweihung der Moschee kommt nicht in Frage.
[h=2]Muslimische Lieder im Weihnachts-Gottesdienst?[/h]Politiker von SPD und Grünen sowie der Zentralrat der Muslime regen an: Als Zeichen gegen Pegida und für das friedliche Zusammenleben der Religionen sollte in den Gottesdiensten an Heiligabend auch ein islamisches Lied erklingen. Es gibt sogar schon einen konkreten Vorschlag.
22.12.2014
Der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, am vergangenen Montag bei einer Protest-Kundgebung gegen die Pegida-Bewegung auf dem Theaterplatz in Dresden
Mitten in der Debatte über die islamfeindlichen Pegida-Demonstrationen regen Politiker und der Zentralrat der Muslime in Deutschland an, Christen sollten an Heiligabend in der Kirche ein muslimisches Lied singen - als Zeichen der Verständigung.
„Es wäre ein tolles Zeichen des friedlichen Zusammenlebens der Religionen, wenn in der Kirche ein islamisches Lied gesungen würde und in der Moschee ein Weihnachtslied“, sagte der Bundestags-Abgeordnete der Grünen Omid Nouripour der „Bild“-Zeitung.
Ihm schloss sich der baden-württembergische SPD-Abgeordnete Thomas Funk an: „Wir brauchen Verständnis, Achtung und Toleranz.“ Dies ließe sich „mit einem Lied befördern“.
[h=2]„Wunderbares Zeichen des Friedens“[/h]Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, macht einen konkreten Vorschlag: „Tala‘a al-badru alayna“ („Heller Mondschein leuchtet“) des zum Islam konvertierten Cat Stevens, der nun Yussuf Islam heißt.
„Das wäre ein wunderbares Zeichen des Friedens und der Anteilnahme“, sagte Mazyek. Offizielle Stellungnahmen der katholischen oder evangelischen Kirche zu dem Vorschlag liegen noch nicht vor.
Der Zentralrat der Muslime hatte am Wochenende dazu aufgerufen, sich mit den Anhängern der Pegida-Bewegung ernsthaft auseinanderzusetzen. Diese Menschen hätten beispielsweise Angst vor einer weiter aufklaffenden „Schere zwischen Arm und Reich“, Angst vor Arbeitsplatzverlust und Angst, „dass sie ihre Rente nicht bekommen“, sagte Mazyek im Rundfunk Berlin-Brandenburg. „Damit müssen wir uns auseinandersetzen“, forderte er.
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Mazyek wies zugleich darauf hin, dass einige „Rädelsführer, auch Rechtsradikale“, bei Pegida versuchten, „diese Themen zu islamisieren“. Der Begriff Islamisierung werde dabei als Deckmantel benutzt. Die Politik müsse sich mehr um die sozialen Sorgen der Menschen kümmern, verlangte Mazyek.
Pegida steht für „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“. In den vergangenen Wochen nahmen in Dresden regelmäßig tausende Menschen an Kundgebungen der Bewegung teil und forderten unter anderem ein strengeres Asylrecht.