Belgrade Pride
Tausende PolizistInnen sollen für Sicherheit sorgen Gegenproteste von Rechten: Erste Parade seit 2001 als Kundgebung von "höchstem Risiko" eingestuft
Belgrad - Mehrere tausend OrdnungshüterInnen sollen am Sonntag in Belgrad im Einsatz sein, um einen ruhigen Verlauf der Homosexuellenparade, der ersten seit 2001, zu sichern. Die Polizei, die die Kundgebung schon vor Monaten als ein Ereignis von "höchstem Risiko" eingestuft hat, rechnet offenbar mit massiven Ausschreitungen im Stadtzentrum. Bei der bisher letzten Homosexuellenparade in Belgrad hatten Fußballfans, Ultra-Nationalisten und Rechte TeilnehmerInnen der Veranstaltung attackiert und verprügelt. Dutzende wurden verletzt.
"Parade der Schande"
Mehr als 60 nichtstaatliche Organisationen und zahlreiche KünstlerInnen und Intellektuelle haben die diesjährige Kundgebung, für die seit Anfang dieser Woche auch in Medien geworben wird, öffentlich unterstützt. Die serbisch-orthodoxe Kirche verurteilte die Kundgebung dagegen als "Parade der Schande" und "Parade von Sodom und Gomorrha". Von der Kirche könne sie weder akzeptiert noch genehmigt werden, teilte der Stellvertreter des Patriarchen und montenegrinische Metropolit Amfilohije (Radovic) in einer schriftlichen Aussendung mit. Er erklärte gleichzeitig, dass die Kirche nie zur Gewalt gegen irgendjemanden aufgefordert habe und dies auch heute nicht tue.
Volle Sicherheit versprochen
Mehrere ultra-nationalistische und religiöse Gruppen sowie Hooligans haben für Sonntag bereits Gegenproteste angekündigt und auch direkte Konfrontation mit TeilnehmerInnen der "Belgrade-Pride" angekündigt, die nationalkonservative Demokratische Partei Serbiens (DSS) des früheren Premiers Vojislav Kostunica hat unterdessen gefordert, die Parade abzusagen. Gemäß SicherheitsexpertInnen handelt es sich daher um eine risikoreiche Kundgebung, begründete Innenminister Ivica Dacic am Mittwoch die Entscheidung über den zahlenmäßig starken Polizeieinsatz. Bei einem Treffen mit den VeranstalterInnen der "Belgrade-Pride" hatte Dacic am Dienstagabend volle Sicherheit für die TeilnehmerInnen der Kundgebung versprochen.
Neuer Anti-Diskriminierungsschutz
Die Pride-Parade stelle eine Förderung der Freiheit in Serbien dar, dazu sollten auch Staatsinstitutionen beitragen, meinte auch Menschenrechtsminister Svetozar Ciplic. Die Rechte der Homosexuellen sind in Serbien neuerdings zwar durch ein im Frühjahr erlassenes Anti-Diskriminierungsgesetz geschützt, die Mehrheit der SerbInnen zeigt sich laut Meinungsumfrage aber in hohem Grade homophob. Laut Umfrage halten zwei Drittel Homosexualität für eine Krankheit, nur zehn Prozent haben eine positive Haltung zu Homosexuellen. (APA)
dieStandard.at
Der komische Patriarch ist der schlimmste von allen. er sorgt schon jetzt für religionsmotivierte Gewalt.
Tausende PolizistInnen sollen für Sicherheit sorgen Gegenproteste von Rechten: Erste Parade seit 2001 als Kundgebung von "höchstem Risiko" eingestuft
Belgrad - Mehrere tausend OrdnungshüterInnen sollen am Sonntag in Belgrad im Einsatz sein, um einen ruhigen Verlauf der Homosexuellenparade, der ersten seit 2001, zu sichern. Die Polizei, die die Kundgebung schon vor Monaten als ein Ereignis von "höchstem Risiko" eingestuft hat, rechnet offenbar mit massiven Ausschreitungen im Stadtzentrum. Bei der bisher letzten Homosexuellenparade in Belgrad hatten Fußballfans, Ultra-Nationalisten und Rechte TeilnehmerInnen der Veranstaltung attackiert und verprügelt. Dutzende wurden verletzt.
"Parade der Schande"
Mehr als 60 nichtstaatliche Organisationen und zahlreiche KünstlerInnen und Intellektuelle haben die diesjährige Kundgebung, für die seit Anfang dieser Woche auch in Medien geworben wird, öffentlich unterstützt. Die serbisch-orthodoxe Kirche verurteilte die Kundgebung dagegen als "Parade der Schande" und "Parade von Sodom und Gomorrha". Von der Kirche könne sie weder akzeptiert noch genehmigt werden, teilte der Stellvertreter des Patriarchen und montenegrinische Metropolit Amfilohije (Radovic) in einer schriftlichen Aussendung mit. Er erklärte gleichzeitig, dass die Kirche nie zur Gewalt gegen irgendjemanden aufgefordert habe und dies auch heute nicht tue.
Volle Sicherheit versprochen
Mehrere ultra-nationalistische und religiöse Gruppen sowie Hooligans haben für Sonntag bereits Gegenproteste angekündigt und auch direkte Konfrontation mit TeilnehmerInnen der "Belgrade-Pride" angekündigt, die nationalkonservative Demokratische Partei Serbiens (DSS) des früheren Premiers Vojislav Kostunica hat unterdessen gefordert, die Parade abzusagen. Gemäß SicherheitsexpertInnen handelt es sich daher um eine risikoreiche Kundgebung, begründete Innenminister Ivica Dacic am Mittwoch die Entscheidung über den zahlenmäßig starken Polizeieinsatz. Bei einem Treffen mit den VeranstalterInnen der "Belgrade-Pride" hatte Dacic am Dienstagabend volle Sicherheit für die TeilnehmerInnen der Kundgebung versprochen.
Neuer Anti-Diskriminierungsschutz
Die Pride-Parade stelle eine Förderung der Freiheit in Serbien dar, dazu sollten auch Staatsinstitutionen beitragen, meinte auch Menschenrechtsminister Svetozar Ciplic. Die Rechte der Homosexuellen sind in Serbien neuerdings zwar durch ein im Frühjahr erlassenes Anti-Diskriminierungsgesetz geschützt, die Mehrheit der SerbInnen zeigt sich laut Meinungsumfrage aber in hohem Grade homophob. Laut Umfrage halten zwei Drittel Homosexualität für eine Krankheit, nur zehn Prozent haben eine positive Haltung zu Homosexuellen. (APA)
dieStandard.at
Der komische Patriarch ist der schlimmste von allen. er sorgt schon jetzt für religionsmotivierte Gewalt.