M
Mačak
Guest
Hallo....ich habe wieder nach einer langen Zeit eine Frage. Also es geht um eine bestimmte Krankheit. Ich wollte wissen, ob ihr Leute kennt die so eine Krankheit haben und wie reagiert auf solche Menschen, die diese Krankheit haben zB. wenn ihr die im Schwimmbad seht. Die Bilder sind nicht sehr schön, deshalb poste ich sie hier nicht. Sind sich manche überhaupt bewusst was Psoriasis eigentlich ist.
Schuppenflechte
(Psoriasis)
http://www.netdoktor.at/health_center/psoriasis/index.shtmlDie Psoriasis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Haut und teilweise auch der Gelenke. Sie betrifft zwischen ein und drei Prozent der Bevölkerung und ist somit eine der häufigsten Hauterkrankungen unserer Breiten.
Die Ausprägung der Psoriasis kann sehr stark variieren - von einzelnen kleinen Herden bis hin zur Mitbeteiligung der gesamten Haut (sog. erythrodermatische Psoriasis). Während in leichten Fällen die Krankheit oft nur als kosmetisch störend empfunden wird, ist in schweren Fällen die Lebensqualität der Betroffenen deutlich eingeschränkt. Bei den schwersten Formen kann die Erkrankung sogar lebensbedrohlich verlaufen und bedarf einer Behandlung im Krankenhaus.
Die Psoriasis ist keine ansteckende Erkrankung und führt auch nicht zu einer Beteiligung innerer Organe. Es liegt aber eine genetische Veranlagung (genetische Disposition) vor:
Das Risiko, an Psoriasis zu erkranken, ist erhöht, wenn bereits ein Verwandter von der Schuppenflechte betroffen ist (familiäre Disposition). Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten, manifestiert sich aber häufig in der Jugend (2.-3. Lebensjahrzehnt), ein zweiter Häufigkeitsgipfel liegt um das 60. Lebensjahr. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen.
Wie entsteht die Psoriasis?
Trotz Kenntnis zahlreicher Details über die Psoriasis ist die genaue Entstehung und Ursache der Erkrankung derzeit noch nicht bekannt. Eine genetische Veranlagung gilt als sicher, der genaue Erbgang ist allerdings ungeklärt. Forschungsergebnisse der letzten Jahre weisen auf eine bedeutende Rolle des Immunsystems in der Entstehung der Erkrankung hin, die Psoriasis wird heute als Autoimmunerkrankung angesehen.
Für das Auftreten der Psoriasis spielen Trigger-Faktoren eine entscheidende Rolle, die sowohl das erstmalige Auftreten der Psoriasis verursachen als auch Krankheitsschübe auslösen können. Derartige Faktoren können z.B. akute und chronische Infektionen, mechanische Reizung und lokale Hautschäden sowie bestimmte Medikamente sein.
Die Neigung, auf derartige auslösende Reize mit der Entwicklung psoriatischer Herde zu reagieren, ist nicht immer gleich stark ausgeprägt (unterschiedlicher Krankheitsdruck). Eine genetische Veranlagung allein bedeutet also noch nicht, dass man mit Sicherheit an Schuppenflechte erkranken wird.
Was sind die typischen Zeichen der Schuppenflechte?
Die typischen Hautveränderungen der Schuppenflechte sind scharf begrenzte, rötliche, leicht erhabene Krankheitsherde, die von mehr oder minder dichten silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Die Größe der Herde kann stark variieren, von kleinen, punktförmigen Herden bis zu mehreren handtellergroßen Hautbezirken (Plaques). Die oberflächlichen Schuppen lassen sich leicht abkratzen, die tieferen sitzen dagegen fester und lassen sich schlussendlich als zusammenhängendes, blattförmiges Häutchen entfernen. In der Folge treten bei einem solcherart behandelten Herd kleine, punktförmige Hautblutungen auf.
Verlaufsformen der Psoriasis
Das klinische Bild der Schuppenflechte kann variieren - es gibt verschiedene Formen, die nach ihrem Auftreten, der Lokalisation der Herde und der Größe der Herde unterschieden werden. Weiters werden einige Sonderformen abgegrenzt, die einen besonders schweren Verlauf zeigen können (erythrodermatische Psoriasis, pustulöse Psoriasis) oder mit Gelenksentzündungen einhergehen können (Psoriasis-Arthritis)
Psoriasis vulgaris (typische Form der Schuppenflechte)
Die Psoriasis vulgaris kann akut auftreten, mit zahlreichen, tropfen- bis münzgroßen Psoriasis-Herden am gesamten Körper (akut-exanthematischer Typ) - ähnlich einem Ausschlag. Diese Form der Psoriasis wird häufig bei Jugendlichen als Erstmanifestation der Psoriasis im Anschluss an eine Infektion der oberen Luftwege durch Streptokokken gesehen. Die Herde können sich teilweise von selbst zurückbilden, können sich aber auch in größere, erhabene, schuppende Herde (Plaques) umwandeln. Diese akute Form der Psoriasis spricht oft rasch auf Behandlungsmaßnahmen an.
Am häufigsten - in etwa 90 % der Fälle - verläuft die Psoriasis über viele Jahre progredient (fortschreitend) mit langsamer Größenzunahme der Herde. Es sind vor allem Ellenbogen, Knie, Kreuzbeingegend und der behaarte Kopf betroffen, Herde können aber an der gesamten Haut auftreten. Die Psoriasisherde sind größer, deutlich erhaben und oft stark schuppend (Psoriasis vulgaris vom chronisch stationären Plaque-Typ). Diese Form der Psoriasis spricht auf die Therapie oft recht langsam an. Es kann sowohl die Lokaltherapie gut wirksam sein, wie auch Lichttherapie und gegebenenfalls systemische Behandlungsformen angewandt werden können.
Die Sonderformen der Psoriasis unterscheiden sich oft sehr deutlich im klinischen Bild, sind mitunter sehr therapieresistent, manche Formen können auch einen bedrohlichen Verlauf nehmen.
Sind die üblicherweise bevorzugt betroffenen Stellen nicht befallen, sondern nur so genannte intertriginöse Räume (Nabelbereich, Leisten- und Achselhöhlenbereich, Gesäßfalte), spricht man von einer Psoriasis inversa.
Eine weitere Sonderform ist die Psoriasis der Handflächen und Fußsohlen (palmoplantare Psoriasis), die mit massiven, fest haftenden Schuppenauflagerungen und schmerzhaften Rissen der Haut (Rhagaden) einhergeht.
Eine häufige Psoriasis-Variante ist auch die Nagel-Psoriasis - hier findet man stecknadelkopfgroße Eindellungen (Tüpfelnägel) oder gelblich-bräunliche Verfärbungen durch Befall des Nagelbetts (Ölflecke), manchmal auch eine Ablösung der Nägel vom freien Rand her (Onycholyse) bzw. eine Verdickung der Nägel und Zerstörung der Nagelplatte (Krümelnägel). Diese Form der Psoriasis kommt oft zusammen mit typischen Psoriasis-Herden vor und lässt sich vielfach nur schwer behandeln.
Die erythrodermatische Form der Psoriasis, eine besonders schwere Verlaufsform, kann spontan aus der Psoriasis vulgaris entstehen, aber auch durch falsche Lokaltherapie oder zu starke UV-Bestrahlung ausgelöst werden. In diesem Fall ist die gesamte Haut gerötet, die Schuppung steht oft im Hintergrund. Es handelt sich hierbei um ein sehr schweres Krankheitsbild, das durch die ausgedehnte Entzündung zu einer massiven Belastung des Herzens führt und einer systemischen Therapie - meist sogar einer stationären Aufnahme in ein Krankenhaus - bedarf. Die Tendenz zu spontaner Rückbildung ohne Therapie ist bei dieser Verlaufsform gering.
Bei der Psoriasis pustulosa kommt es zum Auftreten kleiner, steriler Pusteln an der Haut. Die generalisierte Form (Typ von Zumbusch) weist unter Umständen klinisch kaum noch Züge der Psoriasis vulgaris auf - im Bereich entzündlicher Hautrötungen treten die Pusteln schubweise auf der gesamten Haut auf; die Schleimhäute (Mund, obere Atemwege, Genitale) können mitbetroffen sein. Es handelt sich um ein schweres, zum Teil lebensbedrohliches Krankheitsbild mit hohem Fieber, das eine sofortige intensive systemische Therapie erforderlich macht. Die lokalisierte Form an Handflächen und Fußsohlen (Typ Barber- Königsbeck) ist hinsichtlich des Allgemeinbefindens harmlos, kann aber einen sehr chronischen Verlauf nehmen.
Bei bis zu 10 % aller Psoriasis-Patienten tritt eine Gelenksbeteiligung (Psoriasis-Arthritis, Psoriasis arthropathica) auf. Dabei sind vor allem die kleinen Gelenke der Finger und Zehen, häufig in asymmetrischer Verteilung, oder alle Gelenke eines Fingerstrahles ("Wurstfinger") betroffen. Seltener tritt eine Beteiligung der Wirbelsäule oder ein Befall großer Gelenke auf. Der Verlauf ist meist chronisch, wenig intensiv, schwere Gelenkszerstörungen können vorkommen, sind aber selten.
Die Schuppenflechte verläuft schubweise; Psoriasisherde können auch nach Abheilung unter Therapie immer wieder neu auftreten, oder es kann schubweise zu einer Verschlechterung der Psoriasis kommen. Der einzelne Schub kann dabei unterschiedlich lange andauern, ebenso kann auch das erscheinungsfreie Intervall sehr variieren (Wochen / Jahre).
Wie diagnostiziert der Arzt die Schuppenflechte?
Der Arzt erkennt die Psoriasis üblicherweise an den typischen Haut- und/oder Nagelveränderungen. Sollte die Diagnose klinisch nicht eindeutig zu stellen sein, wird er eine Hautprobe entnehmen (Biopsie), um durch eine mikroskopische Untersuchung des Gewebes die Diagnose zu sichern.
Wie wird Schuppenflechte behandelt?
Je nach Schweregrad und klinischer Ausprägung stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Die richtige Hautpflege ist als Basisbehandlung der Schuppenflechte sehr wichtig. Ideal sind rückfettende Ölbäder, Duschöle, Fettsalben oder fette Cremes. Sie verbessern die körpereigene Schutzfunktion der Haut. Günstig wirken sich auch Faktoren wie Harnstoff oder Glycerin aus, die die Haut vor Austrocknung schützen.
Die Lokaltherapie ist wegen der geringen Nebenwirkungen bei vielen Psoriasis-Formen die Behandlung erster Wahl; es sollte ihr so lange wie möglich der Vorzug gegeben werden. Indikationen für die Lokaltherapie sind in erster Linie leichte bis mäßig schwere Verlaufsformen der Psoriasis, bei stärkerer Ausprägung der Erkrankung kann eine Kombination mit anderen Therapieoptionen erfolgen. Die örtliche Behandlung ist, was Schnelligkeit, Ungefährlichkeit und Vollständigkeit der Wirkung betrifft, der systemischen Therapie überlegen.
Bei ausgedehnterem Befall und bei unzureichendem Ansprechen auf Lokaltherapie ist die UV-Lichttherapie (= Phototherapie: systemische PUVA-Therapie, UVB-Therapie) eine gut wirksame Behandlungsmethode. Bei der Mehrzahl der Patienten kann die Krankheit durch eine Lichttherapie rasch günstig beeinflusst werden. Diese Therapie muss jedoch zeitlich begrenzt werden, da ansonsten das Risiko für die Entstehung von Hautkarzinomen deutlich ansteigt.
Systemische medikamentöse Therapien (Behandlung mit Tabletten, Injektionen oder Infusionen (z.B. Acitretin, Methotrexat, Cyclosporin A) kommen bei schweren Verlaufsformen, bei Gelenksbeteiligung bzw. nach Versagen lokaler und lichttherapeutischer Maßnahmen zur Anwendung. Diese Medikamente wirken hemmend auf das Immunsystem und führen so zu einer Besserung der Psoriasis. Alle derzeit etablierten systemisch verabreichten Medikamente können jedoch mit teils schweren Nebenwirkungen einhergehen. Weitere Probleme sind die zahlreichen Gegenanzeigen, die bei diesen Medikamenten aufgelistet werden, und eine mögliche Therapieresistenz. Nach Absetzen dieser Medikamente kommt es nicht selten zu einem raschen Wiederauftreten der Psoriasis.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Medikamente, sog. Biologic Response Modifiers oder Biologicals entwickelt, die in der Lage sind, gezielt in den Entzündungsprozess bei der Psoriasis einzugreifen. Vier dieser Präparate (Alefacept, Efalizumab, Etanercept, Infliximab) finden sich in klinischer Erprobung bzw. wurden in einigen Staaten bereits zur Therapie der Psoriasis bzw. der Psoriasis-Arthritis zugelassen. Diese Präparate weisen teilweise eine rasche und gute Wirksamkeit auf, der größte Nachteil ist derzeit noch der sehr hohe Preis.
Allgemeine Maßnahmen, wie ausgewogene Ernährung, Vermeiden von Alkohol und Nikotin sowie eine geregelte Lebensweise sollen Bestandteil jeder Psoriasis-Behandlung sein. Eine Klimatherapie - d.h. die Kombination aus Baden im Meer (hypertone Salzlösung) und zunehmender Sonnenbestrahlung (Heliotherapie) - führt oft zu einer deutlichen Besserung.
Prognose
Die Psoriasis ist derzeit nicht heilbar. Krankheitsschübe können ein Leben lang immer wieder auftreten. Bei einem Teil der Patienten verläuft die Erkrankung kontinuierlich fortschreitend, mit immer ausgedehnterem Hautbefall, während etwa zwei Drittel der Psoriasis-Patienten immer wieder Zeiten erleben, in denen die Krankheit nicht in Erscheinung tritt.
Die Psoriasis führt nicht zu einer Einschränkung der Lebenserwartung, eine Mitbeteiligung innerer Organe im Rahmen der klassischen Psoriasis vulgaris kommt nicht vor.
Durch eine kompetente Therapieplanung unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten des Patienten und insbesondere seiner Erkrankungsform können oft weit gehende Erscheinungsfreiheit und gute Lebensqualität erzielt werden.
NetDoktor.at - Health Center - Psoriasis
Schuppenflechte
(Psoriasis)
http://www.netdoktor.at/health_center/psoriasis/index.shtmlDie Psoriasis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung der Haut und teilweise auch der Gelenke. Sie betrifft zwischen ein und drei Prozent der Bevölkerung und ist somit eine der häufigsten Hauterkrankungen unserer Breiten.
Die Ausprägung der Psoriasis kann sehr stark variieren - von einzelnen kleinen Herden bis hin zur Mitbeteiligung der gesamten Haut (sog. erythrodermatische Psoriasis). Während in leichten Fällen die Krankheit oft nur als kosmetisch störend empfunden wird, ist in schweren Fällen die Lebensqualität der Betroffenen deutlich eingeschränkt. Bei den schwersten Formen kann die Erkrankung sogar lebensbedrohlich verlaufen und bedarf einer Behandlung im Krankenhaus.
Die Psoriasis ist keine ansteckende Erkrankung und führt auch nicht zu einer Beteiligung innerer Organe. Es liegt aber eine genetische Veranlagung (genetische Disposition) vor:
Das Risiko, an Psoriasis zu erkranken, ist erhöht, wenn bereits ein Verwandter von der Schuppenflechte betroffen ist (familiäre Disposition). Die Erkrankung kann in jedem Lebensalter auftreten, manifestiert sich aber häufig in der Jugend (2.-3. Lebensjahrzehnt), ein zweiter Häufigkeitsgipfel liegt um das 60. Lebensjahr. Frauen und Männer sind etwa gleich häufig betroffen.
Wie entsteht die Psoriasis?
Trotz Kenntnis zahlreicher Details über die Psoriasis ist die genaue Entstehung und Ursache der Erkrankung derzeit noch nicht bekannt. Eine genetische Veranlagung gilt als sicher, der genaue Erbgang ist allerdings ungeklärt. Forschungsergebnisse der letzten Jahre weisen auf eine bedeutende Rolle des Immunsystems in der Entstehung der Erkrankung hin, die Psoriasis wird heute als Autoimmunerkrankung angesehen.
Für das Auftreten der Psoriasis spielen Trigger-Faktoren eine entscheidende Rolle, die sowohl das erstmalige Auftreten der Psoriasis verursachen als auch Krankheitsschübe auslösen können. Derartige Faktoren können z.B. akute und chronische Infektionen, mechanische Reizung und lokale Hautschäden sowie bestimmte Medikamente sein.
Die Neigung, auf derartige auslösende Reize mit der Entwicklung psoriatischer Herde zu reagieren, ist nicht immer gleich stark ausgeprägt (unterschiedlicher Krankheitsdruck). Eine genetische Veranlagung allein bedeutet also noch nicht, dass man mit Sicherheit an Schuppenflechte erkranken wird.
Was sind die typischen Zeichen der Schuppenflechte?
Die typischen Hautveränderungen der Schuppenflechte sind scharf begrenzte, rötliche, leicht erhabene Krankheitsherde, die von mehr oder minder dichten silbrig-weißen Schuppen bedeckt sind. Die Größe der Herde kann stark variieren, von kleinen, punktförmigen Herden bis zu mehreren handtellergroßen Hautbezirken (Plaques). Die oberflächlichen Schuppen lassen sich leicht abkratzen, die tieferen sitzen dagegen fester und lassen sich schlussendlich als zusammenhängendes, blattförmiges Häutchen entfernen. In der Folge treten bei einem solcherart behandelten Herd kleine, punktförmige Hautblutungen auf.
Verlaufsformen der Psoriasis
Das klinische Bild der Schuppenflechte kann variieren - es gibt verschiedene Formen, die nach ihrem Auftreten, der Lokalisation der Herde und der Größe der Herde unterschieden werden. Weiters werden einige Sonderformen abgegrenzt, die einen besonders schweren Verlauf zeigen können (erythrodermatische Psoriasis, pustulöse Psoriasis) oder mit Gelenksentzündungen einhergehen können (Psoriasis-Arthritis)
Psoriasis vulgaris (typische Form der Schuppenflechte)
Die Psoriasis vulgaris kann akut auftreten, mit zahlreichen, tropfen- bis münzgroßen Psoriasis-Herden am gesamten Körper (akut-exanthematischer Typ) - ähnlich einem Ausschlag. Diese Form der Psoriasis wird häufig bei Jugendlichen als Erstmanifestation der Psoriasis im Anschluss an eine Infektion der oberen Luftwege durch Streptokokken gesehen. Die Herde können sich teilweise von selbst zurückbilden, können sich aber auch in größere, erhabene, schuppende Herde (Plaques) umwandeln. Diese akute Form der Psoriasis spricht oft rasch auf Behandlungsmaßnahmen an.
Am häufigsten - in etwa 90 % der Fälle - verläuft die Psoriasis über viele Jahre progredient (fortschreitend) mit langsamer Größenzunahme der Herde. Es sind vor allem Ellenbogen, Knie, Kreuzbeingegend und der behaarte Kopf betroffen, Herde können aber an der gesamten Haut auftreten. Die Psoriasisherde sind größer, deutlich erhaben und oft stark schuppend (Psoriasis vulgaris vom chronisch stationären Plaque-Typ). Diese Form der Psoriasis spricht auf die Therapie oft recht langsam an. Es kann sowohl die Lokaltherapie gut wirksam sein, wie auch Lichttherapie und gegebenenfalls systemische Behandlungsformen angewandt werden können.
Die Sonderformen der Psoriasis unterscheiden sich oft sehr deutlich im klinischen Bild, sind mitunter sehr therapieresistent, manche Formen können auch einen bedrohlichen Verlauf nehmen.
Sind die üblicherweise bevorzugt betroffenen Stellen nicht befallen, sondern nur so genannte intertriginöse Räume (Nabelbereich, Leisten- und Achselhöhlenbereich, Gesäßfalte), spricht man von einer Psoriasis inversa.
Eine weitere Sonderform ist die Psoriasis der Handflächen und Fußsohlen (palmoplantare Psoriasis), die mit massiven, fest haftenden Schuppenauflagerungen und schmerzhaften Rissen der Haut (Rhagaden) einhergeht.
Eine häufige Psoriasis-Variante ist auch die Nagel-Psoriasis - hier findet man stecknadelkopfgroße Eindellungen (Tüpfelnägel) oder gelblich-bräunliche Verfärbungen durch Befall des Nagelbetts (Ölflecke), manchmal auch eine Ablösung der Nägel vom freien Rand her (Onycholyse) bzw. eine Verdickung der Nägel und Zerstörung der Nagelplatte (Krümelnägel). Diese Form der Psoriasis kommt oft zusammen mit typischen Psoriasis-Herden vor und lässt sich vielfach nur schwer behandeln.
Die erythrodermatische Form der Psoriasis, eine besonders schwere Verlaufsform, kann spontan aus der Psoriasis vulgaris entstehen, aber auch durch falsche Lokaltherapie oder zu starke UV-Bestrahlung ausgelöst werden. In diesem Fall ist die gesamte Haut gerötet, die Schuppung steht oft im Hintergrund. Es handelt sich hierbei um ein sehr schweres Krankheitsbild, das durch die ausgedehnte Entzündung zu einer massiven Belastung des Herzens führt und einer systemischen Therapie - meist sogar einer stationären Aufnahme in ein Krankenhaus - bedarf. Die Tendenz zu spontaner Rückbildung ohne Therapie ist bei dieser Verlaufsform gering.
Bei der Psoriasis pustulosa kommt es zum Auftreten kleiner, steriler Pusteln an der Haut. Die generalisierte Form (Typ von Zumbusch) weist unter Umständen klinisch kaum noch Züge der Psoriasis vulgaris auf - im Bereich entzündlicher Hautrötungen treten die Pusteln schubweise auf der gesamten Haut auf; die Schleimhäute (Mund, obere Atemwege, Genitale) können mitbetroffen sein. Es handelt sich um ein schweres, zum Teil lebensbedrohliches Krankheitsbild mit hohem Fieber, das eine sofortige intensive systemische Therapie erforderlich macht. Die lokalisierte Form an Handflächen und Fußsohlen (Typ Barber- Königsbeck) ist hinsichtlich des Allgemeinbefindens harmlos, kann aber einen sehr chronischen Verlauf nehmen.
Bei bis zu 10 % aller Psoriasis-Patienten tritt eine Gelenksbeteiligung (Psoriasis-Arthritis, Psoriasis arthropathica) auf. Dabei sind vor allem die kleinen Gelenke der Finger und Zehen, häufig in asymmetrischer Verteilung, oder alle Gelenke eines Fingerstrahles ("Wurstfinger") betroffen. Seltener tritt eine Beteiligung der Wirbelsäule oder ein Befall großer Gelenke auf. Der Verlauf ist meist chronisch, wenig intensiv, schwere Gelenkszerstörungen können vorkommen, sind aber selten.
Die Schuppenflechte verläuft schubweise; Psoriasisherde können auch nach Abheilung unter Therapie immer wieder neu auftreten, oder es kann schubweise zu einer Verschlechterung der Psoriasis kommen. Der einzelne Schub kann dabei unterschiedlich lange andauern, ebenso kann auch das erscheinungsfreie Intervall sehr variieren (Wochen / Jahre).
Wie diagnostiziert der Arzt die Schuppenflechte?
Der Arzt erkennt die Psoriasis üblicherweise an den typischen Haut- und/oder Nagelveränderungen. Sollte die Diagnose klinisch nicht eindeutig zu stellen sein, wird er eine Hautprobe entnehmen (Biopsie), um durch eine mikroskopische Untersuchung des Gewebes die Diagnose zu sichern.
Wie wird Schuppenflechte behandelt?
Je nach Schweregrad und klinischer Ausprägung stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Die richtige Hautpflege ist als Basisbehandlung der Schuppenflechte sehr wichtig. Ideal sind rückfettende Ölbäder, Duschöle, Fettsalben oder fette Cremes. Sie verbessern die körpereigene Schutzfunktion der Haut. Günstig wirken sich auch Faktoren wie Harnstoff oder Glycerin aus, die die Haut vor Austrocknung schützen.
Die Lokaltherapie ist wegen der geringen Nebenwirkungen bei vielen Psoriasis-Formen die Behandlung erster Wahl; es sollte ihr so lange wie möglich der Vorzug gegeben werden. Indikationen für die Lokaltherapie sind in erster Linie leichte bis mäßig schwere Verlaufsformen der Psoriasis, bei stärkerer Ausprägung der Erkrankung kann eine Kombination mit anderen Therapieoptionen erfolgen. Die örtliche Behandlung ist, was Schnelligkeit, Ungefährlichkeit und Vollständigkeit der Wirkung betrifft, der systemischen Therapie überlegen.
Bei ausgedehnterem Befall und bei unzureichendem Ansprechen auf Lokaltherapie ist die UV-Lichttherapie (= Phototherapie: systemische PUVA-Therapie, UVB-Therapie) eine gut wirksame Behandlungsmethode. Bei der Mehrzahl der Patienten kann die Krankheit durch eine Lichttherapie rasch günstig beeinflusst werden. Diese Therapie muss jedoch zeitlich begrenzt werden, da ansonsten das Risiko für die Entstehung von Hautkarzinomen deutlich ansteigt.
Systemische medikamentöse Therapien (Behandlung mit Tabletten, Injektionen oder Infusionen (z.B. Acitretin, Methotrexat, Cyclosporin A) kommen bei schweren Verlaufsformen, bei Gelenksbeteiligung bzw. nach Versagen lokaler und lichttherapeutischer Maßnahmen zur Anwendung. Diese Medikamente wirken hemmend auf das Immunsystem und führen so zu einer Besserung der Psoriasis. Alle derzeit etablierten systemisch verabreichten Medikamente können jedoch mit teils schweren Nebenwirkungen einhergehen. Weitere Probleme sind die zahlreichen Gegenanzeigen, die bei diesen Medikamenten aufgelistet werden, und eine mögliche Therapieresistenz. Nach Absetzen dieser Medikamente kommt es nicht selten zu einem raschen Wiederauftreten der Psoriasis.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche neue Medikamente, sog. Biologic Response Modifiers oder Biologicals entwickelt, die in der Lage sind, gezielt in den Entzündungsprozess bei der Psoriasis einzugreifen. Vier dieser Präparate (Alefacept, Efalizumab, Etanercept, Infliximab) finden sich in klinischer Erprobung bzw. wurden in einigen Staaten bereits zur Therapie der Psoriasis bzw. der Psoriasis-Arthritis zugelassen. Diese Präparate weisen teilweise eine rasche und gute Wirksamkeit auf, der größte Nachteil ist derzeit noch der sehr hohe Preis.
Allgemeine Maßnahmen, wie ausgewogene Ernährung, Vermeiden von Alkohol und Nikotin sowie eine geregelte Lebensweise sollen Bestandteil jeder Psoriasis-Behandlung sein. Eine Klimatherapie - d.h. die Kombination aus Baden im Meer (hypertone Salzlösung) und zunehmender Sonnenbestrahlung (Heliotherapie) - führt oft zu einer deutlichen Besserung.
Prognose
Die Psoriasis ist derzeit nicht heilbar. Krankheitsschübe können ein Leben lang immer wieder auftreten. Bei einem Teil der Patienten verläuft die Erkrankung kontinuierlich fortschreitend, mit immer ausgedehnterem Hautbefall, während etwa zwei Drittel der Psoriasis-Patienten immer wieder Zeiten erleben, in denen die Krankheit nicht in Erscheinung tritt.
Die Psoriasis führt nicht zu einer Einschränkung der Lebenserwartung, eine Mitbeteiligung innerer Organe im Rahmen der klassischen Psoriasis vulgaris kommt nicht vor.
Durch eine kompetente Therapieplanung unter Berücksichtigung der individuellen Gegebenheiten des Patienten und insbesondere seiner Erkrankungsform können oft weit gehende Erscheinungsfreiheit und gute Lebensqualität erzielt werden.
NetDoktor.at - Health Center - Psoriasis