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Punkrock vom Balkan - Interviews

Schiptar

Geek
Hier mal ein paar Interviews mit Punk- und Skinbands aus Balkanländern, aber auf die Fragen & Antworten reduziert, die ein bißchen was mit dem Balkan zu tun haben...

Derkov Bois - Savaria Street Rock 'n' Roll

(Eine antirassistische Skinheadband aus Szombathely in Westungarn. Bisher zweimal live gsehen; einmal in Pula und einmal im Schwäbischen.)

1) Zuallererst, was bedeutet denn der Name "DERKOV BOIS"?
Konti: Es gibt einen einfachen Grund für unseren Bandnamen. In unserer Stadt (Szombathely) gibt es ein Neubaugebiet, das nach dem berühmten ungarischen Maler Gyula Derkovits benannt ist. Die Hälfte der Band lebt hier, und der Rest der Band hängt hier auch viel rum. Ich z.B. bin in dem Viertel zur Grundschule gegangen, auf die Derkovits-Grundschule. Soviel also zum ersten Teil: „Derkov“. Du kannst Dir vielleicht denken, wie wir auf den zweiten Teil gekommen sind. Das soll nicht heißen, daß uns nichts Besseres einfiele, aber das ist für uns ganz einfach nicht das Wichtigste. Wir haben uns an den Namen gewöhnt. Er wird bleiben...
Dosi: Ja, das ist richtig, und außerdem gefällt uns noch die Mentalität dieses Malers. Der Name entstand als wir gerade in der Kneipe am Rumalbern waren. Unsere Freunde nannten uns immer so und wir hatten keinen Bock drauf, uns einen anderen Namen zu suchen. Manchmal denken irgendwelche Kids, daß wir so ‘ne Art Cowboys wären, hehehe... [...]

3) Um was geht es in euren Texten und was sind eure musikalischen Einflüsse? [...]
Dosi: [...] Wir haben einen Song gegen nationalistische Einstellungen, „Nem felejtem el“ [I Never Forget]. Er geht darüber, daß wir das Land lieben, in dem wir aufwachsen, und daß wir es deshalb verstehen können, wenn andere auch ihres lieben. Aber jemanden zu hassen, nur weil er einen anderen kulturellen Hintergrund oder so was hat, ist eine verdammt blöde Sache. In dem Song geht’s auch um Stolz. Wir finden, auf etwas stolz zu sein, für das man selbst nichts getan hat (etwa ein Weißer oder Europäer zu sein), ist wirklich erbärmlich. Wenn jemand etwas Großes leistet oder etwas an die Gesellschaft oder Gemeinschaft zurückgibt, dann ist das eine sehr gute Sache, und wenn man etwas Großes tut, kann man auch stolz drauf sein... [...]

5) Wenn wir schon über Eure Szene reden: Wie sieht Eure örtliche/regionale Szene allgemein so aus? (Etwa was das Zahlenverhältnis richtiger Skinheads vs. Boneheads, die Punkszene, Ärger mit den Bullen, Nazis oder anderen angeht, sowie Konzertmöglichkeiten, Fanzines, etc.)
Dosi: Es gibt nicht viele, aber ein paar richtig coole Plätze in Ungarn, wo die Shows klasse und die Kids immer freundlich sind. Wir bevorzugen die Provinz, etwa unsere Heimatstadt. Wir oder sonst jemand organisieren jeden Monat Gigs. Unser Bassist Fuksz, ich und noch ein Freund veranstalten jeden Frühling ein Festival namens Punkmaraton [http://punkmaraton.uw.hu], zu dem jedesmal eine Menge Leute kommen. Es gibt jedesmal gute Bands wie N.V.U., LOS FASTIDIOS, YOUNGANG, KONFLIKT, etc. Es kommt vor, daß zu normaleren Gigs nur ein paar Kids kommen, aber wie ich bereits sagte, das hier ist eine kleine Stadt. Die Situation in anderen Städten ist ähnlich wie bei uns. In Budapest gibt’s fast jeden Tag Gigs, mitunter 2 Gigs am gleichen Abend. Das macht die Kids faul – Respekt für die Ausnahmen! Manchmal kommt es mir schon so vor, als sei der Spirit dieses Lifestyles, die Message, die Ideen schon total verlorengegangen...
Es gibt nicht viele Nazis in unserer Stadt, aber in unserm Land gibt’s davon jede Mange. Vor allem in den letzten Jahren, wegen der Politik. Blood & Honour sind aktiv geworden, mit ihrem hirnlosen Fußvolk. Es gibt hier auch viele dumme Nationalisten (Hungaristen), die für die alten Teile Ungarns kämpfen wollen, im Grunde aber nur die Kids auf der Straße terrorisieren. Und sie machen nichts, nur für das Geld der Politiker kämpfen, ihr Leben bleibt immer das gleiche: arbeiten, essen, arbeiten, essen... Ich finde, es gibt intelligentere Dinge im Leben der kleinen Leute, als für einen größeren „Käfig“ zu kämpfen... Manchmal kommt es zu Konfrontationen mit dem Abschaum...
Es gibt nicht so viele traditionelle Skinheads, vielleicht 100-150 in der gesamten Gegend, aber die Community ist aktiv und betreibt ein gutes Forum: www.skinhead.hu. Eine weitere gute Website ist die von MARSH [Ungarische antirassistische Skinheads]: http://marsh.uw.hu. Oder http://.skinhead.hu/sots – das ist die Site des Fanzines „Sound of the Streets“ und ein Veranstaltungskalender für Konzerte in Budapest. Sie unterstützen auch Bands und Shows in anderen Städten. A small community with straight minds.
Die Punkszene ist groß, aber ich vermisse viele, viele Dinge. Zum Beispiel ist es schwer, jemanden zum Diskutieren zu finden. Viele surfen im Internet aber kaufen keine Fanzines... Es gab viele gute Fanzines in Ungarn, aber die Herausgeber sind sie nicht losgeworden. Heutzutage haben wir noch ein paar wie z.B. „Sound of the Streets“, „Gagarin's Core“, „Radical Roots“ (http://radicalroots.uw.hu, Punx & Skins,), ein neues namens „Disco Accident“ :-D, „Harminc“ (xxxhardcore zine). Mehr Kids versuchen es mit Webzines, weil die Punx angefangen haben, Internetsüchtige zu werden... mhmmm. Ich bevorzuge es, Papier in meinen Händen zu halten.
Die Polizei ist überall scheiße, wir hatten aber noch nicht so viele Probleme. Aber manchmal passiert so was wie vor ein paar Wochen, als sie einen Sinti und Romajungen umgebracht haben. Du kannst Dir also vorstellen, wie die drauf sind. Und natürlich sind sie damit durchgekommen. Viele von ihnen sind Verbrecher, also warum sollten wir darauf hoffen, daß sie uns beschützen und dienen??? Oh, und vor ca. zwei Jahren haben in unserer Heimatstadt zwei Polizisten ausgerechnet am Frauentag eine Frau vergewaltigt. ACAB...
 
Red Union

...fighting for what’s right since 2000


(Streetpunk aus Novi Sad (www.redunion.tk), haben jetzt auch schon mind. zweimal in Deutschland getourt. Line-Up:
Ljuba: Bass – Daško: Gesang – Nenad: Gitarre – Chiatto: Schlagzeug)

Indio: Erzähl uns bitte mal was zur Bandgeschichte und eventuellen Nebenprojekten der Bandmitglieder!
Daško: Nun, das ist unsere erste Band überhaupt von uns Vieren. Wir haben im Jahre 2000 angefangen – es war im Februar oder März –, das war genau im Jahr nach den Bombenangriffen und wir hatten halt alle nichts zu tun und alles war deprimierend und langweilig, und wie sollte es nach den Bombardierungen auch groß anders sein? Und dann griffen wir zu den Instrumenten und fingen an, ein bißchen Spaß zu haben und Musik zu machen (lacht). Dann hatten wir den bislang einzigen Line-up-Wechsel und wir tauschten unseren Drummer aus, das war vielleicht fünf Monate nach der Gründung. Das war im Grunde der einzige Line-up-Wechsel und das wird auch der letzte sein, wir werden uns nicht mehr umstellen, denn wir sind schließlich auch beste Freunde. Und bis jetzt haben wir eine Demo-EP aufgenommen und diese EP an ein paar Labels verschickt. Das beste Angebot bekamen wir von Mark von Bandworm Records aus Magdeburg und wir haben ein Album für ihn aufgenommen namens „Rebel Anthems“; darauf gibt’s 13 Songs und es ist draußen und Ihr könnt’s kaufen (lacht) – das ist gut ausgegebenes Geld! (lacht)

I: Was hat es mit dem Bandnamen auf sich? Ich hab mal gelesen, daß das eine jugoslawische Jeansmarke ist. Stimmt das?
D: Yeah, es gab mal einen großen staatseigenen Textilienhersteller in Serbien namens Yumco, und die haben halt Kleidungsstücke hergestellt und wollten dann auch mal damit anfangen, trendige Kleidung für junge Leute herzustellen (lacht), um in der ganzen Übergangsphase modern zu sein. Sie stellten Armeehosen her und nannten die „Red Union“. Da waren wir noch Kinder und uns gefiel halt der Name, also sagten wir uns, daß das ein guter Bandname oder so wäre. Das war aber bevor wir überhaupt eine Band in Planung hatten. Als dann später der Kosovo-Krieg ausbrach, machte der Geschäftsführer von Yumco, was ja eine serbische Firma ist, einen Deal mit den albanischen Separatisten und verkaufte denen den Großteil der Hosen als Uniform für ihren Kampf gegen die serbische Polizei und Armee. Das war also echt witzig, die haben der anderen Seite die Uniformen verkauft (lacht). Und es ist halt besonders lustig, weil Yumco aus einem Teil Serbiens kommt, wo die Leute äußerst stolze Serben sind und keine Albaner mögen – aber sie verkaufen ihnen ihre Uniformen (lacht). [...]

I: Ihr seid aus Novi Sad – wie sieht’s da mit der Szene aus, gibt’s da noch Unity zwischen Punks und Skins? Ihr hattet da ja immer eine wirklich tolle Szene mit Bands wie PEKINŠKA PATKA, G.B.B., usw.
D: Yeah, so ist es, es gibt diese Unity zwischen allen Leute, die in der Musikszene drin stecken, und die einzige Ausnahme davon wäre wohl diese rechte, Naziszene, aber die sind zum Glück nicht sehr zahlreich (lacht). Von denen gibt’s in Novi Sad nicht mehr allzuviele, hoffentlich. Die Szene ist immer noch gut, aber die Bands, die du erwähnt hast, haben entweder aufgegeben oder sich aufgelöst oder ihren Stil in Richtung, weiß nicht, Hard Rock oder Heavy Metal verändert. Aber es gibt immer noch ein paar Punkveteranen, die dabei geblieben sind, und es kommen dauernd neue Punk-, Oi!- und HC-Bands zum Vorschein. Darf ich Namen nennen? (lacht) Es gibt da so gute Bands wie BONEBREAKER, das ist guter D.C.-style Ami-Melodic-HC, dann haben wir die PENETRATORS, das ist eine linke Oi!-Band, dann haben wir... ach, wir haben ‘ne Menge Bands (lacht). Es würde Stunden dauern... Aber die Szene ist recht gut, wir haben nur einfach nicht so einen guten Standard wie hier, verstehst du, alles ist so unterentwickelt, es gibt keine guten Clubs, keine guten Konzertorte, keine guten Veranstalter, also haben wir Probleme damit, gute Bands rüber zu holen, aber ich hoffe, daß sich das beständig verbessert.

A: Du hast serbische Nazis erwähnt – das klingt für Leute im Westen natürlich erst mal widersprüchlich, denn nationalistische Serben sollen ja traditionell gegen die Nazis und gegen Deutsche sein. Auf wen berufen die sich dann – auf die Četnici, auf Leute wie Ljotićs „Zbor“ oder wen?
D: Ja, wie du siehst, gibt’s in der Naziwelt einen neuen Trend, seit sie diese Blood-&-Honour-Sache aufgezogen haben; sie haben neue Standards und jetzt kann jeder, der will, ein Arier sein. Es ist nicht mehr wie früher, jetzt dürfen sogar ein paar rassisch Minderwertige Arier sein, wenn sie wollen (lacht). Vielleicht weil sie, ich weiß nicht, Rekrutierungsprobleme haben oder so (lacht). Und die serbischen Nazis, ich weiß nicht, ich glaube, die sind genauso gut wie ihre Freunde von der deutschen Herrenrasse (lacht). Es gibt viele Arten von Nationalismus in Serbien, da gibt’s diesen nazimäßigen Nationalismus und dann gibt’s den rein serbischen Nationalismus, der im Grunde wie der deutsche ist, nur auf Serbien übertragen – ich versteh das nicht und es interessiert mich nicht und ich will davon so wenig wie möglich sehen.

I: Wenn man sich im Internet so umsieht, scheint „Blood & Honour Serbia“ ja ziemlich stark organisiert zu sein, mit vielen Bands, auch aus Novi Sad, wie RAZOR 88 und KRISTALNA NOĆ.
D: Die erste Band davon ist tatsächlich aus Novi Sad, aber das Internet ist... Vielleicht die einzige Band... (lacht) Ich meine, ich will nicht über die reden! Ich weiß, daß es in Serbien eine nationalsozialistische Bewegung namens „B & H Serbia“ gibt, aber ich weiß nicht, was bei denen so läuft... Ich glaube, daß ist nicht das Hauptproblem; das Hauptproblem ist dieser weitverbreitete Nationalismus, der auch gewöhnliche Leute betrifft und nicht nur Extremisten, die eh nur herum siegheilen (lacht), und ich bin eher über diesen gefährlicheren Nationalismus der Masse besorgt – das ist nicht gut.

A: Für uns in Deutschland ist das interessant, weil die Rechtsextremisten hier zu Anfang der 90er gegen die Serben und für die Kroaten waren, und heute...
D: Ja, ja, das ist das, was ich dir gesagt hab, die haben sich das anders überlegt, weil sie das ändern mußten, um mehr Herrenrassemenschen in ihren Verein aufnehmen zu können (lacht). Aber es ist schon komisch, das zeigt mal wieder, wie flexibel deren Ideologie in Wirklichkeit ist. [Das schon, aber man sollte nicht vergessen, daß es Ende der 90er nicht mehr Serben gegen Kroaten hieß, sondern Serben gegen Albaner, und wer den deutschen Nazis da offensichtlich sympathischer war, ist ja bekannt... Zumal die Serben die links wie rechts verhaßte „Internationale Völkermordzentrale“ USA zum Feind hatten. – A.]

I: Was kannst du uns über Bands wie ŠAHT und DIREKTORI erzählen? Gibt’s die noch? ŠAHT haben ja eine CD auf dem holländischen Label Nordisc veröffentlicht, das sich v.a. rechter Musik verschrieben hat.
D: Nun, ich rede nicht gern über andere Bands (lacht), da fühle ich mich so, als würde ich über jemanden ablästern. Aber das ist nicht die Musik, auf die ich stehe, weißt du, das ist nicht einfach nur nicht meine Szene, es ist schlicht nicht mein Ding, weißt du. Die singen darüber, wie großartig Serbien ist und wie wir die Besten auf der Welt sind, und ich mein’, das hab ich hier in den letzten 13 Jahren schon zu Genüge gehört. Ich weiß nicht, solche Bands sind immer noch aktiv, die veröffentlichen neues Zeug, die ziehen viel Publikum an. Aber solche Bands haben normalerweise einen lokalen Charakter, sie neigen dazu, darüber zu singen, wie toll ihre Stadt ist und wie alle anderen scheiße sind, und das ist halt nicht so mein Ding. Aber ich kenne sie nicht persönlich, ich mag ganz einfach ihre Musik nicht, und das ist schon alles.

I: Ihr seid ja aus der Vojvodina-Region, und da gibt’s ja eine große Mischung aus Serben, Kroaten und Ungarn. Hat sich der Krieg da irgendwie auf das Verhältnis untereinander ausgewirkt?
D: Na ja, Nationalismus ist eine Brutstätte des Krieges, und nachdem der Krieg angefangen hatte, hat diese Harmonie schon ein paar Dellen abbekommen, aber die Harmonie ist eigentlich immer noch ganz gut. Und ich hoffe auch, daß das so bleibt, denn ich bin wirklich stolz auf die Tatsache, daß in der Vojvodina an die 21 verschiedenen Nationalitäten leben und wir zu keinem Zeitpunkt tätliche Auseinandersetzungen hatten. Es war nur als die Nationalisten Leute für ihre Sache mobilisieren wollten, aber sie hatten keinen großen Erfolg damit bis jetzt. Vielleicht gab es am Anfang des Krieges einige Racheakte; als sie sahen, wie anderswo Serben aus ihren Häusern vertrieben wurden, versuchten ein paar nationalistische Gruppen, ein paar Kroaten wiederum aus deren Häusern zu vertreiben, aber das ging daneben und fand auch auf keinem großen Level statt. Also hoffe ich, daß das nie wieder vorkommen wird, weil ich gerne so lebe, wie’s im Moment ist.

A: Mir fällt zum Balkankrieg ein, daß mich die Art, wie viele Serben über den Krieg sprechen und sich meistens als die Opfer hinstellen, an die Art erinnert, wie viele alte Deutsche über den 2. Weltkrieg sprechen und nicht die Verantwortung für die eigenen Verbrechen annehmen wollen, sondern lieber auf die Verbrechen anderer verweisen. Auf serbischer Seite hört man da z.B. oft, „Tuđman war doch auch böse, Izetbegović war auch böse, die sollten auch in Den Haag vor Gericht stehen...“
D: (lacht) Tuđman ist ja nicht mehr wirklich dazu in der Lage, nach Den Haag zu gehen... Aber es stimmt schon, daß man zwei Seiten braucht, um einen Kampf zu beginnen, wenn man nicht kämpfen will, gibt’s keinen richtigen Krieg, sondern nur Eroberung. Aber Tatsache ist, daß es zwei Sorten Leute gibt, welche, die dich belabern und dir für alles die Schuld geben wollen, und die anderen, die allen anderen die Schuld für alles geben wollen, und die Wahrheit befindet sich natürlich irgendwo dazwischen. Und ich würde nie jemanden in Schutz nehmen, nur weil er zu meinem Volk gehört, das ist mir egal; wenn er Verbrechen begangen hat, dann wär’s mir auch egal ob’s ein enger Verwandter von mir ist, ich würde trotzdem wollen, daß er dafür bestraft wird. Also läuft es für mich nicht auf eine nationale Sache hinaus; diese Leute sind Abschaum und Verbrecher (lacht) und mir ist egal, was sie getan haben, denn Babies die Augen auszustechen kann nie richtig sein (lacht), oder Frauen und Kinder abzuschlachten, das ist etwas, das kann nie und nimmer gerechtfertigt werden. Daher ist es mir egal, wer auf welcher Seite war, das ist für mich alles dasselbe. Krieg ist ganz einfach schlimm und damit basta.

I: Wie sieht’s aus mit Verbindungen zu Musikern in anderen Teilen Ex-Jugoslawiens, gibt’s Verbindungen zu Kroaten, Slowenen oder Mazedoniern?
D: Wir haben in der Tat viele Freunde auf der sogenannten anderen Seite (lacht), aber wir sind alles Freunde, weißt du, es gibt keine Sprachbarriere, wir sind im Grunde ein Volk, und besonders zwischen echten Punkrockern kann es eh niemals nationale Konflikte geben. Wir haben schon in Kroatien gespielt und nach dem Ende dieser Tour gehen wir für ‘ne kleine Pause heim und geben dann wieder vier Konzerte in Kroatien. Wir wollen dort generell oft spielen, weil wir da gut aufgenommen werden, und wir mögen... Und die einzige, die ich je wirklich mochte – ich steh nicht so auf serbischsprachige Bands –, meine absolute Lieblingsband ist die kroatische Band KUD IDIJOTI. Ich sehe die wie gesagt aber gar nicht als Ausländer oder so.

I: Und wie sieht’s generell mit Konzerten aus, habt ihr auch ein paar Jugendzentren oder müßt ihr selbst Clubs anmieten?
D: Das ist ein Problem. Ich finde das toll hier in Deutschland, daß ihr diese sogenannten Jugendzentrums oder so habt, und das ist gut, das ist eine Sache, die man nachahmen sollte (lacht), das ist ein gutes Konzept zum Stehlen. Denn in Serbien haben wir nur private Clubs und die Besitzer davon sind Abschaum (lacht), denen geht’s nicht um Musik, die stehen auf gar nichts, die wollen nur eine Sache; wenn die eine Möglichkeit sehen, Bares zu machen, sei’s noch so wenig, dann ziehen die dich über den Tisch. Das ist also das Problem, deshalb können wir nicht so viele Gigs machen; diese Veranstalter wollen nur bekannte Bands spielen lassen, die haben Angst zu experimentieren, weil es eine Menge kostet, eine Band herüber zu holen.

I: Was kannst du uns über die „Szene-Infrastruktur“ erzählen, über Squats, Clubs, Fanzines, Labels etc.?
D: (lacht) Ich glaube, es gibt keine Squats in Serbien, überhaupt keine, und Häuserbesetzen wäre für die serbische Mentalität eine sehr ungewöhnliche Sache, das ist etwas, das erst noch eingeführt werden müßte. Außerdem gibt’s eigentlich keine Labels; es ist nicht so wie hier, daß vielleicht zwei Kumpels einfach zusammen ein Label gründen können und damit mehr oder weniger erfolgreich sind. In Serbien ist es viel problematischer, die CDs herzustellen, also machen die Labels, die es gibt, meistens nur gebrannte CDs. Es gibt auch ein paar Leute, die versuchen, ein richtiges Label durchzuziehen, die also die Promotion, das Design, all das Zeug machen, was eine Veröffentlichung ausmacht. Aber es ist schwer. Es gibt ein paar, es gibt das F.U.R. Collective, es gibt Hardcore (lacht), das ist ein neues Label aus Belgrad, die haben sogar ein paar Sachen auf Vinyl. Ich glaube, die Labelarbeit läuft hauptsächlich in Belgrad ab.

I: Wie sieht’s mit der Belgrader Szene aus? Habt ihr dahin Kontakte oder seid ihr mehr auf Novi Sad begrenzt?
D: Nun, wir haben viele Kontakte, es gibt eine klasse Szene in Belgrad, eine tolle HC-Punk-Szene und neben dieser lokalpatriotischen oder leicht bzw. mehr oder weniger nationalistischen Szene gibt es auch eine echte Punk/HC-Szene, die völlig normal und gesund ist (lacht) und sich stetig fortentwickelt. Also gibt’s da tolle junge Bands wie BARFLY, NO COMPLY, das ist Melodic Punkrock, und es gibt Szeneveteranen wie HITMAN, UNISON, HC-Bands mit ‘nem härteren Sound – es gibt eine gute Szene in Belgrad.

A: Da wir gerade von Lokalpatriotismus sprechen: Die Ex-Jugoslawen, mit denen ich mich so unterhalten habe, sagen alle, daß die schönsten Mädchen der Welt aus Dalmatien bzw. aus Belgrad kommen. Stimmt das?
D: Nun, wenn du mich fragst, dann kommen die schönsten Mädchen der Welt aus Novi Sad (lacht). Ich bin zu jung, um mich an dalmatinische Mädchen zu erinnern, aber wir haben schon sehr feine Mädels... Äh... Ich sehe hier zu wenig Leute auf der Straße, vielleicht sollte ich mal einen längeren Spaziergang machen, um zu sehen, ob ich den falschen Eindruck habe, oder ob die Mädchen überall schön sind (lacht).[...]

I: Was kannst du uns über die politische Lage in Serbien nach dem Mord an Đinđić sagen?
D: Die politische Lage in Serbien war schon immer schlecht seit ich zehn war, und sie scheint sich nicht zu bessern (lacht). Ich kann da nur verschiedene Abstufungen von Scheiße sehen (lacht). Weißt du, es gibt nie einen radikalen Bruch mit dem vorhergehenden Regime, nur einen unbeholfenen Übergang und Regierungswechsel, aber es geht den Leuten nicht besser und alles ist mehr oder weniger im Arsch. Hier im Westen beschweren sich die Leute übers System, aber in Serbien funktioniert nicht mal das System (lacht). Es ist eine Art Chaos, das ständig irgendwie überlebt (lacht). Und Đinđić war, ich weiß nicht, er war mir eigentlich ziemlich egal, das einzige, was ich an ihm mochte, war, daß er kein Nationalist war, das war mal ein frischer Wind in der politischen Landschaft (lacht). Aber er war ein Kapitalist, eine Art pragmatischer Kapitalist, der versuchte, soviel wie möglich zu verkaufen und die Kohle einzustreichen. Ein Mann wurde erschossen, das ist traurig, aber...

I: Also, zum Abschluß irgendwelche letzten Worte oder Zukunftspläne?
D: Nun, ich hoffe, wir sehen uns noch öfter, d.h. wir hoffen, daß wir öfter auf Tour gehen, Platten machen, Leute kennenlernen, reisen und die Welt sehen können. Und ihr wißt, daß ihr uns auch besuchen kommen könnt (lacht). Serbien ist ein ziemlich interessanter Ort zum Besuchen und jeder, der her kommt, hat eine tolle Zeit.
 
YUGO55 schrieb:
Paraj - Zivela Jugoslavija :D rock n roll
Nur schade, daß der Song erst 1 min vor Schluß in die Gänge kommt :wink:
Bei nostalgija.com kann man sich auch von Pekinska Patka deren Version von "Bila je tako lijepa" runterziehen. Einer meiner absoluten Jugopunk-Hits... :headbang: :blob6: :toothy7: :drunken:
 
Und noch mal Red Union (YOU'RE NOT ALONE fanzine #4, Netherlands, May 2003)

[...] You’re from Serbia … How is life there after the war?
-It's much better without people in jets trying to kill you! Actually, that whole NATO shit was just a cherry on the top of the cream made of different wars, crises and permanent state of emergency in the last 12 yrs. I must admit it's slightly better, but I would still like to try to live anywhere else for some time...Just to see how it is when you can travel and find your peace...

What are your experiences from the time the war was still going on which you’ll never forget?
-I understand how interesting this may sound to folks in the west, because they always ask us that question! The wars "in which Serbia never took part" were terrible. I can only imagine the lives of the folks living in the zones of actual combat. We were kids, but I can remember the feeling when you and your friends fear for your older brothers and fathers not to be mobilized by the military police. All those older friends with their horror-stories from the frontline and young guys with no legs and in steel coffins. I remember it all as one loooong cloudy, rainy day with powercuts at night. But on the other hand, we were kids and tried to have some fun. Throwing hand grenades in Danube...

How do you see the future for Serbia?
-Not very bright! People are very poor and nationalism is still strong...Hope dies last they say!

[i9The international community intervened in the Balkan war, and now many former leaders are prosecuted at the international court in The Hague. What’s your opinion on that? Don’t you think it’s better to do it yourselves?[/i]
-I don't give a fuck about those assholes! Of course I'd like to see some western "directors of the play" in court as well! But, even if it's a paradox that the folks who did their best to boost the war (international community) are now putting their former sidekicks on trial, I think our courts (both in Serbia and Croatia) are not yet able to prosecute war crimes because of the strong nationalism and stupid morons who see that scum as national heroes. I hope they're all get the worst...

Did the whole Balkan war have any effect on the hardcore/punk scene? You here in many former communist countries of a growing movement … is that also the case in Serbia?
-Scene has suffered (whose song is that?) and we had some stupid 'skinhead' and even "punk/HC" bands in 1990 singing songs in the praise of war. But during the crisis, punks were the ones to rebuild bridges. Now, we have a big scene but since we lost the touch with the world, it's pretty confusing....

You give a clear anti-fascist message … Are there many kids still to be convinced of the wrongness of fascism?
-Yes! There is always a need for appeal. Especially when you have some major political parties openly flirting with fascism. Not to mention that a normal human cannot stand to see anyone beaten or killed because of its nationality. We've seen enough of that. And also, some pseudo-historians (nationalists) are trying to minimize the importance of anti-fascist struggle in WW2. And that is something we're m really proud of !

In the song ‘Land of the living dead’ you describe a situation which is quite alarming. Isn’t there social help enough for the victims of this war?
-No! You should see the refugees in collective accommodation facilities (more like stables!) and ruined folks, war invalids...Those things make me very sad and even more angry!

Other lyrics (Ultimate stupidity / I hate girls like you / Student radio) deal with people who stopped thinking for themselves. I can understand west European/US citizens are like that. But in a country where so much happened in the last decades I wouldn’t think of such behaviour. Can you try to explain how that can happen? Do you think there elements in human society which cause this kind of behaviour?
-I think that every nation and society has its own kind of public stupidity. We may be more aware or more educated (in sense of the number of facts we were taught). But still, people here are fooled with fake goals and deviated ideals. Not to mention the young ones who are now bombed equally both with domestic indoctrination and "outside" idiotism. The curse of transition![...]

Are there many bands visiting your country for shows etc?
-That's one thing that's constantly improving! We have both small and established bands coming here these days. We had Misfits last week. There's a problem of different economical standards between us and the rest of the world. Only the bands who are willing to be on "a positive zero" in cash agree to come. There is always huuuuge crowd and some bands never get so much audience again but you gotta keep the tickets price low [...]

Do you have any last words for the Dutch audience?
-We know some Dutch! Neuk me. Piip me. Ik klaarkomm (?)...I learned it from cable TV, late at night! I don't know why but porn channels have Dutch subtitles here! Why is "Bavaria" a Dutch beer"? Why is orange NL's color? It's not on the flag. www.yourenotalone.tk
 
Gleiche Band noch mal:

ISPOD ZEMLJE web-magazin, Septembar 2003

Aj mi za pocetak objasni jednu stvar- o cemu se radi u tom NS-u? Toliko dobrih rokenrol bendova, jedinstvenih na ovim prostorima, a tako mala produktivnost!? U cemu je problem!?
Pošto ne znam tačno šta je drugim ljudima u glavi, pokušaću da probam da nagađam. Mislim da nedostatak motivacije leži u nemogućnosti napretka. bendovi se skupe, vežbaju, odrade par svirki, snime nešto ako imaju sreće i onda...Ništa! To nikuda ne ode, niko ne čuje, retko koga zanima. Pošto ovde govorimo samo o kvalitetnim bendovima (one koji ne znaju šta bi tačno hteli da sviraju da ne pominjemo) dodao bih i ogrooomno razočaranje bendova. vežbaš, trošiš novac na put i opremu a ništa ti se ne vraća i entuzijazam splasne...

Eto recimo, i vi ste dio te kreativne NS price, ali radite punom parom. Album je nedavno izasao i to u Njemackoj, ukoliko se ne varam? Koliko je po tebi, potrebno cimanja da bi dobio ono sto zelis, makar u ovoj prici i ovdje, u ovoj zemlji?
Mi smo se zezali prvih nekoliko meseci (tamo 2000.), Ali kada smo shvatili da nam se jako sviđa to što radimo, da se sviđa još nekome, odlučili smo da probamo da nešto uradimo sa svim tim. Ali stvarno. Da izađemo iz vrzinog kola lokalne scene. Potrebno je mnogo cimanja, volje i vremena ali ako imaš iole jasnu viziju, nešto moraš postići. Imali smo i sreće da sam ja imao malo više pojma o tome kako se stiže do izdavača jer se "bavim pank scenom" malo duže. Mislim da je presudno bilo to što smo odlučili da zanemarimo domaće likove i odmah pošaljemo snimak napolje...

Eto, da kazemo nesto i o albumu koji je nedavno izasao?
Album "Rebel Anthems" je izašao za Nemačku izdavačku kuću Bandworm. Na njemu je 13 punk rock pesama. Bandworm je veoma zadovoljan prodajom (sprema se drugi tiraž) i odličnim recenzijama u magazinima i fanzinima. Pokušali smo da sa malo para i puno volje i ideje snimimo ploču u maniru onih ploča koje rado slušamo...Snimali smo u već kultnom "Adamovom Studiju" (DMT, Mightz Dogz) u Kamenici i užasno nam je drago da imamo prijatelja kao što je Adam bez kojeg to ne bi tako ispalo...To je ploča koja popravlja život iz korena - Svako domaćinstvo bi trebalo da je ima na polici!

Cujem da je album izasao ili treba izaci na vinilu. To je fina stvar, imati nosac zvuka u tom formatu?
Jeste! Nama je baš bilo bitno da nekako potvrdimo to sve. Ipak vinil jeste prava stvar i kao dokaz da si nešto postigao. malo to glupo zvuči ali veliko je zadovoljstvo slušati svoje stvari na gramofonu. Jelena Karleuša i Kanda Kodža I Nebojša nemaju vinil, wooohoo!!! Kad je nasloniš preko The Damned ili SLF, sve ti nekako lepo u stomaku...

Jedna od odlika koje krase Red Union, jeste to, sto pricate svoju pricu sa stavom, iskreno. Bar je ja tako dozivljavam. Medjutim, koliko ta prica ovdje danas, ima prodju? Koliko ljudi cuju to sto vi pricate, ili su sve usi uprte u dezurne bukadzije koje fura B 92 recimo, za potrebe propagandnih skupova kad se rusi vlast I slicno…?
Kad imaš potrebu da nešto kažeš tako da te puno ljudi čuje, očito je da ti je do toga jako stalo i da ti to muči dušu. Nikada nećemo propustiti priliku da jasno ukažemo na idiotizme i zlo kada se negde pojave. Meni je stvarno tragično da gledam "rokere" i "urbance" kako guslaju uz klero-fašističke napeve. Ne samo da je to stvar ličnog neslaganja. mi smatramo da to vodi raspaljivanju užasnog zla. Ne znamo koliko to ima prođu ali i ne zanima nas. Nama ovo nije posao od kog živimo i ne vidim razlog da lažemo sami sebe, savijamo kičmu i udovoljavamo domaćim trendovima.

I samim tim se namece pitanje- koliko mislis da su sve te anarho i antiglobalisticke price koje provijavaju ovim krajevima, istirpovane ili realne? Moze li se o tome, uopste ozbiljno pricati ovdje?
Mislim da su ozbiljne i realne u onoj meri koliko te stvarno pritisnu. Ja stvarno mislim da onaj ko je eksploatisan zbog divljanja svetskog slobodnog tržišta, treba da se buni kako god ume i može. jasno je da mi nismo (još uvek) zemlja divljeg kapitalizma, ali jel treba da sačekamo da to postanemo pa da se sa tih pozicija bunimo? Ne očekujem da ćemo mi kao bend promeniti svet ali isto tako ne damo da svet menja nas. Samo zato što je neki cilj daleko ne znači da se ne treba truditi u tom pravcu.

Zivis u Vojvodini, Srbiji danas, svirate tu i kapiram da imate svoju publiku ovdje, ali I vani. Gdje vas ljudi vise kapiraju?
To "vani" je za sad samo Makedonija, Hrvatska i Mađarska. Evo, sada čekamo svoju prvu EU turneju. U oktobru idemo u Austriju, Nemačku, Belgiju, Holandiju...da odsviramo nekih 20ak svirki. Svuda gde smo do sada bili, bilo nam je fenomenalno a posebno bi izdvojili Makedoniju gde smo se odlično proveli sa Concrete Worms. Ljudi nas lepo prihvataju svuda...svuda ima dobrih ljudi a takve bi uvek voleli da okupljamo na našim svirkama!

A posebno mi se svidjela i obrada “Partisan”, kojoj ste ugradili bas onu preko potrebnu punkoidnu dimenziju…
Da, to je koncertni favorit...kad čuješ tako lepu, "podižuću" borbenu pesmu koja super zvuči i u originalnoj akustičnoj verziji, hoćeš da je prisvojiš i doteraš. Mi smo je aranžmanski skroz promenili. U toj pesmi ima dosta naših vrednosti jer govori o tome šta dobar čovek radi u zlom vremenu. Takođe, bilo nam je muka da gledamo nacionalističke istoričare kako pokušavaju da obezvrede antifaštičku borbu u 2. sv. ratu kod nas. Ta pesma je i nauk za budućnost.

Nedavno ste svirali i na Exitu. Kako ti se cinila ta prica, upliv gitarskog zvuka na tu manifestaciju. Iskren ili marketinski potez organizatora?
Bilo je fino. Žurili smo da gledamo Chumbawambu...Ne vidim kako je organizator profitirao postavljanjem te male bine? Osim ako ti i Vlatko Stefanovski, Rare i Negativ nisu gitarski heroji? Jeste žalosno da je to trend ali ne treba posustati ili sliniti kao neka Slađana Milošević što niko neće da te sluša i da ti sise i dupe neke super-drolje odvlače mlade sa koncerata. Meni je Exit ove godine bio i više nego zadovoljavajući i nadam se da će u tom pravcu i nastaviti.

Kako teku stvari sa SCAB- zineom? Meni je to jedno od najzanimljivijih punk stiva u Srbiji. Na zalost, gotovo I jedino.
Hvala ti! Sada smo se Vlada i Ja više preorjentisali na net i tamo regularno ažuriramo stranicu sa novim intervjuima, recenzijama. www.scabzine.com Pokušavamo da ga vodimo kao glasnik globalne punk-rock kulture...Hteli bi smo i da ga redovnije štampamo ali toliki finansijski gubitak je teško pregrmeti. Bilo bi fino kada bi ljudi rađe dali tu mizernu sumu nego tražili načine da ga dobiju za dž i time nas onemoguće da radimo.

Vidim da imate sjajnu saradnju sa Mad Butcherom. Kako je doslo do toga?
Mi izdajemo za Bandworm a ne za Mad Butcher. Ali, svejedno...Za sve ovo vreme koliko radimo SCAB i imamo bend upoznali smo se sa velikim brojem divnih i kreativnih ljudi širom sveta. Što se tiče MBR, on nam je dobar prijatelj i sigurno ćemo se pojaviti na nekoj od njegovih kompilacija ili tako nešto...

E, nedavno mi se javio jedan skinhead, samoproklamovani srpski sovinista, sa pricom kako on I ekipa briju nacionalizam na Baju Malog Knindzu. Kao, puste Baju, napiju se I srbuju. Zanima me tvoja dijagnoza te pojave?
Ne znam šta da ti kažem, pozdravi ga...Baja MK sam za sebe govori dovoljno. Nas više zabrinjava infiltracija fašizma i crkvenog uticaja u popularnu kulturu. BMK je ipak zabava za uglavnom neobrazovane . Sada takva ideologija se ušunjava u sve domene kulture. 357, Partibrejkers, ovi sa "pesama iznad istoka i zapada". Ljudi za koje znaš da su slušali Clash, Ramones, Iggyja ili Sonic Youth a ipak propovedaju i opravdavaju mržnju i crkvenu dogmu...To nas brine a ne provereni ludaci sa kojima znaš na čemu si.

Sta mislis, koliko je moguce napraviti jedan antifasisticki koncert u Srbiji, bez mogucnosti da dodje do nekog incidenta, kao onog recimo prije neku godinu, na Gay paradi?
Naravno da je moguće i to već treću godinu za redom dokazujemo sa drugarima iz novosadskih bendova (THE PENETRATORS). Bitno je ne primiti se na fašističke pretnje i ne plašiti ih se. Treba raditi ono zbog čega ćeš mirno da spavaš. Znajući da si uradio nešto što će sprečavati zlikovce da ponižavaju, povređuju i ubijaju ljude.

Kako ti se cini punk scena u Srbiji danas? S kojim bendom se najbolje kapirate? Vidim da ste nedavno izasli I na onoj kompilaciji sto je napravio Marko sa SHCP sajta?
Jako je dobro kad nađeš srodne duše u vidu drugog benda da se pomažete. Naš najomiljeniji drugari sa scene su CONCRETE WORMS iz Mladenovca/BGa. Mi nismo ni malo slični muzički ali to su nam dobri prijatelji koje nikad ne bi upoznali da nismo u bendovima. Imamo slične stavove i volimo da sviramo zajedno. Oni slušaju muziku kakvu mi sviramo a ne sviraju je i obrnuto. Nije ovo neka ogromna scena tako da se svi mi manje-više podržavamo i družimo. Čak i ako ti se neki bend i ne sviđa muzički, oni su obično dobri ljudi i gledaš da im pomogneš. Eto recimo, mali Marko je jako dobar i posvećen dečko i uvek ti je drago da sretneš nekog takvog i onda uradiš sve da mu pomogneš. Njegov SHCP sajt je sve bolji i bolji. Navikli smo na to da malo ko šta kreativno ovde radi pa nam je samim tim svako takav dobar. I tvoj sajt je sasvim OK, sviđa ti se Red Union, zaključak: Bravo care!

I daj mi reci, zasto Red Union ne svira cesce? I sta se planira s bednom u nekoj bliskoj (ili daljoj) buducnosti?
A gde to da svira? Koliko često možeš da dodješ u BG a da ne postaneš dosadan? Ili bilo gde drugde? Za ove ovde prilike i standarde naših 40ak dosadašnjih svirki je prilično puno. Mi zaista sviramo svuda gde smo pozvani i ni jedno mesto nam nije malo i loše. Eto, malo smo se prokurvali od kad smo izdali ploču i videli sveta pa tražimo samo koliko-toliko dobru opremu za svirku i lovu za put. Ko zna kakvi ćemo biti kad se vratimo sa trulog zapada...žene, droga, alkohol...U planu je znači ta turneja, svirke i novi album krajem 2004. Budite zdravi, dobri i lepi... www.ispodzemlje.com
 
Okay, ein letztes Mal Red Union... (GARAZ #16, 2004. (Fucking excellent Polish zine!))

You are from Novi Sad, have you any idea why is this town the punkrock capitol of Serbia? What’s happened now with other bands from your hometown like Provokacija, Vrisak Generacije other Blitzkrieg?
-Is it a capital? Wow! no, really, there are a lot of great bands per square mile here...I think it's a special Novi Sad mentality to boost it. Too bad the bands come and go very quickly. Main problem would be a lack of prosperity for a band: They form, do gigs, record something (if they're lucky) and since we're very restricted from travelling abroad, people loos enthusiasm and quit. Only V. Generacije is still active, other bands called it a day. They're all our good friends. But, lookout for: Korozija, Mighty Dogz, Concrete Worms (Belgrade)...

Your line-up and short band story
-We started in the year 2000. and it was just a way of having some fun playing music that we like to listen. Those were very depressing times in Serbia (is it any better now?) and we just tried to get away from everyday shit...But, we liked what we did and so did some other people and we started to take it a bit more seriously. Then we recorded a demo and sent it abroad to some labels (there's no point in trying to get a label here) ...that's how it started. Line up: Ljuba-Bass, Dasko-Vocals, Chiatto-Drums, Nenad-Guitars and bckg. vox. [...]

How looks the situation in Serbia now, after the president Djindijc was killed?
-It's shitty. same as the last 13 years...Horrors of crooked transition, nationalism, poverty. It's a vicious circle from which we cannot break away. I'm sorry but I can't see any radical change in near future...

Zoran Dijndijc seems to be a much better politic than any other in Serbia. Who killed this man and what’ happened now?
-I don't know...I'm very confused. That man was Derek Trotter of politics. He was pragmatic businessman type politician. Although I didn't like him for his plan of privatisation, I liked the fact that he worked on eradication of raging nationalism and bringing down some myths of Milosevic's era. I was stunned to see that a gang of primitive criminals, Milosevic's foot soldiers, can go so far to actually pull out an assassination of prime minister. Such people represent the very core of Serbian problem. That's what worries me, not the death of some politician...

Could you say, that after the Kosovo-war the political situation became “normal”?
-No! As you can see, Kosovo is still a battle zone with people being killed by fascist idiots every day. Here, in the rest of the Serbia, politicians lie, cheat and steal. Nothing is done to stop corruption, crime, hate crimes...

The message of “Juvenile Army” is not army friendly. Is the Serb army after the war still so popular in the society? I ask, because many Serb emigrants in Germany are so proud of their sons they are mobilized, many of them take a credits to make a great party for all family members.
-We were hearing idiotic stories about Serbs being "Heavenly nation of warriors" for many years during Milosevic's rule. Nationalist propaganda boosted those low emotions and cult of war and eternal struggle was strong. All we could see from our point of view was a bunch of young people forever fucked-up coming home from pointless wars. All this goes for the other sides in that war as well. Croatians had their version of the same propagnada, Bosnian Muslims too...We're doing our best to avoid obligatory army-service!

During the Balkan-wars, always the Serbs were represent as guilty one on a TV screen. What do you think about this?
-Just as all the others were shown here! It's everyone else's fault and the whole world is against us. I wouldn't pass judgement here because, for me, all killers and butchers of war are scum, regardless of nationality...Those who can say that the whole nation is evil, is guilty of fascist generalizing.[...]

In the 60ies and 70ies on Polish TV gone still Yugoslavian partisan-movies “Sutjeska”, “Valter brani Sarajevo” and many others. Is your version of old French song “The partisan” tribute for Titos partisans?
-It's a tribute to all the people who risked and gave their lives to destroy fascism. The greatest evil in history. I cannot but admire the courage and dedication of such people. Would we have guts to stand firm against such monsters if necessary? Also, it's a reminder not to let evil ideologies raise their ugly heads again. Also, we're very proud of our country's resistance to Hitler and some right wing "historians" are trying to minimize that.[...]

Are you in contact with other Serb bands like Potres, Direktori or Saht? What do you think about this groups?
-We're not in contact with them. But we keep in touch and we're good friends with bunch of others. Of all these bands, I think Potres is pretty much OK... Direktori are ultra-nationalists and we don't like that at all...

Is it true, that the war has divided the Serb music scene? I heard, the first yugo psychobilly Tony Montana was a great enthusiast of Slobodan Milosevic and from the other side Direktori his worst opponent f.e.
-That is true. Scene was divided. Petty souls and scumbags like Toni Montano cheered Milosevic's war adventures and boosted 'national pride'. For scum like him, that was the only way to sell some shitty records and make some name for himself. It's a rule that only such talentless and mean people stick with the pack. When talking about opposition to Milosevic, you must know there were two different oppositions: 1. Ones who opposed his mad plans and fascism 2. the ones who didn't like him cause he was too mild and not enough aggressive towards other nations and religions. And his party was called "Socialist" so they have mistaken him for a communist. Direktori definitely fall in the second category.[...]

Can you explain the phenomenon of turbo-folk music in Serbia?
-Turbo folk is a mish-mash of oriental sounds (music of the people we should hate to death! according to the popular opinion), dance-pop and even hard rock riffs. That is a soundtrack of Milosevic's era. Music that promoted 'new moral values' such as: Chauvinism, crime, kitsch, easy life. girls being cheap bimbos...That's something really out of this world...If you get a chance to see some Serbian turbo-folk video or concert, make sure you see it! essential albums: Ivan "200 na sat" (Turbo folk manifesto!), Djogani Fantastiko "idemo na mars", Baja Mali Knindza, Ceca...
 
Schiptar schrieb:
YUGO55 schrieb:
Paraj - Zivela Jugoslavija :D rock n roll
Nur schade, daß der Song erst 1 min vor Schluß in die Gänge kommt :wink:
Bei nostalgija.com kann man sich auch von Pekinska Patka deren Version von "Bila je tako lijepa" runterziehen. Einer meiner absoluten Jugopunk-Hits... :headbang: :blob6: :toothy7: :drunken:

Jo...der kommt echt erst zu schluss in die gänge...


PS

Heissen die nicht Paraf ?
 
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