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Ratingagenturen droht Griechenland

EnverPasha

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Ramschstatus - Ratingagentur droht Griechenland

Die Ratingagentur Standard & Poor’s droht Griechenland trotz privater Gläubigerbeteiligung auf "zahlungsunfähig" abzuwerten.



London. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat vor einem teilweisen Kreditausfall bei den bisher diskutierten Möglichkeiten einer Beteiligung privater Gläubiger an der Griechenland-Hilfe gewarnt. „Nach unserer Ansicht führt jede der beiden Finanzierungsoptionen, die im Vorschlag der Federation Bancaire Francaise (FBF) beschrieben sind, nach unseren Kriterien wahrscheinlich zu einem Zahlungsausfall“, heißt es in der am Montag verbreiteten Mitteilung von S&P.


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S&P bezieht sich in der Mitteilung auf das „Pariser Modell“, das von französischen Banken entwickelt wurde. Banken und Versicherer wollen demnach bis 2012 fällige Gelder aus griechischen Anleihen wieder reinvestieren. Diesem Modell wollen sich im Grundsatz auch deutsche Banken anschließen. Laut S&P sind die Details jedoch noch offen. Als Kreditausfall gewertet würden aber nur Anleihen die von den Verlängerungen betroffen wären. Die betroffenen Anleihen könnten bei einem „Default“ nicht mehr bei der Europäischen Zentralbank (EZB) als Sicherheiten hinterlegt werden.
(dapd)
Wie funktionieren Ratingagenturen?
Ratingagenturen bewerten nicht nur die Kreditwürdigkeit von Firmen und Staaten, sondern auch die Qualität von Fonds und anderen Wertpapieren. Ihre Einstufung entscheidet darüber, zu welchen Konditionen Konzerne, Banken oder Länder auf den Kapitalmärkten Geld leihen können. Den Bewertungsagenturen kommt damit eine enorme Macht zu. Je besser die Einstufung, also die erwartete Rückzahlungsfähigkeit, desto niedriger die Zinsen. Umgekehrt führt eine Herabstufung dazu, dass der potenzielle Schuldner Geld nur zu höheren Zinsen aufnehmen kann. Dies trifft auf Griechenland, Irland und Portugal zu. Üblich ist eine Herauf- oder Herabstufung um eine Stufe. Eine Herabstufung um fünf Stufen wie im Dezember bei Irland durch Moody’s ist extrem selten.
Auf dem Weltmarkt sind drei Agenturen mit weitem Abstand bestimmend: die US-Unternehmen Standard & Poor’s (S&P) und Moody’s sowie die britische Agentur Fitch Ratings. Firmen, die in den USA auf dem Kapitalmarkt agieren wollen, müssen sich von mindestens zwei dieser drei von der Börsenaufsicht SEC allein zugelassenen Agenturen bewerten lassen. Die Abstufung lässt sich mit Schulnoten vergleichen. Eine Eins plus entspricht dem besten S&P-Rating AAA. Der Kreditgeber nimmt ein Ausfallrisiko von 0,02 Prozent im wörtlichen Sinn „in Kauf“. Je niedriger das Ausfallrisiko, umso geringer muss der Kredit mit Eigenkapital der Bank hinterlegt sein. Umso mehr Verhandlungsspielraum hat auch der Kunde. Beim AAA-Rating eines Unternehmens beträgt die Eigenkapitalquote 1,6 Prozent. Note Zwei gibt es bei AA+ (besser als AA) bis AA- (schlechter als AA), und so weiter bis hinab zu D, was einer „Acht“ bei Schulnoten entspräche. Bei D wird mit 20 Prozent Ausfallrisiko oder einem Totalausfall kalkuliert, der Kredit – wenn er überhaupt noch gewährt wird – muss mit 12 Prozent Eigenkapital der Bank unterlegt sein.
Die Bewertungsagenturen sind auf Gewinn ausgerichtete Privatfirmen. Kritik entzündet sich nicht erst seit der Finanzmarktkrise daran, dass die Unternehmen, die von den Agenturen bewertet werden, diese auch bezahlen. Seit längerem gibt es Gedankenspiele in der EU, eine eigene Bewertungsagentur zu gründen. Sie sind aber bislang nicht Wirklichkeit geworden. In der Finanzmarktkrise wurde den Ratingagenturen vorgeworfen, Asset Backed Securities (ABS, forderungsbesicherte Wertpapiere) mit Höchstnoten bewertet zu haben, die später durch den Einbruch des US-Hypothekenmarktes massiv verloren. Banken konnten aber zuvor mit den Höchstnoten bewertete ABS an andere verkaufen, um Geld für neue Geschäfte zu bekommen.



Standard & Poor’s - Ramschstatus - Ratingagentur droht Griechenland - Wirtschaft - Hamburger Abendblatt
 
Sieht schlecht aus für die EU, vorallem für Griechenland. Zwischen der EU und den Ratingangenturen tobt ein richtiger finanzkrieg...

Edit: Titel falsch. Ratingagentur ist richtig
 
Die allmächtige Agentur entscheidet zwischen den "Standards" und den "Poors"


Heil dir oh schaumgeborene Agentur!

Heil dir Finanzkapitalismus!


*rituell eine Ziege schlacht
 
Ich schreibe lieber nichts dazu, sonst wird noch jmd. auf das Forum aufmerksam.:lol:
 
Mitlerweile ist klar, dass die Ratingagenturen (alle mit Sitz in NY) mehr Werkzeuge als sauber arbeitende Unternehmen sind.
Von den detaillierten Bewertungskriterieren, zum Prozess der Datenerhebung-und Verarbeitung bis hin zum letztendlichen Entscheid:
Wirklich transparent und klar ist vieles nicht und man weigert sich auch gross Einblick zu bieten.
Ich möchte nicht von Verschwörungen oder reinen Gefälligkeitsentscheiden reden.
....Auch möchte ich damit nicht die mieserable Finanzsituation Griechenlands schönreden, denn es ist wohl klar, dass die Lage da wohl mehr oder weniger scheisse ist....

Was steht, ist jedoch: Diese Ratingagenturen sind auch nicht gerade das Verlässlichste und die EU hat berechtigterweise ihre Zweifel und Vorwürfe.
Schon allein dass die USA, die mit horrenden Schulden momentan die Bonitätshöchstnote 'AAA' aufweisen, gibt zu denken (...nota bene: Wenn die Politik sich bis August nicht einigt und die Schuldengrenze anhebt, dann sind sie wohl offiziell zahlungsunfähig :lol:).
 
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