
Zwischen Renditenjagd und Realitätsverlust: Wie tickt René Benko?
Er hat ein Milliardenunternehmen gebaut – und ist tief gefallen. Seine Investoren sehen ihn als Alleinschuldigen für die Signa-Pleite. René Benko, ein Mann, der alles wollte und (fast) alles verlor
Das Medieninteresse ist enorm. Rund 60 Journalistinnen und Journalisten von nah und fern haben sich für den Strafprozess gegen René Benko akkreditieren lassen, der kommende Woche in Innsbruck beginnen wird. Für Dienstag und Mittwoch ist am Landesgericht Innsbruck die Hauptverhandlung über die erste Anklage angesetzt, die die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den 48-Jährigen eingebracht hat. Benko soll im Zuge seiner Insolvenz Vermögen zur Seite geschafft und Gläubiger geschädigt haben, es geht um eine Mietzinsvorauszahlung von 360.000 Euro und um 300.000 Euro, die er seiner Mutter geschenkt haben soll. Gleich vorweg sei betont, dass Benko den Vorwurf der betrügerischen Krida zurückweist und für ihn die Unschuldsvermutung gilt.
Eines ist schon gewiss: Vor Beginn und nach der Verhandlung wird ein wahres Blitzlichtgewitter über den Signa-Gründer hereinbrechen. Über einen Mann, der mit der Signa-Immobiliengruppe einen raketenhaften Aufstieg hinlegte – und rund 30 Jahre später die größte Pleite in der Geschichte der Zweiten Republik. Über einen Mann, der mit 18 als Schulabbrecher mit Dachausbauten in Innsbruck begann und seine unternehmerische Vision im Trend später einmal so beschrieb: "Signa soll eine europäische Industrie- und Beteiligungsholding im Familienbesitz sein, ähnlich wie die Familienholdings der Agnellis, Oetkers oder Reimanns." Über einen Mann, den Forbes 2019 mit 4,6 Milliarden Euro zu den Reichsten der Welt zählte und an dessen ihm zugerechneten Privatstiftungen die Geschädigten nun herankommen wollen. Über einen Mann, über dessen eigenes Vermögen fünf Jahre später, im März 2024, der Konkurs eröffnet wurde, gegen den Strafbehörden in Österreich, Deutschland, Liechtenstein und Italien ermitteln und der seit Jänner in Untersuchungshaft sitzt.
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Er hat ein Milliardenunternehmen gebaut – und ist tief gefallen. Seine Investoren sehen ihn als Alleinschuldigen für die Signa-Pleite. René Benko, ein Mann, der alles wollte und (fast) alles verlor
Das Medieninteresse ist enorm. Rund 60 Journalistinnen und Journalisten von nah und fern haben sich für den Strafprozess gegen René Benko akkreditieren lassen, der kommende Woche in Innsbruck beginnen wird. Für Dienstag und Mittwoch ist am Landesgericht Innsbruck die Hauptverhandlung über die erste Anklage angesetzt, die die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) gegen den 48-Jährigen eingebracht hat. Benko soll im Zuge seiner Insolvenz Vermögen zur Seite geschafft und Gläubiger geschädigt haben, es geht um eine Mietzinsvorauszahlung von 360.000 Euro und um 300.000 Euro, die er seiner Mutter geschenkt haben soll. Gleich vorweg sei betont, dass Benko den Vorwurf der betrügerischen Krida zurückweist und für ihn die Unschuldsvermutung gilt.
Eines ist schon gewiss: Vor Beginn und nach der Verhandlung wird ein wahres Blitzlichtgewitter über den Signa-Gründer hereinbrechen. Über einen Mann, der mit der Signa-Immobiliengruppe einen raketenhaften Aufstieg hinlegte – und rund 30 Jahre später die größte Pleite in der Geschichte der Zweiten Republik. Über einen Mann, der mit 18 als Schulabbrecher mit Dachausbauten in Innsbruck begann und seine unternehmerische Vision im Trend später einmal so beschrieb: "Signa soll eine europäische Industrie- und Beteiligungsholding im Familienbesitz sein, ähnlich wie die Familienholdings der Agnellis, Oetkers oder Reimanns." Über einen Mann, den Forbes 2019 mit 4,6 Milliarden Euro zu den Reichsten der Welt zählte und an dessen ihm zugerechneten Privatstiftungen die Geschädigten nun herankommen wollen. Über einen Mann, über dessen eigenes Vermögen fünf Jahre später, im März 2024, der Konkurs eröffnet wurde, gegen den Strafbehörden in Österreich, Deutschland, Liechtenstein und Italien ermitteln und der seit Jänner in Untersuchungshaft sitzt.

Zwischen Renditenjagd und Realitätsverlust: Wie tickt René Benko?
Er hat ein Milliardenunternehmen gebaut – und ist tief gefallen. Seine Investoren sehen ihn als Alleinschuldigen für die Signa-Pleite. René Benko, ein Mann, der alles wollte und (fast) alles verlor