Heimliche Vorführung von "Republika Srpska" in Frankfurt
Ein Feel-Good-Movie für serbische Nationalisten
Gegen den neuesten Film des serbischen Regisseurs Boris Malagurski regt sich europaweit Widerstand. Der Vorwurf: nationalistische Propaganda und Völkermord-Leugnung. Viele Kinos haben geplante Vorführungen abgesagt. In Frankfurt war der Film jetzt dennoch zu sehen.
Von Danijel Majić
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Das Gesamtbild nicht trüben
Eine Aussage, die typisch ist für Malagurski. Nicht seine Weigerung einen Völkermord als solchen zu benennen - in einem Film der mit klaren Schuldzuweisungen nicht geizt - ist das Problem, sondern die vermeintliche Obsession derer, die nachfragen. "Ich verurteile alle Verbrechen entschieden", sagt Malagurski, "ich kann sogar die Kritik annehmen, dass wir mehr über die Gräueltaten der serbischen Seite hätten sprechen können. Aber von Rechtfertigung oder Verharmlosung kann keine Rede sein."
Wie man Taten verurteilen kann, über die man erst gar nicht spricht, bleibt Malagurskis Geheimnis. Ebenso wie es sich mit der vermeintlichen Verurteilung serbischer Verbrechen in Bosnien verträgt, dass verurteilte Kriegsverbrecher wie Radovan Karadžić lediglich als Kämpfer für die Rechte der bosnischen Serben auftauchen.
Und so ist nur ebenso konsequent wie zynisch, dass große Teil des Films in Višegrad gedreht wurden. Die pittoreske ostbosnische Kleinstadt mit der weltberühmten osmanischen Brücke über den Fluss Drina, dient auffällig oft als Hintergrund für Malagurskis Erzählung. Dass in eben jener Stadt serbische Truppen bereits drei Jahre vor Srebrenica Hunderte von Bosniaken massakrierten, bleibt unerwähnt. Ebenso das in derselben Stadt ein "Vergewaltigungshotel" betrieben wurde, in dem gefangene bosniakische Frauen durch serbische Soldaten über Monate hinweg missbraucht wurden.
Gegen den neuesten Film des serbischen Regisseurs Boris Malagurski regt sich europaweit Widerstand. Der Vorwurf: nationalistische Propaganda und Völkermord-Leugnung. Viele Kinos haben geplante Vorführungen abgesagt. In Frankfurt war der Film jetzt dennoch zu sehen.
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