Menschenrechtler von Amnesty International und Human Rights Watch berichten von Flüchtlingen, die auf dem Weg nach Bangladesch attackiert werden oder verhungern. Selbst wenn sie es auf die andere Seite der Grenze schaffen, sind sie nicht in Sicherheit - die müssen immer damit rechnen, dass die Behörden in Bangladesch sie nach Burma zurückschicken. Kürzlich beschossen Sicherheitskräfte vom Hubschrauber aus Flüchtlinge, die sich per Boot auf den Golf von Bengalen Richtung Bangladesch gewagt hatten. Drei von sechs Booten sanken, mindestens 50 Menschen ertranken. Insgesamt mehrere hundert Menschen sollen in den vergangenen Tagen umgebracht worden sein. Soldaten brannten in Dörfern, in denen Rohingya leben, mehr als tausend Häuser nieder.
Burmas Präsident Thein Sein verhängte den Notstand über Teile von Rakhine. Westliche Diplomaten berichten, die Lage habe sich seither ein wenig entspannt. Doch ein Ende des Konflikts zwischen den Rohingya und den Buddhisten ist nicht in Sicht. Der Präsident erklärte Uno-Vertretern, die einzige Lösung für die etwa eine Million in Burma lebenden Rohingya könne sein, in ein Drittland auszuwandern oder in Flüchtlingslager zu ziehen. Sollte ein Drittland bereit sein, sie aufzunehmen, würde Burma sie sofort dorthin ausweisen, erklärte er.