Vasile
Spitzen-Poster
Aug in Aug mit dem Bären
In Rumänien haben viele Bären keine Scheu mehr vor Menschen: die Tiere werden von den Anrainern sogar gefüttert.
Bukarest - Während drei Alpenländer ihre Hysterie um einen Problembären zelebrieren, trotten in Rumänien 5000 Braunbären durch die Karpaten. Es ist die größte Population in Europa, Skandinavien und Russland nicht mitgerechnet.
Erst vor drei Tagen wurde am Rand der siebenbürgischen Stadt Kronstadt (Brasov) ein 15-Jähriger von einem Bären in den Arm gebissen. Die Verletzung war fast nicht der Rede wert, angesichts der Serie von wütenden Bären-Attacken, die immer wieder in Brasov und Umgebung vorkommen. Im Herbst 2004 starben sogar zwei Menschen, als ein hungriger Jungbär eine Gruppe von Ausflüglern beim Picknick angriff. Gleich fünf Krankenwagen rückten an, doch das 120 Kilo schwere Tier attackierte sogar eine Ambulanz. Zwei Schüsse waren nötig, um den Bären zu töten, denn nach der ersten Kugel stieß der Bär den Jäger um.
Stammgäste bei den Mülltonnen
Speziell in Brasov hat sich eine eigene Beziehung zwischen Menschen und Bären herausgebildet, weil die Bewohner zweier Neubauviertel die Tiere regelmäßig füttern, trotz des amtlichen Verbots. Seit 25 Jahren sind die Bären dort Stammgäste bei den Mülltonnen. Frühaufsteher sehen sich des Öfteren morgens in den Treppenhäusern Aug in Aug mit den Bären.
Bären, die Schafe reißen und in entlegene Bauernhöfe einbrechen, sind der Normalfall. Es gibt aber auch bärenreiche Regionen in Rumänien, in denen kaum Angriffe auf Men-schen vorkommen - wie etwa im wilden Retezat-Gebirge im Südwesten. Dort brauchen die Förster viel Geduld, wenn sie auf die Bären warten, um sie für die Statistik zu zählen. Denn, anders als die Bären in Kronstadt, sucht der Retezat-Bär sofort das Weite, wenn er einen Menschen wittert. (kl, DER STANDARD Printausgabe, 16.06.2006)
In Rumänien haben viele Bären keine Scheu mehr vor Menschen: die Tiere werden von den Anrainern sogar gefüttert.
Bukarest - Während drei Alpenländer ihre Hysterie um einen Problembären zelebrieren, trotten in Rumänien 5000 Braunbären durch die Karpaten. Es ist die größte Population in Europa, Skandinavien und Russland nicht mitgerechnet.
Erst vor drei Tagen wurde am Rand der siebenbürgischen Stadt Kronstadt (Brasov) ein 15-Jähriger von einem Bären in den Arm gebissen. Die Verletzung war fast nicht der Rede wert, angesichts der Serie von wütenden Bären-Attacken, die immer wieder in Brasov und Umgebung vorkommen. Im Herbst 2004 starben sogar zwei Menschen, als ein hungriger Jungbär eine Gruppe von Ausflüglern beim Picknick angriff. Gleich fünf Krankenwagen rückten an, doch das 120 Kilo schwere Tier attackierte sogar eine Ambulanz. Zwei Schüsse waren nötig, um den Bären zu töten, denn nach der ersten Kugel stieß der Bär den Jäger um.
Stammgäste bei den Mülltonnen
Speziell in Brasov hat sich eine eigene Beziehung zwischen Menschen und Bären herausgebildet, weil die Bewohner zweier Neubauviertel die Tiere regelmäßig füttern, trotz des amtlichen Verbots. Seit 25 Jahren sind die Bären dort Stammgäste bei den Mülltonnen. Frühaufsteher sehen sich des Öfteren morgens in den Treppenhäusern Aug in Aug mit den Bären.
Bären, die Schafe reißen und in entlegene Bauernhöfe einbrechen, sind der Normalfall. Es gibt aber auch bärenreiche Regionen in Rumänien, in denen kaum Angriffe auf Men-schen vorkommen - wie etwa im wilden Retezat-Gebirge im Südwesten. Dort brauchen die Förster viel Geduld, wenn sie auf die Bären warten, um sie für die Statistik zu zählen. Denn, anders als die Bären in Kronstadt, sucht der Retezat-Bär sofort das Weite, wenn er einen Menschen wittert. (kl, DER STANDARD Printausgabe, 16.06.2006)