Russland schätze Serbien nicht besonders, erklärt der Publizist Bosko Jaksic. "Aber die Serben sehen sich gerne als Brüder der Russen. Sie denken: Die Russen müssen uns so lieben, wie wir sie lieben." Das serbische Wunschdenken: ein Mythos.
Klar sind hingegen die wirtschaftlichen Interessen: Der russische Riese Gazprom hält 51 Prozent Anteil am serbischen Konzern NIS, gekauft zum Freundschaftspreis. Damit beherrscht Gazprom den Mineralölmarkt. Und Serbien ist abhängig von russischen Gaslieferungen. Viel Hoffnung verband Serbien mit dem South-Stream-Pipeline-Projekt. Nun scheitert es – ein herber Schlag. "Russland hat die Macht uns zu erpressen, den Gashahn zuzudrehen und uns frieren zu lassen“, verdeutlicht Publizist Bosko Jaksic. Ein Heranrücken an die EU vor diesem Hintergrund scheine unmöglich.
Belgrad: Serbien und die "Mutter Russland" - heute-Nachrichten