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Russisches Embargo auf polnisches Obst,wurst und gemüse

alles pipi-fax seiten`s Russland.....
1.weil Russland selbst darunter leidet sprich nix essen ,schlechte Qualität und teuerer....
2. auch der Mac Donald Boykott vorallem den einheimischen schadet (Lieferanten& arbeiter).
3.hat die EU nur gewisse Firmen sowie Personen auf die Liste gesetzt und nicht ganze Wirtschafts-zweige.

Wirtschaft [h=2]Importverbot[/h]

11:33
[h=1]Wladimir Putin lässt sein Volk leiden[/h]Putin will mit dem Importstopp für Obst, Gemüse, Milch und Fleisch Stärke zeigen. Das schafft vor allem in Russland selbst Probleme. Die Lebensmittelpreise werden steigen, die Qualität wird sinken.


Von Eduard Steiner, Moskau




Wladimir Putin beim Essen mit einem Dorfbewohner im südlichen Sibirien Foto: AFP

Es war eine Frage der Zeit, bis Kreml-Chef Wladimir Putin auf die westlichen Sanktionen reagieren würde. Wurden die bisherigen Einfuhrverbote für polnische Äpfel und balkanisches Rindfleisch noch mit Hygienemängeln und Verbraucherschutz begründet, so wurde am Mittwochabend die einjährige Importbeschränkung für europäisches Obst und Gemüse sowie für Agrarprodukte wie Milch und Fleisch aus der EU, den USA, Kanada, Australien, Schweiz und Japan unverhüllt als Reaktion auf die westlichen Sanktionen bezeichnet.
Ob nun auch die zuvor kolportierten Überflugverbote für europäische Luftlinien folgen, ist bislang offen. Sollte es dazu kommen, habe die EU das Recht, ihrerseits russischen Fluglinien den europäischen Luftraum zu sperren, so Richard Kühnel, Vertreter der EU-Kommission in Deutschland, gegenüber der Deutschen Welle.
Auch wie weit Russland bei der Importbeschränkung – partiell oder total – von Agrarprodukten geht, wird im Detail erst später klar werden, wenn Russland – wie angekündigt – die "komplette Liste" der Produkte vorlegt. Er denke, dass der Früchte- und Obstimport aus der EU gänzlich verboten werde, erklärte Alexej Alexejenko, Berater der russischen Agraraufsichtsbehörde, gestern.
Eindeutig verboten werde der Import von Hühnerfleisch aus den USA. Dieses war seit dem Ende der Sowjetunion ein wichtiges und erschwingliches Importgut und hatte im Volksmund als "Bushs Beine" ("noschki Busha") Berühmt- und Beliebtheit erlangt.
Bei Hühnerfleisch kann Russland sich mittlerweile weitgehend selbst versorgen, bei Schweinefleisch und Rind noch bei Weitem nicht. Nicht auf der Embargoliste seien Wein und Kindernahrung, heißt es aus Beamtenkreisen gegenüber russischen Medien.

[h=2]Land in der Stagflation[/h]Bei aller Demonstration von Kraft und Ebenbürtigkeit mit dem Westen geht Russland angesichts seiner wirtschaftlichen Flaute bedächtig vor. Als Prinzip gelte, dass der Import dort beschränkt werde, wo man ihn durch eigene Produktion oder alternative Lieferanten leicht ersetzen könne, so ein Beamter gegenüber der russischen Wirtschaftszeitung "Wedomosti". Und in Putins Dekret heißt es, dass die Liste abgeändert werden könnte und die zuständigen Behörden für die Existenz eines ausgewogenen Warenangebots zu sorgen sowie einen Preisanstieg im Inland zu verhindern haben.
Schon nach der Verhängung des Importverbots für polnische Äpfel und Birnen – sie deckten immerhin ein Drittel des russischen Äpfel- und Birnenimports – hatte Jelena Tjurina, Direktorin des russischen Instituts für Agrarmarketing, eine Preiserhöhung von 30 bis 40 Prozent prophezeit. Die Zentralbank hat diese Woche gewarnt, dass die Importbeschränkungen die Inflationserwartung antreiben.
Allein die im Frühjahr verhängten Importbeschränkungen für Schweinefleisch haben die diesbezüglichen Preise um 20 Prozent gehoben, rechnet die Investmentbank VTB-Capital vor. Ökonomen sprechen angesichts des Nullwachstums bereits von einer Stagflation. Am Dienstag hatte Putin auf einer Sitzung des Staatsrates daher zur Vorsicht bei Gegenmaßnahmen gewarnt: "Man muss das äußerst vorsichtig angehen, damit man die einheimischen Produzenten unterstützt und die Konsumenten nicht schädigt."
Nach Angaben des Brancheninformationsdienstes FruitNews deckt europäisches Gemüse 14 Prozent des russischen Gemüsemarktes, europäisches Obst immerhin 20 Prozent des russischen Obstmarktes. Aus Europa kommen außerdem bedeutende Mengen an Milchprodukten, während die USA viel Vieh und Fleisch nach Russland exportieren.
Insgesamt hat Russland im Vorjahr laut Zollamt Lebensmittel für 43 Milliarden Dollar (13,4 Prozent des gesamten Imports) importiert. Zumindest ein Zehntel des Imports an Agrarprodukten und Lebensmitteln könnte beschränkt werden, was einem jährlichen Warenwert von vier Milliarden Dollar entspräche, rechnete die russische Tageszeitung "Kommersant" vor. Auf dem EU-Binnenmarkt könne dies zu einem steigenden Angebotsdruck führen, meinte gestern der Vizegeneralsekretär des Deutschen Bauernverbands, Udo Hemmerling.

[h=2]Ersatzlieferanten aus Südamerika[/h]Die Doktrin der russischen Lebensmittelsicherheit sieht vor, dass das Land sich bei Fleisch zu 85 Prozent selbst versorgen muss. Bei Milchprodukten zu 90 Prozent, bei Fisch zu 80 Prozent und bei Kartoffeln zu 95 Prozent. Bei einzelnen Kategorien wurden die Prozentsätze laut Landwirtschaftsministerium nicht erreicht. Es besteht in Russland daher auch keine Illusion, dass man den Importausfall umgehend allein durch eigene Produktion ersetzen kann.
Als mögliche Ersatzlieferanten hat man daher Staaten Südamerikas auserkoren – allen voran Brasilien. Im Handumdrehen hat Moskau Dutzenden brasilianischen Unternehmen aus der Fleischzucht die Exporterlaubnis nach Russland erteilt. Als neue und stärkere Lieferanten im Auge haben die Handelshäuser auch Länder in Südostasien sowie dem Nahen Osten und die Türkei. "Die Regale in Russland werden nicht leer stehen", erklärte Oxana Dmitrieva vom Duma-Budgetausschuss in einem Interview: "Die Frage ist, von wem und mit welcher Produktqualität sie gefüllt werden."
Für die Umstellung auf die neuen Lieferanten brauchen die Handelskonzerne ein bis zwei Monate, meint Andrej Karpow, Direktor des russischen Handelsverbandes. Am meisten betroffen sind ohnehin die höherpreisigen Handelsketten, deren Sortiment stärker vom Import bestimmt ist.
Im Schnitt machen Importprodukte im russischen Lebensmittelhandel 25 bis 30 Prozent des Umsatzes aus, wobei bei einzelnen Produkten wie Käse der Anteil über 50 Prozent steigt, so das Wirtschaftsministerium. Für Discounter wird sich wenig ändern, da sie schon bisher stark auf russische Produkte und Import aus Billiglohnländern gesetzt hatten.
Überhaupt macht man sich in Russland wenig Sorgen, dass es zu Engpässen bei der Versorgung kommen könnte. Was Unternehmer, sofern sie sich in der mittlerweile herrschenden widerspruchsfreien Angstatmosphäre überhaupt zu äußern wagen, am ehesten beschäftigt, ist der reibungslose Import von westlicher Technologie und Anlagen, für die schwer ein Ersatz zu finden ist.

So viel exportiert Deutschland nach Russland
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2013 gingen rund 3,3 Prozent der deutschen Exporte nach Russland, das entsprach rund 40,4 Milliarden Euro. Damit war Deutschland allein für fast die Hälfte aller Exporte aus der EU nach Russland verantwortlich.
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