Kim wird sowieso bald den löffel abgeben^^
von Peter Blunschi - Der nordkoreanische Diktator Kim Jong Il muss sich offenbar einer Blutwäsche unterziehen - während in seinem Land Menschen an Hunger sterben und der Unmut wächst.
Die neusten Angaben zum Gesundheitszustand von Kim Jong Il, der im August 2008 einen Schlaganfall erlitten hatte, stammen von Nam Sung Wook, dem Direktor eines staatlichen Forschungsinstituts in Seoul, das laut der Londoner
«Times» Verbindungen hat zum südkoreanischen Geheimdienst. «Der Vorsitzende Kim Jong Il leidet an Diabetes und hohem Blutdruck, und wir glauben, dass er sich alle zwei Wochen einer Nieren-Dialyse unterzieht», sagte Nam an einer Veranstaltung in Seoul.
«Die blasse Farbe seiner Fingernägel deutet darauf hin, dass er unter chronischem Nierenversagen leidet», erklärte Nam Sung Wook und illustrierte dies mit Fotos von Kim Jong Il. Diese sollen zudem belegen, dass der 68-jährige Diktator seit seinem Schlaganfall teilweise gelähmt ist: «Wegen seines Alters ist es für ihn nicht einfach, wieder vollständig gesund zu werden». Als Nachfolger ist sein jüngster Sohn Kim Jong Un im Gespräch, doch entsprechende Bestrebungen hätten etwas an Schwung verloren, sagte Nam.
Private Märkte und ausländische Nachrichten
Gleichzeitig mehren sich die Hinweise, dass das kommunistische Regime in Pjöngjang zunehmend die Kontrolle über sein Volk verliert. Das vom US-Kongress gegründete
East-West Center wird diese Woche eine Studie veröffentlichen, die von der
«Washington Post» bereits eingesehen wurde. Sie basiert auf Befragungen von 300 Nordkoreanern, die in den Süden geflüchtet sind. Demnach verbreiten sich «alltägliche Formen des Widerstands», weil immer mehr Leute ihre Führung für Korruption, Ungleichheit und Nahrungsmittelknappheit verantwortlich machen, und nicht die USA, Südkorea oder andere ausländische Mächte.
Ein wichtiges Element bildet dabei die Einführung privater Märkte. Laut der Studie beziehen immer mehr Nordkoreaner einen erheblichen Teil ihres Einkommens aus privaten Geschäften. Mehr als die Hälfte der befragten Flüchtlinge gab zudem an, regelmässig ausländische Nachrichten empfangen zu haben. Offiziell sind in Nordkorea Radios und Fernseher verboten, die solche Programme empfangen können, doch über China, den wichtigsten Verbündeten, kommen zahlreiche Geräte ins Land.
Tausende Hungertote
«Die Verfügbarkeit alternativer Informationsquellen untergräbt das heroische Bild des Arbeiterparadieses und könnte die für autoritäre Regime destabilisierende Kettenreaktion auslösen», schreiben die Autoren der Studie. Zwar räumen sie gegenüber der «Washington Post» ein, dass es keine oder nur wenig Anzeichen für eine organisierte Opposition gibt. Auch könnten durch die Regimegegner in der Studie durch ihre Beschränkung Flüchtlinge zu viel Gewicht haben. Ihr demographischer Hintergrund sei jedoch weitgehend ein Abbild der nordkoreanischen Gesellschaft, betonen die Autoren.
Der zunehmende Unmut wird durch eine weitere
Studie der International Crisis Group bestätigt. Sie kam zum Schluss, dass die mangelhafte Versorgung mit Nahrungsmitteln und die «desaströse Währungsreform» eine Reihe von unabsehbaren Konsequenzen für die Sicherheit in der Region haben könnte: «Ein plötzlicher Bruch innerhalb der Führung ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.» Jüngste Meldungen sprechen zudem von einer neuen Hungerkatastrophe in Nordkorea: Ein Hilfswerk in Seoul berichtet von tausenden Toten in einzelnen Regionen – so viele wie nie seit der schrecklichen Hungersnot in den 1990er-Jahren.
20 Minuten Online - Kim Jong Ils Nieren versagen - News