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Baskisches Parlament billigte Unabhängigkeitsplan der Regierung
Mit knapper Mehrheit - Madrid dagegen - Zapatero zu Gesprächen mit Ibarretxe bereit
Vitoria/Madrid - Das baskische Parlament hat überraschend einen umstrittenen Unabhängigkeitsplan der Regierung der autonomen spanischen Region gebilligt. Das Vorhaben des baskischen Regierungschefs Juan Jose Ibarretxe sieht vor, dass die Region einen unabhängigen "Freistaat" bildet, der über ein Assoziationsabkommen nur noch lose an Spanien gebunden sein soll. Vorerst hat der Unabhängigkeitsplan keine konkreten Auswirkungen.
Nach dem Votum forderte der Nationalist Ibarretxe sofortige Verhandlungen mit der Zentralregierung in Madrid. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero erklärte sich nach Presseberichten vom Freitag zwar bereit, den baskischen Regierungschef im Jänner zu empfangen. Er machte ihm aber zugleich klar, dass seine Regierung das Vorhaben als verfassungswidrig ablehnt und im Parlament in Madrid zu Fall bringen werde. Dort können Zapateros Sozialisten (PSOE) mit der Unterstützung der konservativen Volkspartei (PP) rechnen.
Überraschende Mehrheit
Das Vorhaben hatte bei der Abstimmung im baskischen Parlament am Donnerstagabend überraschend die absolute Mehrheit von 39 Stimmen erhalten, weil drei Abgeordnete der verbotenen Separatistenpartei Batasuna (Einheit) mit "Ja" votierten. Die als politischer Arm der Untergrundorganisation ETA geltende Batasuna hatte den Plan bisher als unzureichend abgelehnt. Nun forderten die Separatisten, die Unabhängigkeit des Baskenlandes umzusetzen. Andernfalls werde es kein Ende des ETA-Terrors geben.
Die sozialistische Zentralregierung und die konservative Opposition warfen Ibarretxe vor, sich mit seinem Vorhaben der ETA gebeugt zu haben. Der baskische Regierungschef will seinen Plan im März dem spanischen Parlament vorlegen.
Ibarretxe bekräftigte, dass er auch bei einem negativen Votum aus Madrid die 2,1 Millionen Basken in einem Referendum über das Vorhaben abstimmen lassen werde. "Ich hätte auch einen völligen Bruch des Baskenlands mit Spanien vorschlagen können", sagte er im Parlament. "Dies habe ich nicht getan, sondern eine Initiative für ein Zusammenleben mit dem spanischen Staat vorgelegt." (APA/dpa)
www.derstandard.at
Mit knapper Mehrheit - Madrid dagegen - Zapatero zu Gesprächen mit Ibarretxe bereit
Vitoria/Madrid - Das baskische Parlament hat überraschend einen umstrittenen Unabhängigkeitsplan der Regierung der autonomen spanischen Region gebilligt. Das Vorhaben des baskischen Regierungschefs Juan Jose Ibarretxe sieht vor, dass die Region einen unabhängigen "Freistaat" bildet, der über ein Assoziationsabkommen nur noch lose an Spanien gebunden sein soll. Vorerst hat der Unabhängigkeitsplan keine konkreten Auswirkungen.
Nach dem Votum forderte der Nationalist Ibarretxe sofortige Verhandlungen mit der Zentralregierung in Madrid. Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero erklärte sich nach Presseberichten vom Freitag zwar bereit, den baskischen Regierungschef im Jänner zu empfangen. Er machte ihm aber zugleich klar, dass seine Regierung das Vorhaben als verfassungswidrig ablehnt und im Parlament in Madrid zu Fall bringen werde. Dort können Zapateros Sozialisten (PSOE) mit der Unterstützung der konservativen Volkspartei (PP) rechnen.
Überraschende Mehrheit
Das Vorhaben hatte bei der Abstimmung im baskischen Parlament am Donnerstagabend überraschend die absolute Mehrheit von 39 Stimmen erhalten, weil drei Abgeordnete der verbotenen Separatistenpartei Batasuna (Einheit) mit "Ja" votierten. Die als politischer Arm der Untergrundorganisation ETA geltende Batasuna hatte den Plan bisher als unzureichend abgelehnt. Nun forderten die Separatisten, die Unabhängigkeit des Baskenlandes umzusetzen. Andernfalls werde es kein Ende des ETA-Terrors geben.
Die sozialistische Zentralregierung und die konservative Opposition warfen Ibarretxe vor, sich mit seinem Vorhaben der ETA gebeugt zu haben. Der baskische Regierungschef will seinen Plan im März dem spanischen Parlament vorlegen.
Ibarretxe bekräftigte, dass er auch bei einem negativen Votum aus Madrid die 2,1 Millionen Basken in einem Referendum über das Vorhaben abstimmen lassen werde. "Ich hätte auch einen völligen Bruch des Baskenlands mit Spanien vorschlagen können", sagte er im Parlament. "Dies habe ich nicht getan, sondern eine Initiative für ein Zusammenleben mit dem spanischen Staat vorgelegt." (APA/dpa)
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