Albanesi
Gesperrt
Schon um 1380 stritten die Albanesen mit den Slawen
und Ungarn vereinigt für das Evangelium gegen den
Islam; tn derfurchtbarenSchlachtbeiKofsova(1389)
verblutete der Kern des albanesischen Heers. Viele^ albanesische Stämme wanderten in die verheerten, menschenleeren Gegenden Attikas, Thessaliens und des Peloponnes aus und gründeten zahlreiche alba-nesische Pflanzstädte, die später den Türken unter Bajesid und Murad tapfern Widerstand leisteten. Die
Glanzzeit der albanesischen Geschichte damaliger Zei-
ten knüpft sich an den Namen Skanderbegs, wel-
cher kühne Fürst 25 Iahre lang (von 1443 bis 1467)
mit ebensoviel Heldenmut wie Glück gegen die ganze Macht der Türken kämpfte, während sein Schwieger-vater Acatina Topia den Süden Albaniens schirmte.
Selbst nach Skanderbegs Tod wehrten sich die Alba-
nesen noch geraume Zeit gegen die Türken; ihre Ver-teidigung von Skutari ist berühmt und ihre letzte, größte Waffenthat jener Periode. Durch den 1478 zwischen den Türken und Venezianern geschlossenen
frieden ward A. türkische Provinz, doch konnte das ^.and nie völlig beruhigt werden. Seit der Mitte des 17. Iahrh. griff der Islam in dem bisher christlichen
A. mehr und mehr um sich.
Skanderbeg, Held der Albanesen, eigentlich Georg Kastriota, geb. 1403, Sohn Johann Kastriotas, des Herrn von Kroja (Akhissar) in Albanien, und der serbischen Prinzessin Woisawa, ward, als Sultan Murad 1423 in Epirus eindrang, mit seinen drei Brüdern demselben als Geisel zu seinem Dienst im Serail übergeben. Gleich ausgezeichnet durch Körperbildung und geistige Gaben, wurde er unter dem Namen Iskenderbeg (Fürst Alexander) zum Moslem erzogen und erhielt im Alter von 19 Jahren ein Sandschak. Er blieb im türkischen Heeresdienst, obwohl seine drei Brüder vom Sultan vergiftet und nach seines Vaters Tod (1442) sein Fürstentum vom Sultan eingezogen wurde, indem er seine warme Liebe für Freiheit und Vaterland geschickt zu verbergen wußte. Erst als 1443 die Ungarn siegreich vordrangen, entfloh er mit 300 Albanesen aus dem türkischen Lager, öffnete sich durch List die Thore der Festung Kroja, trat zum Christentum zurück, erließ an die Albanesen den Aufruf zum Freiheitskampf und war nach 30 Tagen Herr der ganzen Provinz. Die benachbarten albanesischen Häuptlinge erkannten ihn auf einer Versammlung in Alessio an der Mündung des Drino als Oberfeldherrn an und verstanden sich selbst zur Tributzahlung. S. schlug darauf 1444 an der Spitze einer Streitmacht von 8000 Reitern und 7000 Fußgängern ein türkisches Heer von 40,000 Mann unter Ali Pascha und siegte noch über drei andre Paschas. Auch Murad selbst griff ihn im Mai 1449 an der Spitze von 100,000 Mann ohne Erfolg an und ward, als er 1450 Kroja belagerte, von S. zur Aufhebung der Belagerung genötigt. Nach Murads Tod (1451) behauptete sich S., obwohl durch den Abfall einiger Häuptlinge geschwächt und einigemal geschlagen, den Heeren Mohammeds II. gegenüber im Besitz von Albanien, das ihm im Frieden von 1461 förmlich überlassen werden mußte. Es gelang ihm, Albanien zu einer nationalen Gesamtheit zu einigen und es zur Vormauer der Christenheit gegen die Osmanen zu machen. 1464 brach er, zum Führer des von Papst Pius II. geplanten Kreuzzugs ausersehen, den Frieden und schlug abermals zwei Heere des Sultans und diesen selbst. Bald darauf, 17. Jan. 1468, starb S. in Alessio. Seinen unmündigen Sohn Johann hatte er vorher dem Schutz der Republik Venedig übergeben. Der Krieg dauerte noch zwölf Jahre, und erst nach der Einnahme von Kroja und fürchterlicher Verheerung des Landes fügten sich die Albanesen 1479 wieder der Oberhoheit der Pforte. Vgl. Paganel, Geschichte Skanderbegs (Tübing. 1856).
und Ungarn vereinigt für das Evangelium gegen den
Islam; tn derfurchtbarenSchlachtbeiKofsova(1389)
verblutete der Kern des albanesischen Heers. Viele^ albanesische Stämme wanderten in die verheerten, menschenleeren Gegenden Attikas, Thessaliens und des Peloponnes aus und gründeten zahlreiche alba-nesische Pflanzstädte, die später den Türken unter Bajesid und Murad tapfern Widerstand leisteten. Die
Glanzzeit der albanesischen Geschichte damaliger Zei-
ten knüpft sich an den Namen Skanderbegs, wel-
cher kühne Fürst 25 Iahre lang (von 1443 bis 1467)
mit ebensoviel Heldenmut wie Glück gegen die ganze Macht der Türken kämpfte, während sein Schwieger-vater Acatina Topia den Süden Albaniens schirmte.
Selbst nach Skanderbegs Tod wehrten sich die Alba-
nesen noch geraume Zeit gegen die Türken; ihre Ver-teidigung von Skutari ist berühmt und ihre letzte, größte Waffenthat jener Periode. Durch den 1478 zwischen den Türken und Venezianern geschlossenen
frieden ward A. türkische Provinz, doch konnte das ^.and nie völlig beruhigt werden. Seit der Mitte des 17. Iahrh. griff der Islam in dem bisher christlichen
A. mehr und mehr um sich.
Skanderbeg, Held der Albanesen, eigentlich Georg Kastriota, geb. 1403, Sohn Johann Kastriotas, des Herrn von Kroja (Akhissar) in Albanien, und der serbischen Prinzessin Woisawa, ward, als Sultan Murad 1423 in Epirus eindrang, mit seinen drei Brüdern demselben als Geisel zu seinem Dienst im Serail übergeben. Gleich ausgezeichnet durch Körperbildung und geistige Gaben, wurde er unter dem Namen Iskenderbeg (Fürst Alexander) zum Moslem erzogen und erhielt im Alter von 19 Jahren ein Sandschak. Er blieb im türkischen Heeresdienst, obwohl seine drei Brüder vom Sultan vergiftet und nach seines Vaters Tod (1442) sein Fürstentum vom Sultan eingezogen wurde, indem er seine warme Liebe für Freiheit und Vaterland geschickt zu verbergen wußte. Erst als 1443 die Ungarn siegreich vordrangen, entfloh er mit 300 Albanesen aus dem türkischen Lager, öffnete sich durch List die Thore der Festung Kroja, trat zum Christentum zurück, erließ an die Albanesen den Aufruf zum Freiheitskampf und war nach 30 Tagen Herr der ganzen Provinz. Die benachbarten albanesischen Häuptlinge erkannten ihn auf einer Versammlung in Alessio an der Mündung des Drino als Oberfeldherrn an und verstanden sich selbst zur Tributzahlung. S. schlug darauf 1444 an der Spitze einer Streitmacht von 8000 Reitern und 7000 Fußgängern ein türkisches Heer von 40,000 Mann unter Ali Pascha und siegte noch über drei andre Paschas. Auch Murad selbst griff ihn im Mai 1449 an der Spitze von 100,000 Mann ohne Erfolg an und ward, als er 1450 Kroja belagerte, von S. zur Aufhebung der Belagerung genötigt. Nach Murads Tod (1451) behauptete sich S., obwohl durch den Abfall einiger Häuptlinge geschwächt und einigemal geschlagen, den Heeren Mohammeds II. gegenüber im Besitz von Albanien, das ihm im Frieden von 1461 förmlich überlassen werden mußte. Es gelang ihm, Albanien zu einer nationalen Gesamtheit zu einigen und es zur Vormauer der Christenheit gegen die Osmanen zu machen. 1464 brach er, zum Führer des von Papst Pius II. geplanten Kreuzzugs ausersehen, den Frieden und schlug abermals zwei Heere des Sultans und diesen selbst. Bald darauf, 17. Jan. 1468, starb S. in Alessio. Seinen unmündigen Sohn Johann hatte er vorher dem Schutz der Republik Venedig übergeben. Der Krieg dauerte noch zwölf Jahre, und erst nach der Einnahme von Kroja und fürchterlicher Verheerung des Landes fügten sich die Albanesen 1479 wieder der Oberhoheit der Pforte. Vgl. Paganel, Geschichte Skanderbegs (Tübing. 1856).