Dr.Vukadin
Balkaner
Reichster Serbe verhaftet
Miroslav Miskovic soll sich bei der Privatisierung eines Straßenbauunternehmens illegal bereichert haben
Von WZ-Korrespondentin Marijana Miljkovic
Belgrad macht im Kampf gegen die Korruption Ernst.
Belgrad. Miroslav Miskovic soll außer sich gewesen sein,
als die serbische Polizei ihn am Mittwoch wegen
Korruptionsverdachts festnahm.
In zweitägiger Untersuchungshaft landeten neben dem reichsten
Serben auch sein Sohn Marko Miskovic und acht weitere
Verdächtige, die sich bei der Privatisierung eines
staatlichen Straßenbauunternehmens illegal bereichert
haben sollen. Der Schaden für den Staat soll 30
Millionen Euro betragen.
In Serbien werden die Verhaftungen als Schlag gegen
die Korruption und organisierte Kriminalität gewertet,
bei dem es endlich die Richtigen erwischt habe:
Verantwortlich dafür zeichnet Serbiens Vizepremier
Aleksandar Vucic von der Fortschrittspartei (SNS), der
seit dem Sommer mit "brisanten Aufdeckungen" an die
Medien tritt und politische Punkte sammelt.
Nun heißt es in Polizeikreisen, dass die Maßnahmen für
den Personenschutz des Politikers, dem die serbischen
Geheimdienste unterliegen, gestern erhöht wurden.
Miskovic, der seit zwei Jahrzehnten mit der Politik jeder
Couleur gute Verhältnisse pflegt, soll ihm gedroht
haben. Dass die Drohungen, die Miskovics Anwälte
später dementierten, ernst genommen wurden, sollen
mit Miskovics angeblichem guten Draht zur Mafia zu tun
haben.
Genauer gesagt, zu Drogenboss Darko Saric, für
den Miskovic Geld gewaschen haben soll. Mit dieser
These trat Vizepremier Vucic sogar im Fernsehen auf.
Miskovic und Saric sollen auch gemeinsam in die
Belgrader Neubausiedlung "Belville" investiert haben -
eines der Projekte der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank auf dem Balkan, für das
sich die Justizbehörden brennend interessieren.
Miroslav Miskovic gehört zu jenen serbischen Oligarchen, die in den 90er Jahren
ein beachtliches Imperium aufbauen konnten. Seine Delta Holding, die in ihren
besten Tagen 24.000 Beschäftigte hatte, wurde jedoch immer mit Argwohn
beobachtet. Denn Miskovic hatte im Transitionsprozess Serbiens während des
Jugoslawien-Kriegs und der damaligen Führung unter Slobodan Milosevic
profitiert wie kein anderer...
Reichster Serbe verhaftet - Miroslav Miskovic soll sich bei der Privatisierung eines Straßenbauunternehmens illegal bereichert haben - Wiener Zeitung Online
Miroslav Miskovic soll sich bei der Privatisierung eines Straßenbauunternehmens illegal bereichert haben
Von WZ-Korrespondentin Marijana Miljkovic
Belgrad macht im Kampf gegen die Korruption Ernst.
Belgrad. Miroslav Miskovic soll außer sich gewesen sein,
als die serbische Polizei ihn am Mittwoch wegen
Korruptionsverdachts festnahm.
In zweitägiger Untersuchungshaft landeten neben dem reichsten
Serben auch sein Sohn Marko Miskovic und acht weitere
Verdächtige, die sich bei der Privatisierung eines
staatlichen Straßenbauunternehmens illegal bereichert
haben sollen. Der Schaden für den Staat soll 30
Millionen Euro betragen.
In Serbien werden die Verhaftungen als Schlag gegen
die Korruption und organisierte Kriminalität gewertet,
bei dem es endlich die Richtigen erwischt habe:
Verantwortlich dafür zeichnet Serbiens Vizepremier
Aleksandar Vucic von der Fortschrittspartei (SNS), der
seit dem Sommer mit "brisanten Aufdeckungen" an die
Medien tritt und politische Punkte sammelt.
Nun heißt es in Polizeikreisen, dass die Maßnahmen für
den Personenschutz des Politikers, dem die serbischen
Geheimdienste unterliegen, gestern erhöht wurden.
Miskovic, der seit zwei Jahrzehnten mit der Politik jeder
Couleur gute Verhältnisse pflegt, soll ihm gedroht
haben. Dass die Drohungen, die Miskovics Anwälte
später dementierten, ernst genommen wurden, sollen
mit Miskovics angeblichem guten Draht zur Mafia zu tun
haben.
Genauer gesagt, zu Drogenboss Darko Saric, für
den Miskovic Geld gewaschen haben soll. Mit dieser
These trat Vizepremier Vucic sogar im Fernsehen auf.
Miskovic und Saric sollen auch gemeinsam in die
Belgrader Neubausiedlung "Belville" investiert haben -
eines der Projekte der Kärntner Hypo Alpe Adria Bank auf dem Balkan, für das
sich die Justizbehörden brennend interessieren.
Miroslav Miskovic gehört zu jenen serbischen Oligarchen, die in den 90er Jahren
ein beachtliches Imperium aufbauen konnten. Seine Delta Holding, die in ihren
besten Tagen 24.000 Beschäftigte hatte, wurde jedoch immer mit Argwohn
beobachtet. Denn Miskovic hatte im Transitionsprozess Serbiens während des
Jugoslawien-Kriegs und der damaligen Führung unter Slobodan Milosevic
profitiert wie kein anderer...
Reichster Serbe verhaftet - Miroslav Miskovic soll sich bei der Privatisierung eines Straßenbauunternehmens illegal bereichert haben - Wiener Zeitung Online