Jovanović
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Serbisch-Orthodoxe Kirche | Српска православна црква / Srpska pravoslavna crkva
Српска православна црква
Srpska pravoslavna crkva
Serbian Orthodox Church
Serbisch-Orthodoxe Kirche
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Serbisch-Orthodoxe Kirche
Laut dem orthodoxen Kirchenkanon ist das Patriarchat in Belgrad für das Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, im eigentlichen Sinn für alle sich als orthodoxe Christen Bekennende unabhängig ihrer Volkszugehörigkeit, zuständig und somit offiziell eine Landeskirche, da es dem orthodoxen Kirchenrecht entsprechend keine Nationalkirchen gibt. Die meisten Gläubigen sind Serben. Aufgrund des Zerfalls Jugoslawiens und der Tatsache, dass viele Serben außerhalb Serbiens leben, sowie auch wegen des historischen Hintergrunds der Kirche, wurde sie verstärkt in die Rolle einer Nationalkirche gedrängt.
Eine kardinale Rolle bei der Gründung der serbischen Kirche spielte Sava (Sabbas) (* um 1175, † 1236), der jüngste Sohn Nemanjas.
Zu Nemanjas Zeiten war die kirchliche Organisation in der Hand des Erzbistums Ohrid, mit Bistümern in Niš, Ras, Prizren, und Lipljan, sowie vorübergehend in Drač. Infolge des Vierten Kreuzzugs zerfiel das byzantinische Reich in zwei Teile. Über den westlichen Teil herrschte der Despot von Epirus, Theodor Angelos Komnenos Dukas, welcher dem Nemanjiden-Staat feindlich gesinnt war, und auf dessen Territorium sich der Sitz des Erzbistums Ohrid befand.
Nemanjas Söhne Stefan und Sava nutzten die Wirren nach der Errichtung des Lateinischen Kaiserreiches, um eine vom Erzbistum Ohrid unabhängige Kirche ins Leben zu rufen. Sava begab sich 1219 nach Nikaia, wo der vertriebene Kaiser Theodor I. Laskaris und der Konstantinopler Patriarch Manuel I. Sarantinos residierten, und erbat ihre Erlaubnis für die Gründung eines autokephalen serbischen Erzbistums. Die Bitte wurde ihm gewährt und Sava im selben Jahr zum Erzbischof geweiht.
Nach seiner Rückkehr bestimmte Sava das Kloster Žiča, eine Stiftung seines Bruders Stefan, zum Sitz des Erzbischofs. Darüber hinaus errichtete er zehn Bistümer, davon acht in Raszien (Ras, Toplica, Moravica, Dabar, Budimlje, Hvosno, Prizren und Lipljan), und je eine in Zeta (bei Kotor) und Zachlumien (in Ston).[SUP][3][/SUP] Im Zuge der Expansion des serbischen Reiches kamen folgende Bistümer schrittweise hinzu: Belgrad, Braničevo, Niš, Banjska, Lipljan, Velbužd, Skoplje, Tetovo und Debar.[SUP][4][/SUP]
Sava besorgte Neufassungen des Nomokanons und monastischer Typika und widmete sich der Bildungsarbeit am Klerus. Die Glaubensdogmen wurden in einer Redaktion des orthodoxen Synodikons festgelegt. Darin wurden die Lehren der Kirchenväter und die Beschlüsse ökumenischer Konzilien für gültig erklärt und eine Reihe von Häresien, von denen das Bogumilentum am bedeutendsten war, verurteilt. Gemeinsam mit Stefan verfasste Sava eine Vita seines Vaters und schuf so einen Personenkult um Nemanja, der nach seinem Tod als Mönch Simeon heiliggesprochen wurde.
Savas stärkster theologischer Gegner war der Ohrider Erzbischof Demetrios Chomatenos, der die Gründung eines serbischen Erzbistums als unkanonisch verurteilte. Chomatenos' Protest fand nur wenig Gehör, besonders nachdem er Theodor Angelos gekrönt hatte, sehr zum Missfallen des Patriarchen in Nikaia. Außerdem anerkannten Jerusalem, Alexandria und Antiochia Savas autokephales Erzbistum.
Im Jahr 1253 wurde das Kloster Žiča von Bulgaren und Kumanen geplündert. Der Erzbischofssitz wurde daraufhin in das Kloster Sveti spas bei Peć verlegt. Das Pećer Kloster blieb bis zur endgültigen Auflösung des Patriarchats im Jahr 1766 Sitz der serbischen Patriarchen, mit Unterbrechungen von 1382 bis 1459, als die Patriarchen wegen der Osmanengefahr in Žiča und in Smederevo residierten.
Infolge der Expansion des Nemanjiden-Reiches kam es zu einer engen Bindung zwischen Kirche und Staat. Alle Nemanjiden stifteten je mindestens ein Kloster, ausgenommen Radoslav, welcher nur einen Zubau zum Kloster Studenica vornehmen ließ. Am bedeutendsten war das von Nemanja gestiftete Athos-Kloster Hilandar. Die serbischen Könige setzten sich aber auch weiterhin für ihre katholischen Untertanen ein, so zog etwa Uroš I. gegen Dubrovnik, um die Rechte des Erzbistums Bar zu verteidigen.
Kathedralen und Kirchen sowie Kloster
Mit freundlichen Grüßen
Jovanović
Kathedrale des Heiligen Sava, Belgrad (Serbien)
Kirche des heiligen Nikola, Kotor (Montenegro)
Kloster Studenica, Ušće (Serbien)
Mit freundlichen Grüßen
Jovanović