Serben und Sorben
Zweifelsfrei ist die Übereinstimmung des Namens der Serben mit dem Namen der Sorben, woraus auch die Theorie abgeleitet wird, dass die Serben und Sorben vom gleichen Stamm abkommen. Hierzu sind die Wurzeln der erwähnten Namen in den Chroniken des Fredegar ((...) etiam et Dervanus dux gente Surbiorum, que ex genere Slavinorum erant et ad regnum Francorum iam olim aspecserant, se ad regnum Samonis cum suis tradidit. Zu dt.: (...) und es hat sich Dervanus, der Fürst des Stammes der Sorben/Serben, der slawischer Herkunft ist und von alters her unter fränkischer Herrschaft gestanden hat, mit den Seinen der Herrschaft des Samo anvertraut) und bei Cosmas von Prag (Bezeichnung Zribia für die Mark Meißen, Zribin) aufschlussreiche Beispiele.[24]
Die Annales regni Francorum unterscheiden die Serben der Region Dalmatia und die Sorben in Mitteleuropa namentlich nicht voneinander. Sie werden als Sorabi bezeichnet. Nach Jirecek ist das /a/ in Sorabi das Resultat der Umschreibung eines vokalischen /r/, das im Kirchensl. mit /rъ/ umschrieben wird.[25] Dass es sich beim Namen Sorabi um keine Sammelbezeichnung verschiedener Slawenvölker handelt, stützt die für den November 822 festgehaltene Bemerkung, die die Gesandten der Slawen aufzählt, die sich am Hof des Ludwigs des Frommen einfinden, darunter die Abodriten, Serben bzw. Sorben, Wilzen, Böhmer, Morawier, Praedecenti, wie die Awaren des Pannonien.
Auch Konstantin Jirecek, wie weitere slawische Slawisten sprechen von den Lausitzer Serben. Heutzutage verbindet Serben und Sorben jedoch nicht viel mehr als die gemeinsame Zugehörigkeit zu den slawischen Völkern.