Fünf weltbekannte Erfindungen aus Russland
1. Google
Sergey Brin, einer der Gründer der Suchmaschine Google. Foto: AP
Sergey Brin, einer der Gründer der Suchmaschine Google. Foto: AP
Sergey Brin, einer der Gründer der weltweit am meisten genutzten Suchmaschine Google, kommt gebürtig aus Russland. Er wurde 1973 in Moskau geboren und emigrierte 1979 zusammen mit seinen Eltern aus der Sowjetunion in die USA. An der Universität Maryland (USA), wo auch sein Vater Michail Brin als Professor tätig war, machte er seinen Bachelor und studierte anschließend an der Stanford University.
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Brin wurde der scharfe Verstand in die Wiege gelegt: Seine Mutter war schon vor der Auswanderung als Ingenieurin und sein Vater als Wirtschaftswissenschaftler tätig, und zwar am renommierten Forschungsinstitut für Wirtschaft beim Komitee für die Wirtschaftsplanung der Sowjetunion. Michail Brin, der sich für die Mathematik begeisterte, fühlte sich jedoch in seiner Arbeit begrenzt. In den USA fand er eine neue, auch geistige Heimat.
2. Tetris
Foto: : Getty Images
Foto: : Getty Images
Eines der bekanntesten Computerspiele – „Tetris“ – geht auf Alexei Paschitnow zurück. Im Jahr 1984 arbeitete der russische Programmierer im Rechenzentrum der Russischen Akademie der Wissenschaften der Sowjetunion. Künstliche Intelligenz und Spracherkennung waren seine Themen. Tetris wurde in Moskau schnell sehr populär. Auch ausländische Unternehmen bekundeten bald Interesse an Paschitnows Entwicklung. Das Spiel eroberte schließlich die ganze Welt. Urheberrechtsstreitigkeiten haben dazu geführt, dass Paschitnow erst nach Jahren finanziell von Tetris profitieren konnte. Paschitnow gründete 1988 die Firma AnimaTek, die sich mit der Softwareentwicklung für Computerspiele beschäftigte. 1991 zog er in die USA. Derzeit entwickelt er weiter Computerspiele.
3. Emoticon
Vladimir Nabokov. Foto: AP
Vladimir Nabokov. Foto: APProgrammierer Scott Fahlman aus den USA gilt als der Erfinder des ersten Emoticons, auch bekannt als Smiley. Er wollte dadurch ermöglichen, humorvolle und ernste Beitrage auf dem schwarzen Brett der Carnegie Mellon University besser unterscheiden zu können. Der erste Beitrag mit einem Emoticon wurde am 19. September 1982 veröffentlicht.
Doch schon 1969 hatte der russische Schriftsteller Vladimir Nabokov die Idee dazu. In seinem Interview mit der Zeitschrift „Time“ im Mai 1969 antwortete er auf die Frage „Welchen Platz würden Sie sich selbst vergeben, falls es ein weltweites Schriftsteller-Ranking gäbe?“ folgende Antwort gegeben: „ Oft denke ich, uns fehlt ein Zeichen für ein schriftliches Grinsen. Das könnte etwa eine gefallene Klammer oder so etwas sein. Und mit dieser Klammer könnte ich auf Ihre Frage antworten.“
4. Hubschrauber
Der russische Wissenschaftler Igor Sikorski. Foto: AP
Der russische Wissenschaftler Igor Sikorski. Foto: AP
Der russische Wissenschaftler Igor Sikorski hat im Zeitraum 1908 bis 1911 zwei Hubschraubermodelle entwickelt, und 1910 konnte er mit einem nach seinem Plan ausgefertigten Flugzeug fliegen. 1912 wurde er Chefingenieur der Luftfahrtabteilung der Fabrik Russo-Balt in Riga, das damals noch zum Russischen Kaiserreich gehörte. Dort leitete er den Bau einiger Flugzeuge.
Igor Sikorski wanderte 1918 nach Frankreich aus. 1919 zog es ihn weiter in die USA. Dort gründete er 1923 die Luftfahrtfirma Sikorsky Aircraft Corporation, die später zur Filiale der United Technologies Corporation wurde.
1939 produzierte das Unternehmen 15 Maschinen und startete die Entwicklung und den Bau von Hubschraubern. 1967 wurde erstmals der Atlantik mit einem von Sikorsky entwickelten Hubschrauber überquert, einem S-61.
5. Schönheitsstandard 90-60-90
Foto: AFP / East News
Das Bild von Roman Tirtow "Die Rose und der Schmetterling". Foto: AFP / East News
Viele verbinden den modernen Schönheitsstandard mit dem französischen Modeschöpfer Christian Lacroix. Doch ginge es zum Beispiel nach Andrey Khazin, könnte auch der russische Künstler Roman Tirtow, der unter dem Pseudonym Erté auftrat, einen Anteil daran gehabt haben. Das erklärt er in seinem Buch „Icons of Russia. Russia’s brand book“.
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Roman Tirtow wurde am 23. November 1892 in Sankt Petersburg in der Familie eines Marineoffiziers geboren. Er wollte keine militärische Laufbahn einschlagen und zog daher nach Paris, wo er Korrespondent der Sankt Petersburger Zeitschrift „Damskije Modi“ (zu Deutsch: „Damenmoden“) wurde. In den Jahren 1913/14 begann er unter der Leitung des bekannten französischen Modeschöpfers Paul Poiret als Modedesigner und Bühnenbildner zu arbeiten.
Erté wollte immer sein eigenes Atelier gründen, hat das aber nie geschafft – wegen eines Konflikts mit Poiret. 1915 unterschreibt Erté einen Vertrag mit „Harper’s Bazaar“. Mehr als 100 Titelseiten hat er für dieses Magazin gestaltet. Erté arbeitete auch für andere große Zeitschriften aus den USA, Großbritannien und Frankreich. So hat er dazu beigetragen, dass schlanke Frauen mit schmaler Taille später auf allen Titelseiten der Moderzeitschriften erschienen und sich im Bewusstsein aller Modeliebhaber als Ideal festgesetzt haben.