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Solidarität über Religionsgrenzen hinweg

Rafi, vielen Dank für diesen Thread!

Er zeigt, dass Solidarität für Leben Leben erhält.
Dort, wo an einem Minimum an Gemeinsamkeit festgehalten wird, dort wird ein neues Leben im alten ermöglicht.

Das Gegenteil ist die Solidarität für Krieg: sie bringt den Tod.
Dort, wo es um ein Maximum an Unterscheidbarkeit geht, dort hört das Leben, das Lebendige auf.

In einem Youtube Video sah ich mal nen Syrer, der davon sprach, sie seien wie ein verwobener Teppich. Über viele, viele Jahrhunderte, wenn auch immer wieder mit Konflikten behaftet, lebten sie ein miteinander verwobenes Leben über konfessionelle Grenzen hinaus. Es überrascht daher wenig, dass Moslems in christliche Gebiete wie auch umgekehrt Christen in von Moslems bewohnten Gebieten flüchteten, da sie auf die Hilfe und Aufnahme zählen konnten. (Und auch diese "Einteilung" in Christen und Moslems ist eine zutiefst ekelhafte Reduktion auf lediglich zwei Gruppen und kann diesem multikonfessionellen und multiethnischen Staat niemals gerecht werden).

Während wir uns hier immer nur mit der IS, der Al Nusra und vllt auch noch der FSA beschäftigen, marodieren dort an die 1.500 (!!!) bewaffnete Gruppen. Vllt ist uns hier in Europa mangels einer solchen Vielfalt weder der andauernde Konflikt noch das Leben dort davor vorstellbar. Mögen diese Todesbringer auch unterschiedliche Ziele verfolgen, so ist ihnen letztendlich doch gemeinsam, dass sie diesen "verwobenen Teppich" wohl größtenteils unwiederbringlich zerstören werden.

Für uns (den so überlegenen, besserwisserischen Europäern) ist es umso erstaunlicher, wenn die Rede von einem Pater Jaques Mourad ist oder von den vielen Versöhnungstribunalen, die inzwischen dabei Erfolg hatten, an die 40 Konflikte in Syrien zu beenden. Für die Syrer selbst war und ist es teilweise immer noch ihre gelebte Realität, und zwar trotz des Kriegsgedöns.

Eine äußerst eindrucksvolle Rede von Navid Kermani anlässlich einer Preisverleihung in diesem Herbst:

faz.net/aktuell/feuilleton/deb…dArticle=true#pageIndex_2

Diese Müdigkeit, das war auch ein starker, vielleicht mein stärkster Eindruck von Pater Jacques – es war die Müdigkeit eines Menschen, der mehr als nur eingesehen, nämlich bejaht hatte, dass es Erholung vielleicht erst im nächsten Leben gibt, die Müdigkeit eines Arztes und Feuerwehrmannes auch, der sich seine Kräfte einteilt, wenn die Not überhandnimmt. Und ein Arzt und Feuerwehrmann war Pater Jacques als Priester inmitten des Krieges ja auch, nicht nur für die Seelen der Verängstigten, ebenso für die Leiber der Bedürftigen, denen er in seiner Kirche ungeachtet ihres Glaubens Essen, Schutz, Kleidung, Wohnstatt und vor allem Zuwendung bot. Viele hundert, wenn nicht Tausende von Flüchtlingen hat die Gemeinschaft von Mar Musa bis zuletzt in ihrem Kloster beherbergt und versorgt, die allermeisten von ihnen Muslime. Und nicht nur das – Pater Jacques gelang es, wenigstens in Qaryatein den Frieden, auch den konfessionellen Frieden, zu bewahren. Maßgeblich ihm ist es zu verdanken, dem stillen, ernsten Pater Jacques, dass sich die verschiedenen Gruppen und Milizen, manche regierungsnah, manche oppositionell, darauf einigten, aus dem Städtchen alle schweren Waffen zu verbannen. Und ihm gelang es, dem kirchenkritischen Priester, fast alle Christen seiner Gemeinde zum Bleiben zu bewegen. „Wir Christen gehören zu diesem Land, auch wenn das die Fundamentalisten weder bei uns noch in Europa gern hören“, sagte Pater Jacques mir: „Die arabische Kultur ist unsere Kultur!“
 
Muslime schützen Weihnachtsgottesdienste in Frankreich

41 Tage nach den blutigen Terroranschlägen von Paris haben französische Muslime in einem ganz besonderen symbolischen Akt ihre Solidarität mit ihren christlichen Mitbürgern gezeigt.

Im von Terror und Ausnahmezustand geprägten Frankreich haben rund ein Dutzend Muslime in Lens Gottesdienste von Christen am Heiligabend bewacht.

"Wir leben zusammen, wir sind Brüder", begründete Hachim El Jazouli die Aktion am Donnerstagabend. "Und wir sitzen alle im selben Boot." Wenn es Anschläge gebe, "dann töten sie uns alle zusammen".

Besucher beeindruckt

Die Aktion solle zeigen, dass die Muslime andere Religionen respektierten, sagte der Präsident der regionalen Muslimvertretung zur Begründung. Es handele sich um eine bewusst organisierte Geste, fügte Abdelkader Aoussedj hinzu. "Die Muslime in Frankreich stehen an der Seite ihrer Mitbürger."

Besucher eines Gottesdienstes in der nordfranzösischen Stadt zeigten sich im Sender iTélé beeindruckt von der Solidarität. Am Ende der Andacht gab es Applaus für die symbolischen Schützer.

Muslime schützen Weihnachtsgottesdienste in Frankreich
 
Hier bei uns in Europa ist das so. Nur ein paar vereinzelte Nazis und Extremisten denken anders, ansonsten würde hier jeder jeden helfen. Auf dem Balkan war das auch gang und gebe, bis die Serben mit dem religiös-motivierten Kriegen anfingen und Genozide verübten an Muslime und Katholiken. Ich meine nicht damit die Jugo-Zeit, auf dem Balkan war man weit vor der Jugo-Zeit viel toleranter wie jetzt. Bsp. das Königreich Alexander Karadjordjevic's war sehr tolerant und seiner Zeit weit voraus.
Du schaffst es auch wirklich in jedem Thema die Serben einzubringen und sie schlecht zu machen. Hast dir wirklich ein paar Ohrfeigen verdient
 
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