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Soziale Unruhen in Bosnien

Naja - sind eben nicht so konsequent wie die Ukrainer. :-(

Es bestätigt sich, was ich ziemlich am Anfang dieses Threads schon geschrieben habe: Den Bewohnern von BiH gehts noch immer viel zu gut! Die Schmerzgrenze ist durch Verarschung durch die Regierung offenbar noch lange nicht überschritten.
 
B-B-BREAKING NEWS, der seite sollte man wohl nicht zuviel vertrauen schenken aber darüber sehn wir mal hinweg

» BARACK OBAMA: ENTITETI U BOSNI I HERCEGOVINI SE UKIDAJU DO KRAJA GODINE
!
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BARACK OBAMA: ENTITETI U BOSNI I HERCEGOVINI SE UKIDAJU DO KRAJA GODINE!

Das ist zu schön um war zu sein. Die hatten schon mal vor 8 Jahren so ähnliche Pläne und nichts daraus geworden.
So könnte der Staat auch einen Haufen Geld sparen.

- - - Aktualisiert - - -

Die Kroaten würden sich am meisten freuen.
Was soll das aber mit Brcko da oben als braunen Flecken?
 
Eine Doku dazu:

Global Uprisings Documentary: Bosnia and Herzegovina in Spring

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This short documentary tells the story of the uprising in Bosnia and Herzegovina that started in early 2014.
Since February 5, protests have swept across Bosnia and Herzegovina, started by workers from five factories in northern city of Tuzla: Dita, Polihem, Poliolhem, GUMARA and Konjuh. The factories had been privatized, bankrupted and stripped of assets, leaving the workers with large debts, no salaries, no health care and no benefits.
The protests culminated on February 7, 2014 when several governmental buildings were set on fire in cities across the country, including the presidential building in Sarajevo. Under pressure of protests, four regional governments resigned.
The protests were followed with mass popular assemblies, referred to as plenums, that quickly spread across the country.
View the full series at www.globaluprisings.org




Global Uprisings Documentary: Bosnia and Herzegovina in Spring
 
Journalisten in Bosnien

Die Aufdecker von Sarajevo


Seit Wochen demonstrieren die Menschen in Bosnien gegen die Unfähigkeit und Korruption ihrer Politiker. Viele der Fälle, die die Bosnier so erzürnen, haben die Reporter vom Zentrum für investigativen Journalismus in Sarajevo aufgedeckt.

Von Ralf Borchard, ARD-Hörfunkstudio Wien

Zwar sind es oft nur einige hundert Menschen, die in Sarajevo, Zenica, Mostar und Tuzla auf die Straße gehen, doch sie demonstrieren immer noch. Sie sind wütend über die verbreitete Armut und ihre Politiker, die sich schamlos bereichern. „Die Politik will nicht, dass Bosnien ein modernes, reguliertes Land wird. Denn dann könnten die Politiker nicht mehr machen, was sie wollen. Und was sie wollen, das sind die Macht und das Geld“, sagt Mahir Sahinovic.
Mahir Sahinovic berichtet über die Korruption in der bosnischen Gesellschaft.



Sahinovic ist Reporter beim Zentrum für investigativen Journalismus (CIN) in Sarajevo. Das Zentrum, finanziert durch Geld aus den USA und der Europäischen Union, ist einmalig in Bosnien. Denn die meisten Medien im Land sind von politischen Parteien oder reichen Geschäftsleuten abhängig. Die zehn Journalisten, die bei CIN arbeiten, sind davon unabhängig. Sie veröffentlichen im Internet und haben damit mehrere internationale Preise gewonnen. Ihr Schwerpunkt ist die Korruption im Land.
Chefredakteurin Renata Radic-Dragic sagt, fast jeden Tag rufe jemand an, der Informationen über das Versagen von Polizei, Justiz oder Politik liefere. „Wir sind stolz, viele große Fälle aufgedeckt zu haben. Zum Beispiel musste Nedzad Brankovic, ein früherer Regierungschef, zurücktreten, weil er für einen lächerlich niedrigen Preis seine Privatwohnung gekauft hatte. Hier arbeiten die Besten“, berichtet Radic-Dragic.


Politiker setzen auf die ethnische Teilung

Sahinovic hat die Geschichte eines bosnischen Hühnerfleisch-Importeurs aufgedeckt, der beim befreundeten Landwirtschaftsminister durchgesetzt hat, dass seine Ware steuerfrei ins Land kommt. Es ist eine der vielen Geschichten, die die Wut der Bürger über Jahre gesteigert haben. 45 Prozent Arbeitslosigkeit stehen einer aufgeblähten Verwaltung mit gut verdienenden Amtsträgern in dicken Dienstwagen gegenüber. Doch selbst, wenn die Korruption auffliegt, werden die Täter praktisch nie verurteilt, sagt Sahinovic: „Hier in Bosnien ist keiner der Leute, die irgendeine Macht haben, je wegen Korruption im Gefängnis gelandet – nie.“

Bosnien-Herzogowina


Bosnien-Herzegowina ist ein junger Staat im Südosten Europas - mit blutiger Geschichte. Nach der Unabhängigkeitserklärung am 3. März 1992 begann der Bürgerkrieg mit mehr als 100.000 Toten. 1995 legte das Abkommen von Dayton (USA) die Grundlagen für den heutigen multi-ethnischen Staat.

Ein so genannter Hoher Repräsentant der Vereinten Nationen überwacht seit 1995 die Einhaltung des Dayton-Abkommens. Er besitzt weitreichende Befugnisse und kann unter anderem demokratisch gewählte Amtsträger entlassen, neue Behörden einrichten und sogar Gesetze erlassen. Amtierender Hoher Repräsentant ist der österreichische Diplomat Valentin Inzko.

Bosnien-Herzegowina besteht aus zwei fast selbstständigen Landesteilen. Die eine Hälfte wird von Serben, die andere von Bosniaken und Kroaten kontrolliert. Beide Landeshälften blockieren sich seit Jahren gegenseitig. Dazu kommen die Konflikte der drei verfeindeten Völker. Es herrscht hohe Arbeitslosigkeit (2012: rund 44 Prozent). Das Wachstum brach ein: von 1,3 Prozent 2011 auf minus 0,7 Prozent 2012.


"Bosnien ist Erster bei der Korruption in Europa" steht auf den Plakaten.



Ob die Bürgerproteste etwas ändern werden ist fraglich. „Aber die Politiker haben zum ersten Mal seit 1995 Angst gekriegt. Doch Veränderungen werden nur langsam kommen“, sagt Sahinovic, der deutsch spricht, weil er während des Bosnien-Kriegs im Allgäu zur Schule gegangen ist. Im Herbst wird in Bosnien ein neues Parlament gewählt. Viele Politiker setzen da wieder auf die alte Karte der ethnischen Teilung zwischen muslimischen Bosniaken, katholischen Kroaten und orthodoxen Serben.

Ein Bürgerplenum setzt Veränderungen durch


Doch Savinovic bestreitet, dass die Menschen in Bosnien diesen Kurs unterstützen: „Wenn ich mit den normalen Menschen in Bosnien spreche, dann merke ich, dass wir dieselbe Sprache sprechen, dieselben Ideen haben. Aber wenn man die Politiker hört, bekommt man das Gefühl, dass sich die Menschen hier hassen.“



Eine Veränderung zumindest haben Savinovic und seine Mitstreiter bereits erreicht. Die Journalisten von CIN haben publik gemacht, dass die Regional-Minister, die zu Beginn der Proteste zurückgetreten sind, noch ein ganzes Jahr ihr volles Gehalt beziehen sollen. In Tuzla hat ein Bürgerplenum, das dort jetzt regelmäßig tagt, die Abschaffung dieses Privilegs durchgesetzt. Das gleiche wird nun in Sarajevo diskutiert. Das gibt Sahinovic Hoffnung, dass die Proteste am Ende doch ein Umdenken bewirken.





Journalisten in Bosnien: Die Aufdecker von Sarajevo | tagesschau.de
 
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